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Gibt es eine Hölle?

Lebensübungen > Himmlisch oder höllisch? > Himmel und Höllen sind in uns - unsere Eigenschaften
"Wenn du nicht macht, was ich sage, kommst du in die Hölle!"

Es gibt eine vorgegaukelte Hölle, wie sie aus weltlichen Machtzwecken angedroht wurde - und das hat viel Schaden verursacht.

Doch es gibt auch die wahre Hölle, die ein innerlicher Zustand durch bestimmte zerstörerische Eigenschaften ist.  Genauso wie auch der Himmel in uns ist. 

Das sind also nicht nur jenseitige Angelegenheiten, sondern betrifft uns hier und jetzt. 

Zu verstehen, dass wir durch Genusssucht, Hass, Herrschsucht, Hochmut nicht frei, sondern der Sünde Knecht sind, kann die nötige Umkehr bringen.

Das ist also keine Drohung, sondern eine Aufklärung, was welche Folgen hat! 

Aber nun ist es so, dass man mit liebevolleren Menschen anders umgehen kann als mit ganz groben Menschen, welche die Liebe nicht verstehen, noch nicht fühlen können. Deswegen wird es für diese auch grob dargestellt und die liebevolleren Menschen, die Gott besser kennen, wissen dann schon, wie es gemeint ist.
 
Aus: (Seher 18. Jhdt.) Emanuel Swedenborg "Himmel und Hölle"



Der Herr regiert (auch) die Höllen



536. Oben, wo vom Himmel gehandelt wurde,
ist überall, insbesondere aber Nr. 2-6, gezeigt worden, daß der Herr
der Gott des Himmels ist, somit, daß alle Regierung der Himmel dem
Herrn zukommt,

und weil das Verhältnis des Himmels zur Hölle und
der Hölle zum Himmel gerade ist wie das zwischen zwei Entgegengesetzten, 
die gegenseitig widereinander wirken und aus deren Wirkung
und Gegenwirkung ein Gleichgewicht hervorg eht, in dem alles seinen
Bestand findet, so ist, damit alles und jedes im Gleichgewicht
gehalten werde, notwendig, daß, wer den Himmel regiert, auch die Hölle
regiert;

denn sofern nicht derselbe Herr die feindlichen Angriffe von
seiten der Höllen im Zaum hielte und die Rasereien in ihr zähmte,
würde das Gleichgewicht und mit dem Gleichgewicht das Ganze zugrunde
gehen.



"Gleichgewicht" - 
ein Einfließen sowohl des Falschen, als auch des Wahren -
für die Freiheit des Willens



537. Doch hier soll zuerst etwas vom Gleichgewicht gesagt werden.
Es ist bekannt, daß wenn zwei gegenseitig widereinander wirken und
der eine in demselben Maß rückwirkt und widersteht, indem der andere
wirkt und andringt, beide keine Kraft haben, weil auf beiden Seiten
die gleiche Macht ist, und daß dann jeder von einem Dritten nach Beli
eben in Bewegung gesetzt werden kann; denn wenn infolge des gleichen
Widerstandes beide keine Kraft haben, so tut die Kraft des Dritten
alles, und zwar so leicht, wie wenn gar kein Widerstand wäre. Ein
solches Gleichgewicht besteht zwischen Hölle und Himmel;

es ist
aber nicht ein Gleichgewicht wie zwischen zweien, die mit dem Körper
kämpfen und von welchen die Kraft des einen der Kraft des anderen
gleichkommt, sondern es ist ein geistiges Gleichgewicht, nämlich des
Falschen wider das Wahre und des Bösen wider das Gute;

aus der Hölle
strömt fort während Falsches aus Bösem hervor und aus dem Himmel
fortwährend Wahres aus Gutem;

dieses geistige Gleichgewicht ist es,
welches macht, daß der Mensch in der Freiheit des Denkens und Wollens
ist; denn 

alles, was der Mensch denkt und will, 
bezieht sich entweder auf Böses und das Falsche aus diesem (Höllischen)
oder auf Gutes und das Wahre aus diesem (Himmlischen);

ist er also in diesem Gleichgewicht, so ist er in der Freiheit,
entweder das Böse und das Falsche aus diesem aus der
Hölle zuzulassen und in sich aufzunehmen, oder das Gute und das Wahre
aus diesem aus dem Himmel zuzulassen und in sich aufzunehmen; in
diesem Gleichgewicht wird jeder Mensch aus dem Herrn gehalten, weil Er
beide, sowohl den Himmel als die Hölle regiert. 

