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Wollust, Begierde

Lebensübungen > Himmlisch oder höllisch?
Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann

  • 11 Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes.
  • 12 Die aber an dem Wege sind, das sind, die es hören; darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf daß sie nicht glauben und selig werden. 
  • 13 Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an; und die haben nicht Wurzel (in der göttlichen Art der Liebe); eine Zeitlang glauben sie, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab. 
  • 14 Das aber unter die Dornen fiel, sind die, so es hören und gehen hin unter den Sorgen, Reichtum und Wollust dieses Lebens (des diesseitigen materiellen Lebens) und ersticken und bringen keine Frucht
  • 15 Das aber auf dem guten Land (aufnahmefähige Erde) sind, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. (Lukas Kapitel 8)


Es geht es um die Unterscheidung zwischen zwei Arten der Liebe

  • Fleischliche Lust und die göttliche Art der Liebe sind etwas ganz anderes! Ist das größte Vorbild, das es geben kann, Jesus, herumgelaufen und hat jede Frau und jeden Mann "vernascht", weil er die größte Liebe hat? Eben nicht!
  • Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr lieben Wollust denn Gott, 2. Timotheus 3.4
  • Ihr habt wohlgelebt auf Erden und eure Wollust gehabt und eure Herzen geweidet am Schlachttag. Jakobus 5.5 6 Ihr habt verurteilt den Gerechten und getötet, und er hat euch nicht widerstanden.
  • und den Lohn der Ungerechtigkeit davonbringen. Sie achten für Wollust das zeitliche Wohlleben, sie sind Schandflecken und Laster, ...    2. Petrus 2.13


Wer die Selbstliebe samt der Fleischeslust frönt verhindert die wahre Liebe!

Die Hinweise von Gott sind keine willkürlichen Einschränkungen mit der Drohung der Hölle nach dem irdischen Leben. Sondern wer die Fleischeslust verteidigt, fördert bereits jetzt die Hölle in sich, denn Himmel oder Hölle sind Zustände in uns. 

Und ist nicht fähig die wahre Liebe im Gottesfunken zu entdecken, kann sie nicht wahrnehmen und hält die körperliche Begierde für die förderliche Art der Liebe. Lässt sich nach unten ziehen vom Materiellen, das tot ist, und kann dadurch nicht rauf in die edle Gefühlsebene der göttlichen Art der Liebe.
 

Die Höllengrade in der Abfolge

Nur weil jene, die sich in die Genusssucht (1. Höllengrad) runterziehen lassen wollen, nicht die edlere Form der Liebe fühlen können, heißt es noch lange nicht, dass das nicht stimmt, was da diejenigen sagen, die es besser erfühlen können. Denn darum geht es in den verschiedenen Diskussionen immer wieder.

Aus diesem 1. Höllengrad entsteht der Hass oder ähnliche Gefühle als 2. Höllengrad. Deswegen kommt bei manchen, die sich zumindest noch zurückhalten wollen, das Gefühl auf, aufpassen zu müssen, sich beim Verteidigen der Wollust oder Homosexualität nicht reinzusteigern. Genau das passiert nämlich beim Verteidigen des egoistischen Habenwollens und genau das will Gott nicht, dass es passiert - nicht wegen ihm, sondern wegen uns!

Und gehen wir dann noch weiter. Aus dieser BEGIER und Genusssucht (1. Höllengrad) entsteht nicht nur Hass auf Menschen, sondern leicht auch auf Gott und die Seinen, die einem da anscheinend etwas vermiesen wollen, was einem zustehe. So entsteht machmal auch Hass auf Gott, so wie von Luzifer vor dem Fall und als 3. Höllengrad über alles bestimmen zu wollen. 


Die Seele ohne Geist

Die Seele wird - ohne das Geistige zu fördern -  wie ein Kretin, der alles verschlingen will, was ihm unterkommt, und die Schlange in sich redet das gut. Wer nicht mit festem Willen Widerstand leistet und endlich die rettenden (!) Gebote befolgen will, lässt seine eigene Vernichtung zu.


Zeugung

Wer beim Geschlechtsakt sich daran erfreut, dass neuem Leben Platz in der Welt geschafft wird, hat die wahre Liebe als Grundlage. Wenn die fleischliche Lust im Vordergrund steht, so hat das negative Folgen. Wird dabei ein Kind erzeugt, so übertragen sich die jeweiligen Einstellungen auch auf das Kind. Um es extremer zu sehen: Ein "Rauschkind" hat andere Eigenschaften als ein in edlem Zustand gezeugtes Kind. Durch gute Erziehung ließe sich dann noch einiges verbessern, allerdings wissen die meisten Eltern nicht so recht wie.



