Offenbarung Johannis.
Kapitel 1
(V. 1) Offenbarung Jesu Christi,
= die vom Herrn gegebenen Weissagungen;
- welche Gott Ihm gab, Seinen Knechten anzuzeigen,
= für jene, welche in der tätigen Liebe sein wollen;
- was bald geschehen soll,
= was gewiss geschehen werde, damit die Seinen nicht zugrunde gehen!;
- und die Er durch einen Engel deutete Seinem Knecht Johannes,
= jenen, die demütig und gerne in tätiger Liebe sind, wird die Weisheit Gottes innerlich verständlich gemacht;
(V. 2) welcher bezeugt hat das Wort Gottes
= das Göttlich Wahre mit gereinigtem Herzen und so im Lichte aufnehmen = "sehen".
und das Zeugnis Jesu Christi,
= erfühlen können, dass die Liebe Gottes so ist, dass es Ihn hilfsbereit für die zu Befreienden ins Fleisch drängte, ...
(Antichristen können dies ohne Fassungskraft nicht erkennen - und bestreiten, dass der Herr ins Fleisch kam);
- alles, was er gesehen,
= die Erleuchtung über alles in dieser Offenbarung;
(V. 3) Glückselig wer liest, und welche hören die Worte der Weissagung, und was in ihr geschrieben ist, bewahren,
= Wichtig: Dieser Sinn von "bewahren" kann heute missverständlich sein. Es bedeutet nicht nur merken, sondern im Herzen aufnehmen, also so sehr schätzen, dass wir es unbedingt umsetzen wollen! Darauf "hören", was Gott für unsere Hilfe offenbart. Sich entsprechend bessern. Das ist das Leben nach den Lehren des neuen Jerusalems, damit wir mit den Engeln des Himmels Gemeinschaft haben!
- denn die Zeit ist nahe,
= dass die "Prüfungszeit" auf Erden weder individuell, noch gesellschaftlich ewig dauern kann, sondern der eingeleitete Gärungsprozess ein Ende findet, und für Erreichen des hohen wunderbaren Zieles keine Zeit verschwendet werden soll. Wer also auf die Hinweise hört, und gerne liebt, bei dem ist die große Löse nahe. Und damit die Glückseligkeit.
(V. 4) Johannes den sieben Gemeinden,
= nicht nur an spezielle 7 Gemeinden, sondern 7 bedeutet auch "alle" oder "ganz". So wie die 7 Geister Gottes vor dem Thron nur einer ist, wie die 7 Farben des Regenbogens (Lichtspektrum) nur eine ist. Alle, die Jesus lieben und so wie er lieben wollen, somit Glieder Gottes sein wollen, in der Ordnung der Liebe und Weisheit Gottes wirken wollen. Durch die Aufteilung in 7 Gemeinden und den jeweiligen Botschaften Jesu hierzu wird leichter verstehbar, worin man von den 7 Gnade bringenden Geistern Gottes abweicht. Es ist also ein "Charakterkurs", der bei Berücksichtigung Befreiung vom Üblen bringt. Besser als jede heutige "Psychologie". Und wer in diese Liebe kommt, und somit das eigene Übel besiegt hat, dem kann auch das äußere Übel nichts anhaben! Diese barmherzige Liebe ist auch das eigentliche Leben, die Wiedergeburt im Geiste Gottes.
- in Asien,
= die einsichtige Seele, klar wie durch das Mittagslicht. Noch nicht die noch größere Weisheit aus der barmherzigen Liebe, sondern die Vorbildung von Außen, die Lehre aus dem Wort.
Historisch waren die Kinder des Mittags in Asien, "Kinder von Adam", und von Seth weise gemacht.
Ein anderes Beispiel ist Moses, der als Vorbereitung zuerst die Weisheitsschulen besuchte, aber erst durch die Liebe mit Gott Verbindung hatte, und Weisheit aus der Liebe bekam, die noch viel größer ist als diese vorbereitende Weisheit.