Warum aber der
Mensch durch das Gleichgewicht in dieser Freiheit gehalten und nicht
durch göttliche Macht ihm das Böse und Falsche genommen und das Gute
und Wahre beigebracht wird, wird im folgenden in seinem Abschnitt
gesagt werden.



Empfindung der zerstören wollenden Höllensphäre



538 . Es ward [mir] einige Male gegeben, die von der
Hölle ausströmende Sphäre des Falschen aus dem Bösen zu empfinden,
sie war wie ein beständiges Streben, alles Gute und Wahre zu
zerstören, verbunden mit Zorn und einer gewissen Wut, daß sie es nicht konnte; 
besonders ein Streben, das Göttliche des Herrn zu verni
chten und zu zerstören, und dies darum, weil von Ihm alles Gute und
Wahre kommt.



Empfindung der Strömung des Herrn



Vom Himmel her aber ward die Sphäre des Wahren aus dem
Guten empfunden, durch welche die Wut des aus der Hölle aufsteigenden
Strebens zurückgehalten wurde; daher das Gleichgewicht; diese vom
Himmel her empfundene Strömung war vom Herrn allein, obgleich sie
aus den Engeln zu kommen schien; sie kam aber vom Herrn allein und nicht 
von den Engeln, 

weil jeder Engel im Himmel anerkennt, daß nichts
Gutes und Wahres von ihm selbst kommt, sondern alles vom Herrn. 



Das Falsche aus dem Bösen hat keine Macht!



539.
Alle Macht gehört in der geistigen Welt dem Wahren aus dem Guten und
gar keine Macht dem Falschen aus dem Bösen an; 

daß alle Macht dem 
Wahren aus dem Guten angehört, hat seinen Grund darin, 

daß das Göttliche Selbst im Himmel das göttlich Gute und das göttlich Wahre ist 
und das Göttliche alle Macht hat; 

das Falsche aus dem Bösen aber hat gar keine 
Macht, eben weil diese ganz dem Wahren aus dem Guten angehört, un
im Falschen aus dem Bösen nichts Wahres aus Gutem ist; daher kommt,
daß alle Macht im Himmel ist und keine in der Hölle; denn jeder im
Himmel ist in den Wahrheiten aus dem Guten, und jeder in der Hölle ist
in Falschem aus Bösem; 

denn nicht früher wird jemand in den Himmel
eingelassen, als bis er in den Wahrheiten aus dem Guten ist; 

und nicht
eher wird jemand in d ie Hölle geworfen, als bis er in dem Falschen
aus Bösem ist; daß dem so sei, sehe man in den Abschnitten, in denen
vom ersten, zweiten und dritten Zustand des Menschen nach dem Tode
gehandelt worden ist, Nr. 491- 520; 

und daß alle Macht dem Wahren aus
dem Guten angehöre, im Abschnitt von der Macht der Engel des Himmels,
Nr. 228-233. 



In der Geisterwelt ("Zwischenreich") wird die Richtung entschieden



540. Dies ist nun das Gleichgewicht zwischen Himmel und
Hölle; diejenigen, die sich in der Geisterwelt befinden, sind in
diesem Gleichgewicht; denn die Geisterwelt ist in der Mitte zwischen
Himmel und Hölle; 

und von daher werden auch alle Menschen in der Welt
in ähnlichem Gleichgewicht gehalten; denn die Menschen in der Welt
werden vom Herrn durch Geister regiert, die in der Geisterwelt sind,

wovon unten in seinem Abschnitt gehandelt werden soll. Ein solches
Gleichgewicht könnte nicht stattfinden, wenn nicht der Herr beide,
sowohl den Himmel als die Hölle, regierte und nicht in beiden Maß und
Ziel setzte

sonst würde das Falsche aus dem Bösen das Übergewicht
bekommen und die einfältig Guten, die im Untersten des Himmels sind und
leichter als die Engel selbst verderbt werden können, anstecken, und
so würde dann das Gleichgewicht und mit dem Gleichgewicht auch die
Freiheit bei den Menschen untergehen. 