 
Abgewöhnung eingelernter Lust 

Ein paar Hinweise:

  1. Sich bewusst werden, wo man da reingeraten ist und dass der Körper nur ein Werkzeug sein sollte und das Materielle tot ist, und wenn man daran hängt, den Tod bringt.
  2. Einfache und regelmäßige (3x täglich, dazwischen nichts) und mäßige Ernährung, nur was das Werkzeug braucht. 
  3. Keine lustfördernden Speisen und Kräuter
  4. Dafür gute geistige Ernährung, wie man sie z.B. beim Lesen heiliger Werke oder auch hier finden sollte. Das baut auf.
  5. Harte Arbeit vermindert das Lustgefühl
  6. Freunde, welche ebenfalls ein Leben im Geiste anstreben.
  7. Umgebungen und Medien, welche die Verführung fördern, meiden. 
  8. Sich klar werden, dass ein fester Wille wichtig ist, Rückfälle einerseits nicht zu hart nehmen, aber verstehen, dass es nach Rückfällen schwieriger werden kann. 
  9. Am wichtigsten: durch Hingabe an Jesus die gute Art der Liebe als Vorbild nehmen und in sich stärken, dann will man die "dreckige" immer weniger (= innerlich "Sabbat" halten). Das bringt auch auch freudige Effekte, die man zuvor nicht kannte! Dann bemerkt man erst, dass das die wahre Befriedigung ist - und alles andere nur Ersatzbefriedigung!


Die Ehe als Zwischenstufe

"Ehen", die aus körperlicher Lust geschlossen werden, sind keine Ehen vor Gott, auch wenn sie kirchlich "abgesegnet" sein sollte.

Der Mann sollte zumindest halb geistig wiedergeboren sein, damit er den Weg kennt.
Aber auch dann noch: In Ehen herrscht bei den Ehepartnern meistens eine Mischform aus Herzensliebe und Selbstliebe mit körperlicher Genusssucht.
Die Ehe ist auch dazu da, dass die Triebe nun nicht irgendwo ausgelebt und verstärkt werden, sondern der Ehepartner auch dazu da ist, damit Schlimmes verhindert wird. 
Die Treue ist also schon einmal eine Besserung.
Die Kunst ist nun, dass sich Ehepartner, die das höchste Ziel anstreben, klar werden. welche Art der Liebe welche Folgen hat und dass Jesus mit seiner Art der Liebe immer mehr in den Mittelpunkt kommt.


 
Gefallen! Unreine Geister!

Und er schrie aus Macht mit großer Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große, und eine Behausung der Teufel geworden und ein Behältnis aller unreinen Geister und ein Behältnis aller unreinen und verhaßten Vögel.
Denn von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei haben alle Heiden getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Wollust. Offenbarung 18.3
Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf daß ihr nicht empfanget etwas von ihren Plagen!


Die prophezeite Zeit der Versexualisierung und Genusssucht

In vielen Prophezeiungen und Vorhersagen ist für diese letzte Zeit des dunklen Zeitalters genau das angekündigt, was derzeit stattfindet.

Die Menschen werden in eine versexualisierte und alle Arten der Ersatzbefriedigung suchende Welt hineingeboren und merken garnicht, dass ihre Seele mit Müll aller Art vollgestopft wird welche
die edleren Eigenschaften abtöten und verhindern. 

  • "Sex sells" und überall wird die Verführung angewendet.
  • Das Fernsehen ist voller körperlicher Intimitäten und die perversesten Sexpraktiken werden als besonders erstrebenswert angepriesen.
  • Sex sei schon in der Kindheit/Jugend anzustreben und langfristige treue Beziehungen wären gegen den vielfältigen Genuss. 
  • Genauso am Teller. 
  • Körperkult samt Tanz in den verschiedensten Formen sei "normal" und "schön".
  • Schon die kleinen Kinder werden jetzt unter Ausreden versexualisiert und das Alter des Schwangerwerdens sinkt ins Grundschulalter.
  • Den Körper als Werkzeug statt als Götzentempel zu sehen, weil wir seelisch-geistige Wesen sind, wird von fast niemandem mehr verstanden.
  • Epikur und seine Genusssucht, weil man ja nur einmal lebe, klingt völlig logisch für Menschen mit unterdrücktem Geist.
  • In Elitekreisen gibt es abscheulichste Rituale.
  • Familienzerstörende und männerhassende Frauen (Feministinnen) weit abseits von sinnvoller "Gleichberechtigung" werden besonders oft erwähnt.
  • Förderung von Gender-Verwirrung
  • Es wird sogar in vielen "religiösen" Kreisen das Gegenteil von dem behauptet, was in der Bibel steht.

Wer nicht jeder geisteszerstörenden Idee zustimmt, wäre überholt, intolarant, hassend und sogar gefährlich.




 
Vorwurf, wer die Folgen von Wollust eklärt, würde Wollüstige oder Homosexuelle hassen oder verurteilen

Wenn im AT die Todesstrafe für homosexuelle Genusssucht stand, so waren das spezielle Gesetze für die damalige Zeit, ABER im AT wird oft äußerlich dargestellt was innerlich passiert. Was im AT äußerlich den Tod bringt, bringt somit innerlich den Tod, indem der göttliche Funke, der die wahre Art der Liebe birgt, durch die grobe materielle Wollust abgetötet wird!

Es ist klarerweise kein Verurteilen wenn erklärt wird, was den Geist Gottes,  und damit die Erlösung vom Sündigen verhindert, sondern darum geht es im Leben. Verurteilen wäre, wenn man den Menschen deswegen hassen würde. Eine aufklärende Hilfeleistung ist hingegen wahrhaftig und eine Liebesleistung, also himmlisch!

Also - es steht durch den freien Willen, der nicht angetastet wird, jedem frei zu sündigen. Jesus liebt dich dennoch. Aber es muss für die Gesamtordnung unterschiedliche Folgen haben, ob jemand Gott (ist Geist) oder die tote Materie liebt, weil das eine aufbauend und das andere zerstörerisch wirkt. Jesus freut sich, wenn du ihm folgst, wie bei der Rückkehr des verlorenen Sohnes, aber es ist alles freiwillig.

Wenn du deine Wollust beenden willst, dann folgst du Jesus und das bringt gute Folgen, ansonsten dem Teufel, und die Liebe zum vergänglichen Materiellen kann leider nicht fürs geistige ewige Himmelreich taugen, wie geschrieben steht.