"Asien" ist die innere Ensprechung, es hat keine Bedeutung ob jemand in Asien wohnt oder nicht (Moses war auch in Ägypten), sondern, ob das innere Land, die Seele derartig vorbereitet und einsichtig ist und dadurch den weiteren Wandel ermöglicht.
Aber es kann auch abwärts gehen: Diejenigen, welche trotz der gegebenen Weisheit "einen lüsternen Blick gen die weltliche Stadt Hanoch warfen", gehorchte die Natur (z.B. ein Tiger) nicht mehr, weil sie die eigene Natur nicht mehr unter Kontrolle hatten. Und so werden die in dieser Offenbarung folgenden Sendschreiben an die 7 Gemeinden auch die Gefahren der Abweichungen vom guten Weg beschreiben.
Über die noch unverdorbenen "Kindern des Mittags" wurde an Jakob Lorber offenbart [HG 1.67.1]: "welche, als sie solcher Ankunft ansichtig wurden, alsobald alles verließen und hinzueilten zum Empfange der Erzväter, um dieselben würdigst zu begrüßen."
Und hier erfreuen sich nun die "Kinder des Mittags" der Ankunft des himmlischen Vaters! Und so wir solche Kinder sind, freuen wir uns ebenfalls riesig, weil wir nach seiner barmherzigen Liebe wirken wollen!
- Gnade euch und Friede,
= die liebende Begrüßung (wie ein Kuss) und Vorsehung
an die empfangsbereiten Seinen (Bist du so? Dann bist DU gemeint!),
die somit in der von Jesus vorgezeigten Art der Liebe wachsen können.
Der Friede ist die große Gottesliebe, mitsamt der Gewissheit, dass der gute Hirte seine Schafe behütet, was jeden innerlichen Unfrieden und jede Angst nimmt.
- von Ihm, Welcher ist, und Welcher war, und Welcher kommt,
= die Liebe samt Weisheit (Ordnung) von Ewigkeit.
Das ist also nicht "irgendwer", der uns (so wir die Seinen sind) diese Gnade und diesen Frieden gibt!
Das allgemein prophezeite Friedensreich (und das Neue Jerusalem) wächst durch die Vermehrung solcher Gotteskinder, die vom Geber schon mehr bekommen haben, und den Nachkommenden, die noch "ärmer" sind, entsprechend der Liebes-Ordnung Gottes *gnädig* weitergeben und somit beim Wandel vom alten zum neuen Menschen helfen.
Die Widersacher gegen diese Art der gnädigen Liebe errichten hingegen Hochmutstürme und eine politische kaltherzige Unterdückungs-"Ordnung" unter Vorwänden, wie es von den derzeitigen Weltmächtigen gewollt wird - und listig "Friede" genannt wird - indem alle Gegner der Herrschsüchtigen abgestraft oder beseitigt werden sollen. Dazu gehören nicht nur offensichtliche Chaoserzeuger, sondern auch die listigen und das Geld verherrlichenden Scheinretter.
Dem aus dem Himmel "herabkommende" Neue Jerusalem, von dem wir ein Teil sein können, so wir ebenfalls empfangenen Segen weitergeben, können sie nichts entgegensetzen. Genaueres folgt.
- und von den sieben Geistern Gottes, die vor seinem Throne sind,
= die sieben Mächte aus der Ewigkeit Jehovahs (das ist die richtige Setzung der Vokale von JHWH, nicht Jahweh, hat aber nichts mit den Zeugen Jehovas zu tun), der in engerem Sinn das Herz, die Liebe, in der Tiefe der Gottheit ist (Vorgebildet als im Innersten des Tempels wohnend), deshalb jede Macht davon voll des lebendigen Wassers der Gnade!
Die 7 Geister werden wir noch genauer betrachten, und sie sind eigentlich der eine Geist Gottes.
Jesus ist dieselbe gnädige Liebe, die herabgekommen ist. Der Friedensfürst.
(V.5) von Jesu Christo,
= die ins Fleisch gekommene erbarmende Liebe und Wahrheit,
das Göttlich-Menschliche - der Vater in dem Menschensohne.
Ist also der Schöpfer- und Aufrechterhaltergott Jehovah selbst.