(Anmerkung: Derzeit ist das Böse in der Welt über eine "kurze" Zeit besonders freigelassen, 
hat sogar die Gesetze im Zweck verkehrt, erzeugt Illusionen, dass das Böse gut sei, 
und somanche Einfältige fallen darauf rein ("Gutmenschen", aber auch "Truther"). 
Deswegen gilt besonders die Warnung Jesu ernstzunehmen und gut zu prüfen!)



Gleich viele Gesellschaftsarten im Himmel und in der Hölle



541. Die Hölle ist ebenso in
Gesellschaften abgeteilt wie der Himmel und auch in so viele
Gesellschaften wie der Himmel; denn jede Gesellschaft im Himmel hat
sich gegenüber eine Gesellschaft in der Hölle, und dies ist um des 
Gleichgewichts willen. Allein die Gesellschaften in der Hölle sind
unterschieden nach dem Bösen und dem Falschen aus diesem, weil die
Gesellschaften im Himmel nach dem Guten und den Wahrheiten aus diese
unterschieden sind; 



Erkenntnisse durch das Gegenteil



daß jeglichem Guten ein Böses entgegengesetzt
ist, und jeglichem Wahren ein Falsches entgegensteht, kann man daraus
wissen, 

daß es kein Etwas gibt ohne Beziehung auf sein Entgegengesetztes, 
und daß aus dem Entgegengesetzten erkannt wird, 
wie es beschaffen ist und auf welcher Stufe es steht 
und daß davon alle Wahrnehmung und Empfindung kommt. 

Der Herr tut daher fortwährend Vorsehung, daß jede Gesellschaft 
des Himmels ihren Gegensatz in einer Gesellschaft der Hölle habe und 
daß zwischen ihnen ein Gleichgewicht bestehe. 



Allgemein gibt es 3 Himmel und 3 Höllen, darin zahlreiche Gesellschaften



542. Weil die Hölle in ebenso viele Gesellschaften abgeteilt ist wie der Himmel, 
darum gibt es auch ebenso viele Höllen wie
Gesellschaften des Himmels; denn jede Gesellschaft des Himmels
ist ein Himmel in verjüngter Gestalt, man sehe Nr. 51-58, somit auch
jede Gesellschaft der Hölle eine Hölle in verjüngter Gestalt. 

Weil es im allgemeinen drei Himmel gibt, so gibt es auch im allgemeinen
drei Höllen; eine unterste, die dem innersten oder dritten Himmel
entgegengesetzt ist, eine mittlere, die dem mittleren oder zweiten
Himmel entgegengesetzt ist, und eine obere, die dem äußersten oder
ersten Himmel entgegenge setzt ist. 



Der allgemeine und besondere Zustrom



543. Wie aber die Höllen vom Herrn regiert werden, soll auch mit wenigem 
gesagt werden; 

die Höllen werden im allge meinen durch den allgemeinen Anfluß [Zustrom] des
göttlich Guten und des göttlich Wahren aus den Himmeln regiert , durch
den das von den Höllen ausströmende allgemeine Streben in Schranken
gehalten und gezähmt wird, und dann auch durch einen besonderen 
Anfluß aus jedem Himmel und aus jed er Gesellschaft des Himmels. 

Die Höllen werden im besonderen regiert durch Engel, denen gegeben
wird, in die Höllen hineinzusehen und die Rasereien und Rotten darin
im Zaum zu halten; 

zuweilen werden auch Engel dahin abgesandt und
setzen ihnen durch ihre Gegenwart Maß und Ziel. 

Durchwegs aber
werden alle, die in den Höllen sind, durch Befürchtungen regiert,
einige durch die von der Welt her ihnen eingepflanzten und noch
anhängenden; weil aber diese Befürchtungen nicht mehr hinreichen und
auch allmählich nachlassen, so werden sie durch die Furcht vor Strafen
regiert, durch die sie besonders vom Tun des Bösen abgeschreckt werden; 

die Strafen sind dort vielfach, gelinder und härter je nach dem
Bösen; 

meistens werden Bösartigere über die anderen gesetzt, denen
sie an Schlauheit und Kunstgriffen überlegen sind und die sie durch
Strafen und die daher rührenden Schrecken in Gehorsam und Knechtschaft
halten können; 

diese Vorgesetzten wagen nicht, die ihnen vorgezeichneten Grenzen 
zu überschreiten. 

