Wem das Gericht erlassen wird - A-SITE

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Wem das Gericht erlassen wird

Prophezeiungen > Läuterungsfeuer und Gericht
46. Kapitel — Vom Kommen des Herrn

[HG 1.46.1] Und sehet, als nun der Vater Adam solche Rede vollendet hatte, da erst erhob sich ehrfurchtsvoll Henoch und begann seine Rede an die Väter zu richten; jedoch bevor er noch förmlich zu sprechen begann, kehrte er im stillen sein liebendes Herz zu Mir und bat Mich um die Gnade, daß es ihm nun gegönnt werden möchte, zu reden von Meiner Liebe und der Heiligkeit Meines Namens, der da unaussprechlich ist jeglicher Zunge ewig, weil er so heilig ist.
[HG 1.46.2] Und Ich tat ihm auch alsobald, um was er Mich gebeten hatte, und seine Stimme machte Ich wohlklingend wie edles Erz, und so redete er eine Rede voll Würde und Süße, und es wurde vor und nach ihm von keiner menschlichen Zunge eine Rede gesprochen, die dieser gliche, bis Moses und all die Propheten, die ebenfalls geredet haben mit der Zunge Henochs und aus demselben Geiste. Diese Rede aber lautete also:

[HG 1.46.3] „O Väter! Die große Gnade Gottes, unseres allerheiligsten Vaters, ist unter uns gekommen wie ein kühlender Hauch, dem fernen Morgen entschwebend. Ja, der heilige, ewige Vater ist unter uns! Du, Erzvater Adam, wirst vielleicht sagen: Henoch, höre, das kann nicht sein; denn der Herr hat zu mir geredet: ,Sehen wirst und sollst du Mich nicht mehr, sondern Ich werde einen Engel setzen, daß er dich führe, leite und prüfe bis zur Zeit Meines Wohlgefallens!‘ Allein, Vater Adam, 
so aber jemand unter den Menschen hätte ein schwaches Weib, die da an einem heiteren Morgen getrübt hätte das liebefrohe Angesicht ihres sie tief liebenden Gatten, da sie ihm nicht folgen wollte ins Gemach, auf daß sie empfange den Segen von Gott, nachdem die Sonne aufgehe und segne die Erde aus Gott mit den hellen Strahlen der Barmliebe Gottes! 
Wenn nun der Gatte solchen Ungehorsam in der Liebe gewahr wird, da wird er sagen: Weib, was soll ich mit dir, da du verabscheust die Gnade und Kraft Gottes in mir und überhebst dich wider den Segen Gottes?! Siehe, um der Heiligkeit Gottes in meiner Kraft zu genügen, sei du verlassen von mir, 
und dich soll nicht eher ein Segen berühren, als bis dich die Sonne siebentausendmal angesehen hat und dich allezeit hat waschend getroffen in den Tränen deiner Reue! 
Alsdann will ich an meiner Statt jemanden senden, daß er dich segne in meinem Namen; 
und so du dich erst erneuen wirst, will ich wiederkommen und von ferne dich ansehen, ob du würdig geworden bist, daß ich dich anrühre mit meiner segnenden Kraft. 
Meine Erinnerung wird dich umgeben, und auf deinem Acker sollen wachsen Dornen und Disteln; 
aber der Same, aus dem da werden möchte ein Sprosse aus Gott, soll entrückt sein derzeit deinen Eingeweiden!
[HG 1.46.4] Da aber der Gatte solches geredet hätte, verließe er das Weib. Und als das Weib aber solchen heiligen Ernst merkete, so fiele sie nieder zur Erde und finge an zu weinen und zu wehklagen über sich und ihren unverzeihlichen Ungehorsam gegen des Gatten heilige Kraft aus Gott und wälzete sich im Staube der Erde vor Traurigkeit. Da aber der Gatte nun wohl sah den großen Ernst in der Reue des Weibes, so wird er bei sich sagen: ,Sie bereuet ihre Sünde gewaltig und weiß sich nicht zu raten und zu helfen ob meiner Härte, die da ist ein Schutz der heiligen aus Gott mir innewohnenden Kraft, und ihr Jammergeschrei macht verstummen die Stimme meines Abgesandten. Daher will ich das Wort meiner Härte in meinem Herzen brechen und mich lediglich von meiner überaus nachsichtigen Liebe leiten lassen und vor der Zeit hingehen zu ihr und sie trösten und will sie anrühren und trocknen ihre Tränen und so sie wieder annehmen zum Weibe!‘
[HG 1.46.5] Das Weib aber, da sie sich fast blind geweint hat, erkennt erst nach und nach die große Barmherzigkeit ihres Gatten und erhebt sich endlich von der Erde und schaut hochbeglückt und -erstaunt das Antlitz ihres Gatten. Der Gatte aber ermahnt sie, sagend: ,Weib, du staunst, daß ich wortbrüchig geworden bin; allein siehe, meine Liebe hat mich wortbrüchig gemacht, und meine Härte erbarmte sich deiner, da du sie so gewaltig gesänftet hast mit deiner Reue, und so bin ich vor der angedrohten Zeit gekommen zu dir, um dich wieder aufzunehmen in mein Herz!‘ –