Jesus steht für das Gute Gottes und Christus für das Wahre Gottes.
Jesus bedeutet Retter, und das ist gleichzeitig seine Eigenschaft, mit der er als herniedergekommener Herr in der Welt wirkte und weiter wirkt.
Daher ist dies der Name des Göttlich-Menschlichen des Herrn.
Wer meint, das Menschliche und das Göttliche des Herrn seien nun zwei Personen und der eine einzige Herr sei nicht Menschlich-Göttlich, nicht Jesus Christus, und Jehovah sei eine andere Person, der hat ein Verständnisproblem und ist damit
antichristlich (meint, dass Jesus nicht ins Fleisch kam, bedeutet, dass der schon seit Ewigkeit vorher war = Gott, ins Fleisch kam.)
und bleibt ab einem gewissen Grad in seiner Entwicklung stecken oder macht Rückschritte.
Im jenseitigen Himmel gibt es heute keine Abweichung von dieser Wahrheit, alle anerkennen Jesus Christus als einzigen Herrn.
Es sind die Grüße an die Seinen also nicht von Ihm, Welcher ist, und Welcher war, und Welcher kommt, UND von Jesus Christus als zweite Person, sondern es ist der Selbe.
- Er, der treue Zeuge,
= das Göttlich Wahre (himmlische Licht) Selbst. Der sprechende Zeuge der übergroßen Taten der erbarmenden Liebe. Der ErZeuger des Lichts als Segens aus dieser Liebe, die Quelle selbst.
- der Erstgeborene von den Toten,
= auch die Anwendung des Göttlich Guten selbst - der Weg - vorgezeigt;
IM AT war der körperlich Erstgeborene die Darstellung des Erben. Hier geht es um den Erstgeborenen im Geiste. Die völlige Geistige Wiedergeburt.
Als Jesus im Fleisch war, hat er Sein Menschliches durch Seinen erfolgreichen Kampf mit den Versuchungen mit Seinem eigenen Göttlichen vereinigt.
Am Kreuz musste ihn die Kraft Gottes verlassen, sonst hätte er nicht sterben können. "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Er legte sich in Gottes Hände, die auch ein Teil von ihm sind. Weshalb er ankündigte: Reisset Meinen Tempel ab und in drei Tagen werde ICH ihn wieder aufbauen.
Ab dann war Er Menschlich-Göttlich. Zuvor galt also auch für Seinen "angeerbten Willen des Fleisches", der dem göttlichen Willen des Geistes widerstrebt, dass er im Kampf gegen die Versuchungen sagen musste: "Dein Wille geschehe", als ob Er eine eigene Person wäre.
Jesus musste also selbst als derjenige, der alle erschaffen hat und unschuldig war, die Läuterung des Fleisches siegreich durchmachen, und zeigte damit vor, wie wir durch Halten des inneren Sinns der Gebote (der Buchstabensinn ist für Einsteiger) zur Wiedergeburt im Geiste kommen - Seine Gebote also keine Schikanen sind, sondern die Hilfestellung, uns zuerst innerlich vom Sündigen (Behinderung des Geistes) befreien und uns sodann durch die Liebe die Gottheit (Kraft) hilft!
- und Er, der Fürst (der Könige) der Erde,
= beschreibt die Ordnung Gottes - der mehr hat, gibt den Nachkommenden, damit diese wieder weitergeben können. Der "Lord", von welchem in der Gemeinschaft der Seinen alles Wahre ist, das aus dem Guten ("Sohn" als Liebe im "Vater") kommt; die "Könige" sind die durch Ihn (aus der Liebe) zu Weisen gemachten. Siehe die Beschreibung der Bedeutung der goldenen Krone. Ursprünglich waren auch die Könige wie David möglichst die Weisesten. Die Bezeichnung "Christus" wurde in erweitertem Sinne ebenfalls für die Weisen verwendet. Auch Paulus, der erleuchtet wurde, bedeutet "Christus in uns". Und durch die individuelle Wiederkunft, was da ist die zunehmende Wiedergeburt im Geiste, wird dies ebenfalls steigernd erreicht.
- Welcher uns liebt, und uns wascht von unseren Sünden (in Seinem Blut),
= Halleluja! Wir haben einen uns liebenden Gott, welcher uns, die sich ihm nun hingebenden, aktiv aus dem verderbnisbringenden Sündendasein heraus hilft, und sich dafür sogar kreuzigen ließ!
Obwohl wir anderes verdient hätten, und die Gottheit nach der Ordnung Unkraut beseitigen muss, greift der Liebesanteil aktiv für uns ein, wenn wir umkehren.
"Die Liebe wohnt nur im Vater und heißt der Sohn. Wer diese verschmäht, der wird der mächtigen Gottheit anheimfallen und wird seiner Freiheit auf ewig beraubt werden, und der Tod wird sein Anteil sein; denn die Gottheit wohnt auch in der Hölle, aber der Vater wohnt nur im Himmel. Gott richtet alles nach Seiner Macht; aber die Gnade und das ewige Leben ist nur im Vater und heißt der Sohn. Die Gottheit tötet alles; aber der Sohn oder die Liebe in Mir hat Leben, gibt Leben und macht lebendig."
Oder so beschrieben: [HG 1.9.9] "Und siehe, da gab es einen heißen Kampf zwischen der durch die Reue und Trauer der Geschaffenen Sich wieder erbarmenden ewigen Liebe und zwischen der alles zerstören wollenden, ergrimmten Gottheit zur Sühnung Ihrer unbestechbaren Heiligkeit."
Hierbei wird nicht von einem Mehrpersonengott gesprochen, sondern innerhalb Gottes gibt es diesen "Kampf", der so dargestellt wird. Die Gottheit wirkt für die Betroffenen wie ergrimmt, hat aber nicht wirklich Zorn.
Es braucht also Gottesfurcht, so lange man nicht in der Liebe ist. Sodann ist die Gottheit der Liebe untertan.
Aus Liebe und Erbarmung werden wir also umbildet und im Geiste wiedergeboren durch sein göttlich Wahres aus dem Worte.
Es ist also keineswegs so, dass durch den Kreuztod der angeblich Gläubige automatisch in den Himmel kommt, obwohl der höllischen Eigenschaften folgt!! Ohne demütige Reinigung durch "Dein Wille geschehe", wirkt niemand himmlisch und ist somit in keinem himmlischen Zustand, auch nicht nach der Ablegung des Leibes.
(V. 6) und uns zu Königen und Priestern macht,
= ermöglicht nicht weniger als die wunderbare Wiedergeburt des Geistes in Ihm und macht uns weise aus dem Göttlich Wahren und liebevoll aus dem Göttlich Guten. (Nach dem Sieg über die Anfechtungen durch Hingabe an Ihn als Vorbild und Hilfe)
- Gott und Seinem Vater,
= Ebenbilder Seiner Göttlichen Weisheit und Seiner Göttlichen Liebe.
Wir sollen zu mächtigen (gut und weise) wirkende Götter (Gotteskinder) wachsen, indem wir lieben wie der Vater! Was gleich ist mit Jesu gegebenem Gebot, so zu lieben, wie Er es vorzeigte. Ja, so groß ist die Vorsehung für die Seinen! So zu lieben bedeutet auch duldsam zu sein und gleichzeitig vom Sündigen befreit zu sein (führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen), damit unschuldig zu wirken und dadurch Gottes "Zähmkraft" über uns wirken kann.
- Ihm die Herrlichkeit und Macht in die Zeitläufe der Zeitläufe,
= Es ist nicht unsere Kraft, die sodann durch uns wirkt, sondern "Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit". Welcher allein göttliche Majestät und göttliche Allmacht in Ewigkeit hat.
Jesus hatte und hat, anders wir, die wir ein Ebenbild werden können, selbst Machtvollkommenheit, weil er kein Ebenbild, sondern Jesus-Jehovah selbst ist.
Die Gottheit ist die Kraft der Ewigkeit, und diese folgt der Liebe und Weisheit, also dem festen diesbezüglichen Willen.