Man muß wissen, daß das einzige Mittel, 
die Gewalttätigkeiten und Wutausbrüche derer, die in den Höllen sind, 
zu zähmen, die Furcht vor Strafe ist; es gibt kein anderes Mittel. 



Der Herr straft nicht, sondern lässt Böses der Bösen zu



550. Die bösen Geister in der Geisterwelt werden sehr gestraft, damit
sie durch die Strafen vom Tun des Bösen zurückgeschreckt werden; auch
dies hat den Anschein, als käme es vom Herrn; dennoch aber rührt
daselbst keinerlei Strafübel vom Herrn, sondern vom Bösen selbst her;

denn das Böse ist mit seiner Strafe so verbunden, daß sie nicht
getrennt werden können; 

die höllische Rotte wünscht und liebt nämlich
nichts mehr, als Böses zu tun, besonders Strafen zu verhängen und zu quälen, 
und sie fügen auch wirklich Böses und Strafübel jedem zu, 
der nicht vom Herrn beschützt wird; 

geschieht nun Böses aus bösem Herzen,
so stürzen sich, weil dieses allen Schutz vom Herrn her von sich
stößt, die bösen Geister auf den, der dieses Böse tut, und strafen ihn

Dies kann einigermaßen durch das Böse und dessen Strafen in der Welt
beleuchtet werden, wo sie auch verbunden sind; denn die Gesetze
bestimmen hier für jedes Böse seine Strafe; weshalb wer in das Böse,
auch in die Strafe des Bösen rennt; der Unterschied ist bloß, daß
das Böse in der Welt verheimlicht werden kann, nicht aber im anderen
Leben. 

Hieraus kann erhellen, daß der Herr keinem Böses zufügt; und
daß es sich auch damit ebenso verhält wie in der Welt, daß nicht der
König, noch der Richter, noch das Gesetz die Ursache sind, daß
der Schuldige gestraft wird, weil sie nicht die Ursache des Bösen
beim Übeltäter sind. 



Der gefallene Engel Luzifer herrscht nicht in dieser Hölle



544. Man hat bisher in der Welt geglaubt, es gebe einen
bestimmten Teufel, der die Höllen beherrsche, und dieser sei als
Engel des Lichts erschaffen, nachdem er aber ein Empörer geworden war,
und mit seiner Rotte in die Hölle hinabgestoßen wurde; daß man so
glaubte, kam da her, daß im Wort ein Teufel und Satan und auch ein
Lichtbringer [Luzifer] genannt wird und das Wort hier nach seinem
Buchstabensinn verstanden wurde, während doch unter dem Teufel und
Satan dort die Hölle verstanden wird; 

unter dem Teufel diejenige
Hölle, die nach hintenzu liegt und wo die Schlimmsten sind, welche
böse Engel [mali genii ] genannt werden; 

und unter dem Satan diejenige Hölle, die vorne ist, 
wo nicht so Bösartige sind, welche böse Geister genannt werden; 

und unter Luzifer werden diejenigen verstanden,
die aus Babel oder Babylonien sind, solche nämlich, die ihre
Herrschgebiete bis in den Himmel ausdehnen. 

(Anmerkung: Es gibt auch den gefallenen Luzifer aus der geistig-seelischen Urschöpfung, der aber in der Ausdehnung viel größer ist - und dessen Seelenanteile in den einzelnen Wesen rückverwandelt werden)



Höllenbewohner stammen aus dem Menschengeschlecht



Daß es nicht irgendeinen
Teufel gibt, dem die Höllen unterworfen wären, erhellt auch daraus,
daß alle, die in den Höllen sind, sowie auch alle, die in den Himmeln
sind, aus dem menschlichen Geschlecht stammen (man sehe Nr. 311-317)
und daß dort Myriaden von Myriaden vom Anfang der Schöpfung an bis auf
diese Zeit sind, und jeder von ihnen ein solcher Teufel ist, wie er e
in der Welt gegen das Göttliche gewesen war; man sehe hierüber Nr.
311, 312.
 
 
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