 
80. Kapitel – Über zweierlei Liebe.

[GS 2.80.1] Es dürften zwar einige sagen: Moses hat sich später darüber näher ausgesprochen, indem er den Zeugungsakt ordnungsmäßig nur zwischen den gesegneten Ehegatten erlaubt, anderartig aber verboten hat, und hat auf die anderartige Zeugung, besonders wenn ein verheirateter Mann mit dem Weibe eines anderen Mannes diesen Akt begehen möchte, verordnet, daß solch eine Tat als Ehebruch zu betrachten sei und die Ehebrecher sich beiderseits des Todes schuldig machen. Solches ist richtig, aber nachträgliche Verordnungen geben dem einfach im Anfange gegebenen Gesetze dennoch keine andere Gestalt. Wer sich daran binden will, muß im ersten Gesetze seinen Prozeß behaupten; denn weder die Unkeuschheit noch der Ehebruch sind darin auf eine bestimmte Art verboten.
[GS 2.80.2] Wir haben bisher klar erläutert, was man allenfalls unter der Unkeuschheit verstehen könnte. Nachdem aber alles das auf den Zeugungsakt hinweist, so kann man auch die von uns bisher als bekannt angenommene Art der Unkeuschheit unmöglich durch dieses Gesetz als verboten ansehen.
[GS 2.80.3] Nun aber meldet sich ein in der Sache Wohlerfahrener, dieser spricht: Unter Unkeuschheit, die da verboten ist, wird bloß die leere Befriedigung des sinnlichen Triebes verstanden. Gut, sage ich; wenn aber ein Mann mit eines anderen Mannes Weibe, die von ihrem Manne nicht befruchtet werden kann, im Ernste ein Kind zeugt, frage, kann ihm das als sündiger Ehebruch angerechnet werden? Ich frage weiter: Wenn ein Jüngling, von seiner Natur getrieben, mit einem Mädchen ein Kind gezeugt hat, kann ihm das zur Sünde der Unkeuschheit angerechnet werden?
[GS 2.80.4] Ich frage weiter: Wenn ein Mann aus der Erfahrung weiß, daß sein Weib nicht befruchtungsfähig ist, er beschläft sie aber dennoch, weil sie ein üppiges Fleisch hat, das ihn reizt, er also doch offenbar seinen sinnlichen Trieb leer befriedigt; kann ihm dieser Akt zur Sünde der Unkeuschheit angerechnet werden?
[GS 2.80.5] Ich frage weiter: Es gibt besonders in dieser Zeit, wie es sie auch zu allen Zeiten gegeben hat, eine Unzahl Menschen beiderlei Geschlechtes, welche gar wohl zeugungsfähig sind und eine sie mächtig drängende Natur besitzen; aber sie sind vermöge politischer und dürftiger Verhältnisse nicht imstande, sich zu verehelichen. Wenn nun solche doppelt bedrängte Menschen den Akt der Zeugung begehen, sündigen sie wider dieses sechste Gebot?
[GS 2.80.6] Man wird sagen: Sie sollen ihren Trieb Gott aufopfern und sich nicht begatten, so werden sie nicht sündigen. Ich aber sage: Welch ein Richter kann solch einen Fehler als eine wirkliche Sünde erklären? Was hat denn der Reiche darum für ein Verdienst, daß er sich ein ordentliches Weib nehmen kann, vor dem Armen, der dieser Glückseligkeit entbehren muß? Soll somit der Bemittelte ein größeres Recht auf die Zeugung seinesgleichen haben als der Arme? Heiligt also das Geld die Zeugung darum, weil sich der Reiche in den ordentlichen Besitz eines Weibes setzen kann, was tausend Unbemittelten unmöglich ist?
[GS 2.80.7] Dazu läßt sich noch fragen: Wer ist denn so ganz eigentlich schuld an der vielfachen Verarmung der Menschen? Sicher niemand anderer als der glückliche Reiche, der durch seine eigennützige Spekulation viele Schätze an sich zieht, durch welche nicht selten tausend Menschen sich für den ordentlichen Ehestand hinreichend befähigen könnten. Und dennoch sollte da der reiche Ehemann allein von der Sünde der Unkeuschheit frei sein, so er mit seinem ordentlichen Weibe Kinder zeugt, und der Arme allein sollte der Sündenbock sein, weil er sich eben kein Weib nehmen kann? Wäre das nicht geradeso geurteilt, als so man auf der Erde irgendeinen Wallfahrtsort bestimmen möchte und dazu ein Gebot gäbe, demzufolge niemand zu Fuß diesen Ort besuchen darf, um dort irgendeine sein sollende Gnade zu empfangen, sondern ein jeder, der diesen Ort besucht und eine Gnade empfangen will, muß in einer höchst eleganten Equipage dahin gefahren kommen?
[GS 2.80.8] Wer ein solches Gebot für gerecht finden sollte, der müßte doch sicher im Ernste von einer solchen Welt sein, von welcher der Schöpfer Himmels und der Erde selbst nichts weiß, das heißt von einer Welt, die nirgends existiert; oder er müßte ein Abgeordneter des Satans sein!
[GS 2.80.9] Wir sehen aber nun aus diesen Betrachtungen, daß es sich mit der Erklärung unseres sechsten Gebotes durchaus nicht tut. Was werden wir denn anfangen, um diesem Gebote einen vollgültigen Sinn abzugewinnen? Ich sage euch im voraus: Es ist die Sache nicht so leicht, als es sich jemand vorstellen möchte. Ja, ich sage:
[GS 2.80.10] Um den richtigen Sinn dieses Gebotes zu gewinnen, muß man ganz tief greifen und die Sache in der Grundwurzel fassen; sonst wird man sich dabei immer in der zweifelhaften Lage befinden, in der man leichtlich das, was nicht im entferntesten Sinne eine Sünde ist, als Sünde betrachten wird, und was wirklich eine Sünde ist, kaum der Mühe wert halten, es als eine Sünde zu betrachten.
[GS 2.80.11] Wo aber ist diese Wurzel? Wir werden sie sogleich haben. Ihr wisset, daß die Liebe der Urgrund und die Grundbedingung aller Dinge ist. Ohne Liebe wäre nie ein Ding erschaffen worden, und ohne die Liebe wäre so wenig irgendein Dasein denkbar, als wie wenig sich je ohne die wechselseitige Anziehungskraft eine Welt nach dem Willen des Schöpfers gebildet hätte. Wer das etwa nicht fassen sollte, der denke sich nur von einer Welt die wechselseitige Anziehungskraft hinweg, und sobald wird er sehen, wie sich alle Atome einer Welt plötzlich voneinander trennen und sich verflüchtigen werden wie ins Nichts.
[GS 2.80.12] Also ist die Liebe der Grund von allem und ist zugleich der Schlüssel zu allen Geheimnissen.
[GS 2.80.13] Wie aber läßt sich eben die Liebe mit unserem sechsten Gebot in eine erklärende Verbindung bringen? Ich sage euch, nichts leichter als das, indem bei keinem Akte in der Welt die Liebe so innig verwoben ist wie gerade bei dem, den wir zu den unkeuschsündigen rechnen.
[GS 2.80.14] Wir wissen aber, daß der Mensch einer zweifachen Liebe fähig ist, nämlich der göttlichen, welche aller Selbstliebe entgegen, und der Selbstliebe, welche aller göttlichen Liebe entgegen ist.
[GS 2.80.15] Nun fragt es sich: So jemand den Akt der Zeugung begeht, welche Liebe war da der Beweggrund, die Eigenliebe, unter deren Botmäßigkeit auch jegliche Genußsucht steht, oder die göttliche Liebe, welche nur mitteilen will, was sie hat, ihrer selbst gänzlich vergessend? Sehet, wir sind jetzt schon ziemlich dem eigentlichen Hauptkerne auf der Spur.
[GS 2.80.16] Setzen wir nun zwei Menschen: der eine begeht den Akt aus selbstsüchtiger Genußsucht, der andere aber in dankbarer Andacht für die Zeugungsfähigkeit, seinen Samen einem Weibe mitzuteilen, um in ihr eine Frucht zu erwecken. Welcher von den beiden hat denn gesündigt? Ich glaube, hier einen Richter zu machen und ein rechtes Urteil zu fällen, wird eben nicht schwer sein.
[GS 2.80.17] Damit uns aber die Sache völlig klar wird, müssen wir uns auch mit dem Begriffe „Unkeuschheit“ näher vertraut machen. Was ist Keuschheit und was ist Unkeuschheit? Keuschheit ist derjenige Gemütszustand des Menschen, in welchem er aller Selbstsucht ledig ist, oder in dem er rein ist von allen Makeln der Eigenliebe. Unkeuschheit ist derjenige Gemütszustand, in welchem der Mensch nur sich selbst berücksichtigt, für sich selbst handelt und seines Nebenmenschen, besonders in Berücksichtigung des Weibes, gänzlich vergißt.
[GS 2.80.18] Die Selbstsucht aber ist nirgends schmählicher, als wie gerade bei dem Akte, wo es sich um die Fortzeugung eines Menschen handelt. Warum denn? Die Ursache liegt am Tage. Wie der Grund, wie der Same, so auch wird die Frucht. Ist göttliche Liebe, also die Keuschheit der Same, so wird auch eine göttliche Frucht zum Vorschein kommen; ist aber Eigenliebe, Selbst- und Genußsucht, also der unkeusche Zustand des Gemütes der Same, welch eine Frucht wird da hervorgehen?
[GS 2.80.19] Sehet, in dem liegt es, was durch das sechste Gebot verboten ist. Wäre dieses Gebot beobachtet worden, so wäre die Erde noch ein Himmel, denn es gäbe auf ihr keinen selbstsüchtigen und herrschsüchtigen Menschen! Aber dieses Gebot ist schon im Anbeginne der Menschen übertreten worden, und die Frucht dieser Übertretung war der eigennützige und selbstsüchtige Kain.
[GS 2.80.20] Aus dem aber geht hervor, daß nicht nur die sogenannte fälschlich bezeichnete „Unzucht“, welche man besser „Genußsucht“ nennen sollte, in die Reihe unserer zu behandelnden Sünde gehört, sondern jegliche Genußsucht, wie gestaltet sie auch immer sein mag, besonders aber, wenn ein Mann das ohnehin schwache Weib sich eigennützig zum genußsüchtigen Nutzen macht, ist als Sünde der Unkeuschheit zu betrachten. – Ein kurzer Verfolg wird uns die Sache noch klarer vor die Augen bringen. –