- Amen!
= die göttliche Bestätigung durch die Wahrheit, also durch sich selbst.
(V. 7) Siehe Er kommt mit (des Himmels) Wolken,
= zuerst durch die Wahrheit daß der Herr Sich [zuerst] im buchstäblichen Sinne des Wortes offenbaren und dessen geistigen Sinn aufschließen werde am Ende der Kirche;
[PSG 1.7.66] Ja Ich, hört Völker, Ich der Vater - in dem Menschensohne! /
Ich komm' zu euch, und all' Mein Reich mit Mir für euch zum Lohne; /
Denn ausgeronnen ist die Zeit, gebrochen ist die Macht, /
Ich hab' in Meinem Herzen Meines Bruders wohl bedacht; /
So freuet euch, die ihr nach Mir habt sehnsuchtsvoll verlanget, /
Seht auf, wie hoch schon dort am Morgen Meine Sonne pranget!
- und sehen wird Ihn jedes Auge,
bedeutet, daß (Ihn) alle anerkennen werden, welche aus Neigung im Verständnisse des Göttlich-Wahren sind;
[HIM 1.410501a.11] Diese (die Seinen) werden ihre Augen nur dahin richten, da sie sehen werden des „Menschen Sohn auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit kommen“ – welches ist das lebendige Wort im Herzen des Menschen oder Meine ewige Liebe im Vollbestande und daher ist „von großer Macht und Herrlichkeit“. Und es sind die „Wolken des Himmels“ die unendliche Weisheit Selbst in diesem lebendigen Worte.
In diesem Sinne sind nicht fleischliche "Augen" gemeint! Nicht jeder kann geistig sehen!
[HG 1.5.1] Wer Ohren hat zu hören, der höre, und wer Augen hat zu sehen, der sehe; denn siehe, Ich will euch ein gar großes Geheimnis enthüllen, damit ihr sehen möget, wie sich euer liebevollster, heiliger Vater euch von Angesicht zu Angesicht zu schauen und zu genießen brüderlich gibt.
[HG 1.42.4] Und höret weiter, ihr lieben Väter und Kinder, was ich gesehen im nächtlichen Schauen, zwar nicht mit den Augen des Leibes, – mit geistigen Augen hab' solches entzückt ich gesehen!
- und die Ihn durchstochen haben,
= es werden auch die einsehen müssen, welche im Glauben im Falschen sind und Arges tun;
Dabei gilt es zu verstehen, wann auch wir das taten und vielleicht noch tun.
Würden wir um die Freilassung des Barabas rufen, welcher äußerliche Befreiung (in diesem Fall von einem verdienten Schicksal) erkämpfen will und somit Jesus, der meint, es sollte zuerst innerliche Befreiung vom Sündigen stattfinden, kreuzigen lassen?
- und wehklagen werden (über Ihn) alle Stämme der Erde,
= dies sein werde, wenn kein Gutes und Wahres in der (innerlichen) Kirche mehr ist.
[HIM 1.410501a.10] Es werden bei solcher Gelegenheit freilich die „weltsüchtigen Geschlechter der Erde“ heulen, jammern und wehklagen, da all ihr Höllentrug, der da in den zahllosen Kaufs- und Verkaufsartikeln besteht, außer allen Kurs kommen wird. Denn die Menschen Meines Zeichens werden mit den Weltträumern, Mäklern und Wechslern nicht mehr viel zu tun haben.
[STE 13.2] „Gleich aber wie da waren die Tage Noahs, so wird auch sein die Ankunft des Menschensohnes.“
[HIM 1.410501b.10] Wer nun auf diese Art seinen Lebensbaum von allen den bösen Begierden und Leidenschaften durch die kräftigen Werkzeuge, welche sind die Selbstverleugnung und die Demut, emsig reiniget, der wird dann gewiß auch im Sommer und Herbste seine Tätigkeit mit den herrlichsten, reif gewordenen Früchten belohnt sehen.
[HIM 1.410501b.11] Diese Früchte aber sind keine anderen als die Erscheinung des „Zeichens des Menschensohnes am Himmel.“
Die „Geschlechter der Erde“ sind die hinausgeschafften bösen Begierden und Leidenschaften.
Und darauf erfolgt „das Kommen des Menschensohnes auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.“
- Ja, Amen!,
bedeutet die göttliche Bestätigung, daß es so geschehen werde.
Das Zeichen des Menschensohnes. – 1. Mai 1841
Ans. H. bat um Auskunft über Matthäus Kap. 24,30:
„Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.
Dann werden heulen alle Geschlechter auf Erden
und werden sehen kommen
des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels
mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ Der Herr bekundete durch Seinen Knecht J. L. folgendes:
[HIM 1.410501a.1] Wißt ihr denn nicht, welcher Unterschied zwischen dem „Zeichen“ und dem „Menschensohne“ obwaltet? Und wißt ihr nicht, was da zu verstehen ist unter dem „Himmel?“
[HIM 1.410501a.2] Wahrlich, ihr möget euch nichts Törichteres denken, als etwa am gestirnten Himmel ein sogenanntes Kruzifix zu erblicken. Fraget euch nur selbst, was würde das der Welt wohl nützen, wenn nicht nur ein, sondern eine ganze Legion Kruzifixe am Himmel zu sehen wären!? Würden die Menschen deshalb besser werden in ihren Herzen? – O gewiß und wahrlich nicht!
[HIM 1.410501a.3] Würden da nicht alsobald die Gelehrten bei der Hand sein und alle diese Kruzifixe für Ausgeburten pfäffischer Trügerei erklären?! Und würden sie nicht beweisen wollen, daß alle die am Himmel schwebenden Kruzifixe keinen andern als einen ärostatischen Ursprung haben und vermöge der Verabredung von Jesuiten-Kollegien aufgestiegen sind!?
[HIM 1.410501a.4] Sehet, diesen Effekt und noch manchen andern würde eine solche Erscheinung in der gelehrten Welt hervorbringen! Ja, es möchten noch mathematisch gelehrtere Wissenschaftler solche Erscheinungen sogar auf dem Wege der Optik zu erklären suchen.
[HIM 1.410501a.5] Was würde aber der gemeine Mann dazu sagen? – Ich sage euch, der würde alsobald vor übermäßiger Angst tatlos verstummen. Denn da wäre es für ihn nach der irrig eingepflanzten Lehre doch gewiß, daß der „Jüngste Tag“ vor der Türe ist.
[HIM 1.410501a.6] Und so würde diese Erscheinung fürs erste die Gelehrten töten darum, weil sie durch ihre Meinung und Erklärung sie zuvor töteten; der gemeine Mann aber würde getötet werden im Augenblicke des ersten Auftretens jener Erscheinung in aller seiner stets tätig sein sollenden Freiheit. – Das wäre demnach der Nutzen einer solchen Erscheinung!
[HIM 1.410501a.7] Daß sich die Sache so verhalten würde, könnet ihr aus dem entnehmen, so ihr nur mit einiger Aufmerksamkeit eure Blicke auf jene Zeit hinwendet, für welche von gewissen weisheitskramenden Propheten schon mehrere Weltuntergänge vorherbestimmt worden sind. Wie da die Menschen teilweise verzweifelten, teilweise lachten und teilweise sich dem Vielfraße und anderartigen Schwelgereien preisgegeben haben (so würde es auch jetzt wieder gehen). Wenn aber schon solche leere Prophezeiungen solche üble Erscheinungen hervorbrachten, nun denket euch, was da ein riesenhaft großes Kreuz, unter den Sternen schwebend, hervorbringen würde?! – Ich brauche euch den tödlichen Erfolg nicht näher zu beschreiben!
[HIM 1.410501a.8] Es ist aber unter „Himmel“ zu verstehen: die gesamte Glaubenswahrheit aus dem Worte, welches ist die „Kirche“ in ihrer Echtheit.
