43. Kapitel: Kennzeichen der geistigen Gegenwart Jesu im Menschen.
01] Darauf aber trat noch der Grieche,
welcher schon früher der Wortführer war, zu Mir und sagte: »Herr, Herr,
Gott und Meister von Ewigkeit in Deinem Geiste! Du verläßt uns nun zwar
in Deiner sichtbaren Persönlichkeit, aber wir bitten Dich, daß Du mit
Deinem höchsten Gottgeiste bei uns bleiben wollest, und uns nur dann und
wann ein Zeichen geben, das uns ein Bürge sei, daß Du unser gedenkest
und also im Geiste auch bei uns seiest.«
02] Sagte Ich: »Ja, das wird auch also sein
bis ans Ende der Zeiten dieser sichtbaren Welt! Doch nicht nur ein
Zeichen, sondern mehrere sollt ihr allzeit haben davon, daß Ich im
Geiste bei euch, unter euch und in euch gegenwärtig bin! Die sicheren
und niemals trügenden Zeichen aber werden allzeit und ewig folgende
sein:
03] Erstens, daß ihr Mich mehr liebt denn alles in der Welt!
Denn so jemand irgend etwas in der Welt mehr liebt denn Mich, der ist
Meiner nicht wert; wer Mich aber wahrhaft liebt über alles, der ist eben
durch solche wahre Liebe in Mir, und Ich bin in ihm.
04] Ein zweites Zeichen Meiner Gegenwart bei euch sei auch das, daß ihr aus Liebe zu Mir eure Nächsten und Nebenmenschen, jung und alt, ebenso liebt wie euch selbst;
denn wer seinen Nächsten nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott
in Mir lieben, den er nicht sieht? Wenn ihr Mich auch jetzt seht und
hört, so werdet ihr Mich in dieser Welt fortan doch nicht mehr sehen!
Und so ihr Mich nicht sehen werdet, wird eure Liebe also bleiben, wie
sie nun ist, da ihr Mich seht? Ja, es wird bei euch die Liebe wohl
bleiben; aber seht auch, daß sie bei euren Nachkommen also bleiben wird!
Denn so Mich jemand wahrhaftig im Herzen über alles lieben wird
dadurch, daß er leben und handeln wird nach Meinem ihm geoffenbarten
Willen, zu dem werde Ich Selbst wie persönlich im Geiste kommen und
werde Mich ihm als vollends gegenwärtig offenbaren.
05] Ein drittes Zeichen Meiner Gegenwart bei, in und unter euch wird auch das sein, daß euch
allzeit alles gegeben wird, um was ihr den Vater in Mir in Meinem Namen
ernstlich bitten werdet. Aber es versteht sich von selbst, daß ihr Mich
nicht um dumme und nichtige Dinge dieser Welt bittet; denn so ihr
das tätet, da zeigtet ihr ja doch offenbar, daß ihr derlei Dinge mehr
liebtet denn Mich, und das wäre dann wahrlich kein Zeichen Meiner
Gegenwart bei, in und unter euch.
06] Ein viertes Zeichen Meiner mächtigen Gegenwart bei, in und unter euch wird auch das sein, daß, so
ihr den leiblich kranken Menschen aus wahrer Nächstenliebe in Meinem
Namen die Hände auflegen werdet, es mit ihnen besser werden soll, wenn
das Besserwerden zum Heile ihrer Seelen dienlich ist.
07] Es versteht sich aber auch da von selbst, daß ihr dabei allzeit sagt im Herzen: a Herr, nicht mein, sondern nur Dein Wille geschehe!
Denn ihr könnt es nicht wissen, ob und wann das Besserwerden des Leibes
einer Seele zum Heile dienlich ist, und ein ewiges Leben auf dieser
Erde im Leibe ist keinem Menschen beschieden! Daher kann das
Händeauflegen auch nicht allzeit und jedem Menschen von seinen
Leibesübeln Befreiung verschaffen. Aber ihr werdet dennoch keine Sünde
dadurch begehen, so ihr jedem Kranken die euch angezeigte Liebe erweist; den Helfer werde Ich schon machen, so es zum Seelenheile des Menschen dienlich ist, - was Ich allein nur wissen kann.
08] So ihr irgend aus der Ferne
vernommen habt, daß da ein oder der andere Freund von euch krank
daniederliegt, da betet über ihn, und leget im Geiste die Hände auf ihn,
und es soll auch besser werden mit ihm!
09] Dabei aber bestehe das im Herzen nur auszusprechende Gebet in folgenden wenigen Worten: "Jesus, der Herr, wolle dir helfen! Er stärke dich, Er heile dich durch Seine Gnade, Liebe und Erbarmung!"
So ihr das voll Glauben und Vertrauen zu Mir über einen noch so ferne
von euch sich irgendwo befindenden kranken Freund - oder Freundin -
aussprechen und dabei über ihn im Geiste eure Hände halten werdet, so
wird es mit ihm zur Stunde besser werden, wenn das zu seinem Seelenheile
dienlich ist.
10] Ein noch fünftes Zeichen Meiner Gegenwart bei, in und unter euch aber wird auch noch das sein, daß ihr, so ihr Meinen Willen allzeit Tut, in euch des Geistes Wiedergeburt erreichen werdet. Das wird sein eine wahre Lebenstaufe, da ihr dabei mit Meinem Geiste erfüllt und dadurch in alle Weisheit eingeführt werdet.
11] Nach diesem fünften Zeichen aber strebe ein jeder vor allem! Denn an dem sich dieses Zeichen gewärtigen wird, der wird schon in dieser Welt das ewige Leben haben und wird das tun und schaffen können, was Ich tue und schaffe; denn er wird da sein eins mit Mir.
12] Nun habe Ich euch die Zeichen Meiner
Gegenwart gezeigt; Tut danach, so werdet ihr bei, in und unter euch
Meines Geistes ehestens wahrhaftigst gewahr werden!«