81. Kapitel – Was ist Hurerei?

[GS 2.81.1] Man könnte hier sagen, indem es im sechsten Gebote nur heißt: „Du sollst nicht Unkeuschheit treiben“, daß da die Hurerei nicht als verboten angesehen werden kann, da es im sechsten Gebote nirgends heißt: Du sollst nicht Hurerei treiben. – Ich aber sage: Was ist die Hurerei, welcher Art sie auch sein mag, geistig oder fleischlich? Sie ist eine sichere Anbequemung des Lasters, und zwar auf folgende Weise: Man philosophiert sich über die sündige Möglichkeit hinweg, setzt alle Erscheinungen in das Gebiet „natürlicher Bedürfnisse“. Wenn jemandem seine eigene Wesenheit die Forderung kundgibt, sie zu befriedigen, so tut der Mensch zufolge seines Verstandes und seiner Erfindungskraft ja nur etwas Lobenswertes und Ersprießliches, so er für alle zu fordernden Bedürfnisse seiner Natur Mittel zustande bringt, durch welche denselben Genüge geleistet werden kann. Das Tier muß zwar seine Bedürfnisse in der rohesten instinktmäßigen Art befriedigen, weil es keinen Verstand, keine Vernunft und keinen Erfindungsgeist hat. Dadurch aber erhebt sich ja eben der Mensch über das gemein naturmäßig Tierische, daß er allein den Anforderungen seiner Art auf eine raffinierte Weise Genüge leisten kann. Daher sagt der Verstand des Kulturmenschen:
[GS 2.81.2] Wer kann einem Menschen zur Sünde rechnen, so er sich mit Hilfe seines Verstandes ein stattliches Haus zur Bewohnung erbaut, und somit ein ehemaliges Erdloch oder einen hohlen Baum mit demselben vertauscht? Wer kann einem Menschen zur Sünde anrechnen, so er die Baumfrüchte veredelt, aus den sauren Äpfeln und Birnen süße und wohlschmeckende erzeugt? Wer kann einem Menschen zur Sünde anrechnen, wenn er sich einen Wagen erbaut, das Pferd zähmt, und dann viel bequemer eine Reise macht als mit seinen eigenen schwachen, leidigen Füßen? Wer ferner kann noch dem Menschen zum Fehler anrechnen, so er sich die Naturfrüchte zu seiner Nahrung kocht und würzt und sie ihm wohlschmeckender macht? Oder sind die Dinge in der Welt für einen anderen als für den Menschen erschaffen worden, damit er sie zweckdienlich benützen sollte? –
[GS 2.81.3] Wie viel Schönes und Nützliches hat der Mensch zu seiner Bequemlichkeit und zu seiner Erheiterung! Sollte ihm das zum Fehler angerechnet werden, so er durch seinen Verstand seinem Schöpfer Ehre macht, ohne den der Weltkörper so unkultiviert dastände wie eine barste Wüste, auf der alles durcheinanderwüchse in chaotischer Unordnung wie Kraut, Rüben und Brennesseln?
[GS 2.81.4] Wenn aber dem Menschen die verschiedenartige Kultivierung des Erdbodens doch unmöglich zu einem Fehler angerechnet werden kann, obschon sie in sich durchaus kein anderes Zweckdienliches enthält als den angenehmeren und bequemeren Genuß der Dinge in der Welt; so wird doch andererseits auch ein raffinierter Zeugungsgenuß dem Menschen mitnichten können zum Fehler angerechnet werden, indem sich sonst selbst der gebildetste Mensch in diesem Akte am wenigsten von dem Tiere unterschieden hat. Also auch dieser Trieb des Menschen muß auf eine veredeltere und raffiniertere Weise befriedigt werden können, und das aus demselben Grunde, aus welchem man sich bequeme Wohnhäuser erbaut, weiche Kleider verfertigt, geschmackvolle Speisen bereitet, u. dgl. Annehmlichkeiten mehr.
[GS 2.81.5] Man nehme nur den Fall, ein Mensch gebildeten Standes hat zu seiner Befriedigung die Wahl zwischen zwei Weibspersonen, die eine ist eine schmutzige, gemeine Bauernmagd, die andere aber als die Tochter eines ansehnlichen Hauses ist ein wohlerzogenes, sehr nett gekleidetes, am ganzen Leibe makelloses und sonst üppiges und reizendes Mädchen. Frage: Wonach wird der gebildete Mann greifen? Die Antwort wird hier kein Kopfzerbrechen brauchen; sicher nach Nr. 2, denn vor Nr. 1 wird es ihm ekeln. Also ist auch hier eine Verfeinerung sicher am zweckdienlichsten Platze, weil der Mensch durch sie beurkundet, daß er ein höheres Wesen ist, welches alles Unangenehme und Schmutzige zu reinigen und angenehmer darzustellen die volle Macht und Kraft in sich hat.
[GS 2.81.6] Da aber der Mann wie das Weib in dieser Hinsicht ein öfteres Bedürfnis sich zu befriedigen in sich stark wahrnehmen, wobei man doch nicht allezeit die Anforderung machen kann, ein Kind zu erzeugen, wird es da wider die Gebühr der Ausübung seiner Verstandeskräfte sein, wenn er die Mittel aufstellt, durch welche die Befriedigung dieses Triebes zuwege gebracht werden kann, sei es nur durch den blinden Beischlaf mit den Weibern oder durch Selbstbefriedigung oder im Notfalle durch die sogenannte Knabenschändung? Denn dadurch unterscheidet sich ja eben auch der Mensch von dem Tiere, daß er diesen am meisten naturmäßigen Trieb auf anderen Wegen befriedigen kann als gerade auf jenen nur, auf die er von der rohen Natur angewiesen wurde. Und sonach sind ja ganz besonders wohlkonditionierte Bordellhäuser und dergleichen Anstalten mehr zu billigen, und können dem Verstande des Menschen keineswegs zur Unehre, sondern nur zur Ehre gereichen!?
[GS 2.81.7] Sehet, was läßt sich, naturmäßig betrachtet, allem dem entgegen einwenden? Denn das ist richtig, daß das Tier dergleichen Kultivierungen und allerlei Nuancierungen in der Befriedigung seines Geschlechtstriebes nimmer zuwege bringen kann; und so ist darin gewisserart eine Meisterschaft des menschlichen Verstandes unleugbar zu entdecken. Das alles ist richtig, das Tier hat in allem dem seine Zeit, außer welcher es stumpf für die Befriedigung dieses Triebes bleibt.