[HIM 1.410501a.9] Das „Zeichen des Menschensohnes“ aber ist die in dieser Kirche wieder neu erwachte Liebe mit allen ihren himmlischen Attributen, als Barmherzigkeit, Geduld, Sanftmut, Demut, Ergebung, Gehorsam und Duldung aller Beschwerden des Kreuzes. Sehet, dieses lebendige Zeichen des Menschensohnes wird am Himmel des inneren, ewigen Lebens erscheinen und wird nicht töten, sondern überaus beleben.
[HIM 1.410501a.10] Es werden bei solcher Gelegenheit freilich die „weltsüchtigen Geschlechter der Erde“ heulen, jammern und wehklagen, da all ihr Höllentrug, der da in den zahllosen Kaufs- und Verkaufsartikeln besteht, außer allen Kurs kommen wird. Denn die Menschen Meines Zeichens werden mit den Weltträumern, Mäklern und Wechslern nicht mehr viel zu tun haben.
[HIM 1.410501a.11] Diese werden ihre Augen nur dahin richten, da sie sehen werden des „Menschen Sohn auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit kommen“ – welches ist das lebendige Wort im Herzen des Menschen oder Meine ewige Liebe im Vollbestande und daher ist „von großer Macht und Herrlichkeit“. Und es sind die „Wolken des Himmels“ die unendliche Weisheit Selbst in diesem lebendigen Worte. – Sehet, das ist also das kurze Verständnis dieses Schrifttextes!
[HIM 1.410501a.12] Die „Wolken“ aber werden Jenseits euch Selbst in Mein Reich aufnehmen und werden eure Wohnung sein ewig. Das heißt, ihr werdet da erst in der höchsten Wonne die große Macht und Herrlichkeit des Menschensohnes anschaulich vollends erkennen.
(V. 8) Ich bin das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende,
bedeutet Welcher das Selbst und das Einzige vom Ersten bis zum Letzten, aus dem alles ist; Welcher also die eigentliche und einzige Liebe, die eigentliche und einzige Weisheit, und das eigentliche und einzige Leben in sich ist, und so der eigentliche und einzige Schöpfer, Seligmacher und Erleuchter aus Sich, folglich alles in allem im Himmel und in der Kirche;
spricht der Herr, Welcher ist, und Welcher war, und Welcher kommt,
bedeutet, Welcher der Ewige und Unendliche, und Jehovah ist;
- und der Allmächtige,
bedeutet Welcher ist, lebt und vermag aus Sich selbst, und Welcher alles vom Ersten bis zum Letzten regiert.
Der Auftrag an Johannes
(V. 9) Ich Johannes, der euer Bruder und Mitgenosse ist,
bedeutet die, welche im Guten der tätigen Liebe und daher im Wahren des Glaubens sind;
- an der Trübsal und am Reich, und an der geduldigen Erwartung Christi,
bedeutet, was in der Kirche vom Bösen und Falschen an- gegriffen, vom Herrn aber, wenn Er kommen wird, zu entfernen ist;
- ich war auf der Insel, welche Patmos heißt,
bedeutet den Zustand und Ort, da er erleuchtet werden konnte;
- um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen Christi,
bedeutet, damit man von Herzen und also im Lichte das Göttlich-Wahre aus dem Worte aufnehme und das Menschliche des Herrn als göttlich anerkenne.
(V. 10) Ich war im Geiste an des Herrn Tage,
bedeutet den geistigen Zustand, in dem man dann durch göttlichen Einfluß ist;
- und hörte hinter mir eine starke Stimme gleich einer ,
bedeutet das deutliche Gefühl von dem aus dem Himmel geoffenbarten göttlich Wahren;
(V. 11) sprechen: Ich bin das Alpha und Omega, der Erste und der Letzte,
bedeutet welcher das Selbst und das Einzige vom Ersten bis zum Letzten ist, aus welchem alles ist, und mehreres wie oben;
- und sende es den Gemeinden in Asien,
bedeutet für die, welche in der Christenheit im Licht der Wahrheit aus dem Worte sind;
- nach Ephesus und Smyrna, und nach Pergamus und Thyatira, und nach Sardes und Philadelphia und Laodicea,
bedeutet im besonderen nach dem Zustand der Aufnahme eines jeden.