Ein reuiger Mensch wird von der gerechten Härte verschont

[HG 1.46.6] O siehe, Vater, wie dieser Gatte aus großer Liebe wortbrüchig wurde und vergaß seine Härte ob der großen Reue seines Weibes, so wurde auch Gott, unser allerheiligster Vater, schon gar oft aus zu übergroßer Liebe wortbrüchig und hielt nicht Seine gerechte Härte, und Sein Zorn ist der Zorn einer Taube für die Reumütigen; aber Seine Liebe ist gleich einer starken Quelle, welche das Weltmeer unablässig nährt!
[HG 1.46.7] O Väter, und du auch, Mutter Eva, hebet eure Augen empor und schauet den großen Heiligen unter uns, – ja schauet den liebevollsten, wortbrüchigen Vater unter uns, Seinen Kindern!
[HG 1.46.8] O Vater, meine Rede ist zu Ende, und es möge nun Der reden, der mir diese Rede gab; denn vor Dem verstummt meine Zunge!
[HG 1.46.9] O Du heiliger Vater, sage in Deiner Liebe Du Selbst das große Amen!“
[HG 1.46.10] Und sehet, wie es der Henoch berichtete, so war es auch, und Ich sprach, allen sichtbar, das große Amen. Und als sie Meiner ansichtig wurden, da fielen sie alle nieder vor Mir und beteten in großer Zerknirschung ihres Herzens im Staube Mich, ihren heiligen Vater, an. Und es getraute sich keiner, sein Auge emporzurichten; allein Ich rief sie alle beim Namen und gebot ihnen, aufzurichten ihre Häupter, damit sie erkennen möchten ihren heiligen Vater. Und sie sahen empor, und Adam erkannte Mich und wollte reden; allein seine Zunge gehorchte nicht seiner zu großen Liebe, und Mich dauerte dieser schwachen Kinder, und so verweilte Ich eine Zeitlang in ihrer Mitte.
[HG 1.46.11] Und siehe, da war es denn, daß sich niemand getraute und auch vor zu großer Furcht und Liebe ganz und gar nicht vermochte, auch nur ein Wort über seine Lippen zu bringen. Und es dauerte Mich solcher Armut und grenzenlosen Verzagtheit, daß Ich ihnen Mut und Kraft einhauchte, damit sie vermögend würden, zu ertragen Meiner Stimme Donnerklang, und wohl verstehen möchten den hohen Sinn solcher Rede aus dem Munde der ewigen Liebe, die sich da ergoß ähnlich einer großen Flut aus dem ewigen Urborne alles Werdens und Seins.
[HG 1.46.12] Als denn nun alsobald gestärkt waren alle ihre Sinne und dadurch ihre Seele und ihr Geist, da erhob sich Adam, unterstützt von seinen Kindern, und sprach voll Liebe und demutsvollem Vertrauen: „O Du heiliger Vater, der Du die ewige Liebe Selbst bist, Du hast uns, die wir alle voll der Sünde sind, gnädig milde und voll Liebe in Deiner großen Barmherzigkeit angeschaut; daher wage ich armer Knecht der Sünde in meiner unendlichen Vernichtung vor Dir, Dich mit bebendem Herzen zu bitten und zu fragen: O heiligster Vater! Wo ist an uns allen nur eine Lebensfaser, die noch würdig im geringsten wäre, sich frohlockend sagen zu können: Weil sie noch unverdorben sei, darum seist oder möchtest Du zu uns gekommen sein?!
[HG 1.46.13] Allein es sind alle unsere Haare schlecht geworden und nichts nütze jegliche Faser unseres Lebens! O so möchtest Du uns gnädigst offenbaren, was da doch Deine Liebe bewogen hat, Dich so gnädig in solche Niedrigkeit zu begeben!
[HG 1.46.14] O heiligster Vater, nimm nicht ungnädig auf diese unsere zerknirschte Bitte und Frage; doch wie allzeit, geschehe auch diesmal Dein allerheiligster Wille!“
[HG 1.46.15] Und sehet, als der Adam solches aus der Tiefe seines Herzens geredet hatte in Meinem Angesichte, da fielen alle wieder auf ihre Knie nieder und beteten Mich in ihrer für den Menschen unaussprechlichen Liebe an; Ich aber trat ihnen näher und hieß sie, nachdem sie ihrer Liebe Genüge taten, aufstehen und öffnen ihre Augen und ihre Ohren und wohl vernehmen Mein Wort.
[HG 1.46.16] Und als solches geschehen war, da erst richtete Ich folgende Worte an ihre Herzen, die sinnlich oder naturgemäß also lauteten:
[HG 1.46.17] „Kinder, höret! So spricht Der, 
der euch gegeben hat eine unsterbliche Seele und einen lebendigen Geist aus Sich, 
daß ihr sollet erkennen Meine große Liebe zu euch, daß Ich euch dereinst geben will das ewige Leben aus eurer Liebe zu Mir und aus Meiner Liebe zu euch, 
so die große Schuld der Liebe dieselbe Schuld an der Heiligkeit getilgt haben wird 
zu einer Zeit, die Ich erst dazu machen werde aus Mir. 
Wie Ich euch alle gemacht habe aus Meiner Barmherzigkeit, so werde Ich auch diese Zeit bereiten aus Meiner Liebe.