[GS 2.81.8] Aber was ist alle diese Raffinesse? Das ist eine kurze Frage, aber ihre Beantwortung ist groß und gewichtig. – Diese Raffinesse hat doch sicher nichts anderes zum Grundmotive als die entsetzlich leidige Genußsucht. Die Genußsucht aber, wissen wir, ist ein unverkennbares Kind der Eigenliebe, welche mit der Herrschliebe ganz identisch einhergeht.

[GS 2.81.9] Es ist wahr, in einem stattlichen Hause läßt sich angenehmer wohnen denn in einer niedrigen Erdhütte. Betrachten wir aber die Einwohner! Wie stolz und hochtrabend sehen wir den Bewohner eines Palastes einhergehen, und wie zerknirscht beugt sich der schlichte Hüttenbewohner vor einem solchen glänzenden Palastherrn!
[GS 2.81.10] Betrachten wir die Bewohner einer großen Stadt und dagegen die eines kleinen Bauerndorfes. Die Bewohner der großen Stadt wissen sich vor lauter Genußsucht nicht zu helfen, alle wollen angenehm leben, alle sich unterhalten, alle glänzen und womöglich ein bißchen herrschen. Kommt ein armer Landbewohner in die große Stadt, so muß er wenigstens einen jeden Stiefelputzer usw. „Euer Gnaden“ anreden, will er sich nicht irgendeiner Grobheit aussetzen.
[GS 2.81.11] Gehen wir aber ins Dorf, da werden wir noch Hausväter antreffen, nicht selten friedliche Nachbarn, welche sich nicht „Euer Gnaden“ und „Herrn von“ titulieren. Was ist da wohl vorzuziehen, wenn ein Bauer zum andern spricht: „Bruder!“ oder wenn in der Stadt ein nur wenig Bemittelter einen etwas mehr Bemittelten „Euer Gnaden“ und „Herr von“ und dgl. mehr anspricht?
[GS 2.81.12] Ich meine, es wird kaum nötig sein, dergleichen unsinnige Ausgeburten der Raffinesse des menschlichen Verstandes noch weiter zu verfolgen, sondern wir können sogleich den Hauptspruch machen: Alle derartige genußsüchtige Verfeinerungen sind nach vorangehender Betrachtung nichts als Abgöttereien; denn sie sind Opfer des menschlichen Geistes an die äußere tote Naturmäßigkeit.
[GS 2.81.13] Sind sie aber Abgöttereien, so sind sie auch die barste Hurerei, und daß sie nicht in die Sphäre der Keuschheit aufgenommen werden können, beweist ihre Tendenz.
[GS 2.81.14] Warum wurde Babel eine „Hure“ genannt? Weil dort jede erdenkliche Raffinerie zu Hause war. Also heißt auch „die Hurerei treiben“ im eigentlichen Sinne: der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft. So ist ein reicher Ehemann, der sich des alleinigen Genusses wegen ein üppiges und geiles Weib genommen hat, nichts als ein barster Hurer und das Weib eine barste Hure. Und eben also wird auch hier diesen Kindern die Unkeuschheit in ihrem Fundamente gezeigt, wie sie nämlich eine allerbarste Selbst- und Genußsucht ist.
[GS 2.81.15] Es war notwendig, dieses Gebot für euch gründlicher zu beleuchten, weil sich der Mensch über kein Gebot so leicht hinwegsetzt wie über dieses. – Ich meine daher, daß ihr nun auch diesen Vortrag verstehet; und so wollen wir uns denn auch sogleich in den siebenten Saal begeben. –


 
[GEJ 8.41.9] Wollüstlinge beiderlei Geschlechts, wenn sie auch nach einer Zeit völlig in sich gehen und durch eine große Selbstverleugnung ein völlig keusches Leben zu führen anfangen und durch solch eine rechte Buße auch die volle Vergebung ihrer Sünden erlangen, werden doch die volle geistige Wiedergeburt auf dieser Welt schwer oder auch gar nicht erlangen, sondern nur eine teilweise; denn es hat die Seele solcher Menschen zu tun genug, sich nur so weit von ihrem Fleische frei zu machen, daß sie des Geistes Mahnungen insoweit vernehmen kann, als sie zu ihrem Heile notwendig sind. Ein solcher Mensch kann zwar noch sehr gut und weise werden und viel Gutes wirken; aber zu der wundermächtigen Tatkraft wird er schwer in der Fülle gelangen. Das kann solch eine Seele erst im Jenseits erlangen.

[GEJ 8.82.10] Sagte Ich: „Wenn du also leben wirst, daß deine Seele in ihrem Geiste vollends wiedergeboren wird, so wird eben der Geist dann mit allen in deinem Fleische noch steckenden unreinen Geistern auch bald und leicht vollends fertig werden, und du wirst eines ganz seligen Todes sterben auch dem Leibe nach; aber so da jemand im allgemeinen zwar wohl nach Meiner Lehre ganz ernstlich leben und handeln, aber so geheim bei sich doch auch noch in seine alten Gewohnheiten verfallen wird, ja, da wird er diesseits auch nicht die völlige Wiedergeburt der Seele im Geiste erlangen können und wird sich's am Ende in aller Demut und Geduld schon müssen gefallen lassen, so er beim Scheiden mit noch manchen Leiden zu kämpfen haben wird. Denn da werden die Leiden das Feuer sein, durch das des Menschen Lebensgold von gar manchen Schlacken gereinigt wird; denn etwas geistig Unreines kann in den Himmel nicht eingehen, was soviel gesagt haben will als: 

Der reine Geist aus Gott kann sich nicht eher völlig einen mit der Seele, als bis diese alles der Materie und ihrem Gerichte Angehörige völlig aus sich für immer verbannt hat. – Wer demnach eines seligen Leibestodes von dieser Welt scheiden will, der muß auch das wohl berücksichtigen!

[HIM 3.490406.40] Manche Menschen beiderlei Geschlechts haben gewisserart von Geburt an ein züchtigeres Fleisch und enthalten sich demnach auch um vieles leichter von all den sinnlichen Gelüsten des Fleisches. Diese Menschen triumphieren dann aber gewöhnlich nicht über sich selbst, sondern hauptsächlich über ihre Nebenmenschen, deren Natur nicht aus so keuschen Substantialspezifiken zusammengesetzt ist. – Diese also um vieles leichter keusch lebenden Menschen aber verachten dann gewöhnlich diejenigen, die es wirklich einen großen Kampf kostet, um sich der fleischlichen Werke zu enthalten. Ja, solche Menschen können oft beim besten Willen nicht das in die Ausführung bringen, was den andern ein leichtes ist.



 
Was wir durch die Lust des Herodes lernen können

Durch Wollust fällt man innerlich, und opfert dafür schrecklicherweise das Wertvolle

Matthäus Ev. Kapitel 14 Johannes enthauptet. 

1. Zu der Zeit (bestimmten Zeit) hörte Herodes, der Vierfürst, das Gerücht von Jesus;
2. Und er sprach zu seinen Knechten (Knaben): Dies ist Johannes, der Täufer. Der ist von den Toten auferweckt, und darum wirken solche Wunderkräfte ihn Ihm.
3. Denn Herodes hatte lassen Johannes ergreifen, ihn binden und ins Gefängnis legen wegen der Herodias, des Weibes seines  Bruders Philippus.
4. Denn Johannes sagte ihm: Es ist dir nicht erlaubt, daß du sie habest.
5. Und da er ihn töten wollte, fürchtete er sich vor dem Volke (Gedränge), denn sie hielten ihn für einen Propheten.
6. Da sie aber das Geburtsfest des Herodes begingen, tanzte die Tochter der Herodias in ihrer Mitte und gefiel dem Herodes;
7. Darum beteuerte (bekannte) er mit einem Eide, ihr zu geben, um was sie nur bitten würde.
8. Sie aber, von ihrer Mutter angetrieben, spricht: Gib mir her auf einer Platte das Haupt Johannes, des Täufers.
9. Und der König ward betrübt, aber wegen des Eides und derer, die mit zu Tische lagen, befahl er, es ihr zu geben.
10. Und er schickte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.
11. Und sein Haupt ward auf einer Platte gebracht und dem Mägdlein gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter.
 
 
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