(V. 12) Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir sprach,
bedeutet die Umkehrung des Zustandes bei denen, die im Guten des Lebens sind, in Hinsicht auf die Wahr- nehmung des Wahren im Worte, wenn sie sich zum Herrn bekehren;
- und als ich mich wandte, sah ich sieben goldene Leuchter,
bedeutet die neue Kirche, welche in der Erleuchtung vom Herrn aus dem Worte sein wird; [der "Feind aus den Lüften"][geistiger Sinn aus Buchstabensinn]
(V. 13) und in der Mitte der sieben Leuchter Einen, der dem Sohn des Menschen ähnlich war,
bedeutet den Herrn in Ansehung des Wortes, aus welchem jene ist;
- mit einem Talar bekleidet,
bedeutet das ausgehende Göttliche, welches das göttlich Wahre ist;
- und an der Brust mit einer goldenen Binde umgürtet,
bedeutet das ausgehende und zugleich verbindende Göttliche, welches das göttlich Gute ist.
(V. 14) und Sein Haupt und die Haupthaare weiß wie Wolle, wie Schnee,
bedeutet die göttliche Liebe der göttlichen Weisheit im Ersten und im Letzten;
- und Seine Augen wie eine Feuerflamme,
bedeutet die göttliche Weisheit der göttlichen Liebe.
(V. 15) und Seine Füße gleich dem Messing, wie im Ofen glühend,
bedeutet das natürliche göttlich Gute;
- und Seine Stimme wie die Stimme vieler Wasser,
bedeutet das natürliche göttlich Wahre.
(V. 16) Und Er hielt in Seiner rechten Hand sieben Sterne,
bedeutet alle Erkenntnisse des Guten und Wahren im Worte aus Ihm;
- und aus Seinem Munde ging ein scharfes zweischneidiges Schwert,
bedeutet, daß das Falsche vom Herrn durch das Wort und durch die Lehre aus demsel- ben zerstreut werde;
- und Sein Antlitz wie die Sonne leuchtend in ihrer Kraft,
bedeutet die göttliche Liebe und göttliche Weisheit, welche Er selbst sind und von Ihm ausgehen.
(V. 17) Und als ich Ihn sah, fiel ich wie tot zu Seinen Füßen,
bedeutet, (dass) durch eine solche Gegenwart des Herrn eine Abnahme des eigenen Lebens (entstehe) ;
- und Er legte Seine rechte Hand auf mich,
bedeutet das dann von Ihm eingehauchte Leben;
- und sprach zu mir: Fürchte dich nicht!,
bedeutet, daß sie auferweckt werden, und dann in tiefster Demut anbeten;
- Ich bin der Erste und der Letzte,
bedeutet, daß Er der Ewige und Unendliche, also der alleinige Gott sei;
(V. 18) und der Lebendige,
bedeutet Welcher allein das Leben ist und von Welchem allein Leben (kommt) ; - und ward tot,
bedeutet, daß Er in der Kirche vernachlässigt und Sein Göttlich- Menschliches nicht anerkannt worden sei;
- und siehe, Ich bin lebend in die Zeitläufe der Zeitläu- fe,
bedeutet, daß Er das ewige Leben sei;
- Amen!,
bedeutet die göttliche Bestätigung, daß es Wahrheit sei;
- und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes,
bedeutet, daß Er allein selig machen könne.
(V. 19) Schreibe, was du gesehen, und was ist, und was nach diesem sein wird,
bedeutet, daß alles, was jetzt geoffenbart werde, für die Nachwelt sei.
(V. 20) Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen in Meiner Rechten, und die sieben goldenen Leuchter,
bedeutet die Geheimnisse in den Gesichten von einem neuen Himmel und einer neuen Kirche;
- die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden,
bedeutet eine neue Kirche in den Himmeln, welche der neue Himmel ist;
- und die sieben Leuchter, die du gesehen, sind sieben Gemeinden,
bedeutet eine neue Kirche auf Erden, welche das neue Jerusalem ist, das von dem Herrn aus dem neuen Himmel herabsteigt.