[HG 1.46.18] Wie Ich aber jetzt bin ein Geist der Gnade unter euch, so werde Ich dann sein ein Mensch voll der höchsten Liebe unter den Menschen. Wie aber ihr auch jetzt erkennet, daß Ich, euer Vater, zu euch gekommen bin als ein hoher, ewiger Geist aller Kraft und Macht, und wohl wisset, daß Ich es bin, der nun solches zu euch redet, so werden Mich jedoch dann eure späten Kinder nicht sogleich erkennen als schwachen, armen Bruder unter sich, und sie werden Mich verfolgen und grausam mißhandeln und werden Mir tun, was Cahin dem Ahbel tat. Aber es wird schwer werden, den Herrn des Lebens zu töten; denn da wird Mein Scheintod gereichen allen zum ewigen Leben, 
die da glauben werden, daß Ich es bin, der als ein mächtiger Retter unter sie gekommen ist, 
mit aller Macht der Liebe angetan, um zu sühnen die Schuld, 
die euer Ungehorsam über euch verbreitet hat, wie über die ganze Erde und über alle Sterne – denn auch dort gibt es Kinder, die uranfänglich aus dir, Adam, gegangen sind –, 
die aber auch werden wird den Ungläubigen und Halsstarrigen in ihrer eigenliebigen Bosheit zum ewigen Gerichte und so auch zum ewigen Tode.

Das siebenfache Kommen und die Warnung!

[HG 1.46.19] Und so werde Ich kommen sieben Male; aber zum siebenten Male werde Ich kommen im Feuer Meiner Heiligkeit. Wehe dann denen, die da unlauter werden gefunden werden! Diese werden fürder nicht mehr sein denn im ewigen Feuer Meines Zornes!

[HG 1.46.20] Sehet, einmal war Ich schon da im Anfange der Welt, um zu erschaffen alle Dinge wegen euch und euch wegen Mir. 

Bald werde Ich wiederkommen in großen Wasserfluten, um zu waschen die Erde von der Pest; denn die Tiefen der Erde sind Mir ein Greuel geworden voll schmutzigen Schlammes und voll Pest, die da geworden ist aus eurem Ungehorsam. Da werde Ich kommen euretwegen, damit nicht zugrunde gehe die ganze Welt und eine Linie bestehe, deren letzter Sprößling Ich sein werde.

[HG 1.46.21] Und Ich werde zum dritten Male vielfach kommen, wie jetzt ungezählt zu euch, bald sichtbar und bald wieder unsichtbar im Worte des Geistes, um vorzubereiten Meine Wege

Und Ich werde zum vierten Male kommen in großer Not körperlich in der großen Zeit der Zeiten. 

Und Ich werde kommen gleich darauf zum fünften Male im Geiste der Liebe und aller Heiligung

Und Ich werde zum sechsten Male kommen innerlich zu jedem, der nach Mir in seinem Herzen ein wahres, ernstliches Verlangen tragen wird, und werde da sein ein Leiter dessen, der voll Liebe sich wird gläubig von Mir ziehen lassen zum ewigen Leben. Und Ich werde aber auch sodann fern sein der Welt; wer aber da wird aufgenommen werden, der wird leben, und Mein Reich wird mit ihm sein ewig.

[HG 1.46.22] Und endlich werde Ich noch einmal kommen, wie schon gesagt; doch dieses letzte Kommen wird allen sein ein bleibendes Kommen, entweder so oder so!

[HG 1.46.23] Höret und verstehet wohl: Verbleibet in der Liebe; denn diese wird euer Retter sein! Liebet Mich über alles, – das wird euer Leben sein ewig; liebet euch aber auch untereinander, damit euch erlassen wird das Gericht! Meine Gnade und Meine erste Liebe sei mit euch bis ans Ende aller Zeiten! Amen.“ – Und ihre Augen wurden geschlossen.
 
 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü