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Neurologie

Heilung > Psyche und Magnetismus
Antike: Pythagoras und Anaxagoras haben erstmals das Gehirn als Sitz des Denkvermögens, der Empfindungen und der Seele sowie die Verbindung von Gehirn und Nerven beschrieben. Im Gegensatz zu diesen Überlieferungen sind von Hippokrates noch keine entsprechenden schriftlichen Ausführungen bekannt. Das griechische Wort für Nerv ist neuron und bezeichnete (als (gespanntes) strangartiges Gebilde) sowohl Sehnen als auch Nerven. Eine anatomische Unterscheidung erfolgte bereits ab dem 3. Jahrhundert v. Chr., das lateinische Wort nervus blieb aber bis ins Spätmittelalter auch weiterhin ein Synonym für Sehne.
Neuzeit: Als Begründer der modernen Neurologie gelten Guillaume-Benjamin Duchenne und Jean-Martin Charcot.[6]

Die neurologischen Syndrome

Ein Syndrom ist eine Gruppe von gleichzeitig auftretenden Krankheitszeichen. Es gibt in der Neurologie etwa ein Dutzend Syndromgruppen und in jeder Syndromgruppe zahlreiche Syndrome. Zu jedem Syndrom gehören verschiedene neurologische Krankheiten, die zudem völlig anders als die Syndrome gegliedert werden. Zunächst seien die verschiedenen Syndromgruppen genannt und kurz charakterisiert.

  • Die Syndrome des peripheren Nervensystems gliedern die Syndrome, die Störungen der Nerven in ihrem Verlauf außerhalb des Wirbelkanales betreffen. Es sind dies die meist traumatisch bedingten Läsionen peripherer Nerven, der Nervengeflechte (Plexus), der Nervenwurzeln und des Grenzstrangs sowie die Polyneuropathien.
  • Mit dem Begriff der zerebralen Syndrome werden zunächst die vier Gruppen hirnlokaler Syndrome zusammengefasst. Es handelt sich dabei um die Hemisphärensyndrome, die Hirnstammsyndrome, die extrapyramidalen Syndrome und die Kleinhirnsyndrome. Diese Syndromgruppen lassen sich noch weiter untergliedern.
  • Unter dem Begriff Rückenmarkssyndrome werden fünf verschiedene Syndromgruppen zusammengefasst: die kompletten Querschnittsyndrome, das Halbseitensyndrom des Rückenmarkes, das zentrale Rückenmarksyndrom, das Syndrom der Hinterstränge und das Vorderhornsyndrom.
  • Es gibt fünf verschiedene Neuroophthalmologische Syndrome: Das Syndrom der Olfaktoriusrinne, des Keilbeinflügels, der Orbitaspitze, das Foster Kennedy-Syndrom und das Sinus-cavernosus-Syndrom.
  • Der Schwindel (Vertigo) wird zweifach unterteilt: die vestibulären und die nicht-vestibulären Formen.
  • Es gibt drei verschiedene neurootologische Syndrome: das Syndrom der Pyramidenspitze, des Foramen jugulare und das Kleinhirnbrückenwinkelsyndrom.
  • Man unterscheidet zwei verschiedene Gruppen meningealer Syndrome: die akuten und die chronischen meningealen Syndrome.
  • Es gibt drei verschiedene Hirndrucksyndrome: die transfalxiale, die mesenzephale und die bulbäre Einklemmung. Ihr entsprechen die verschiedenen Formen der Bewusstseinsstörung in dem Abschnitt Neuropsychologische Syndrome.
  • Es gibt fünf verschiedene Kopfschmerztypen, die man als Syndromgruppen auffassen kann: die gefäßbedingten anfallsartigen Kopfschmerzen, die idiopathischen anfallsartigen Gesichtsneuralgien (siehe auch Atypischer Gesichtsschmerz), die diffusen Dauerkopfschmerzen mit akutem Beginn und die ebensolchen mit schleichendem Beginn sowie die lokalisierten Dauerkopfschmerzen.
  • Eine besondere Gruppe in der neurologischen Syndromlehre sind die vier verschiedenen Liquorsyndrome.
  • Die vertebragenen Syndrome unterscheidet man nach ihrer Lokalisation: Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule.
  • Schließlich unterscheidet man fünf verschiedene Gruppen von neuropsychologischen Syndromen: die schweren Bewusstseinsstörungen, die Aphasien, die Apraxien, die Agnosien und die Amnesien.

Die neurologischen Erkrankungen

Folgende Erkrankungsgruppen sind Gegenstand der Neurologie und werden von ihr behandelt und erforscht:

  • Gefäßerkrankungen: hierzu zählen insbesondere der ischämische Hirninfarkt und die verschiedenen Formen der Hirnblutungen.
  • Basalganglienerkrankungen: hierzu zählt vor allem die Parkinson-Krankheit.
  • Nervenverletzungen: in Zusammenarbeiten mit Neurochirurgen und Unfallchirurgen werden alle Formen von Nervenverletzungen behandelt.
  • Neubildungen: Tumoren von Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven.
  • Bandscheibenerkrankungen: alle Formen der mechanischen Nervenwurzelreizungen, die nicht oder nicht sofort operiert werden müssen, werden von Neurologen behandelt.
  • Anfallsleiden: hierzu gehört die Behandlung der epileptischen und nichtepileptischen Anfallsleiden.
  • Entzündliche Erkrankungen des Zentralnervensystems: hierzu zählen die vornehmlich bakteriellen und viralen Infektionen von Hirn- und Rückenmarksgewebe und -häuten.
  • Entmarkungskrankheiten: hierzu zählt in erster Linie die Multiple Sklerose.
  • Primär degenerative Erkrankungen: hierzu zählen die Demenzen, die sog. Motoneuronerkrankungen (amyotrophe Lateralsklerose, spinale Muskelatrophien) und die degenerativen Kleinhirnerkrankungen (die hereditären Ataxien).
  • Dysraphische Störungen (die sog. Verschlusskrankheiten) und Fehlbildungskrankheiten (Phakomatosen).
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems: z. B. Polyneuropathien.
  • Muskelerkrankungen: die Muskeldystrophien, die Myotonien und die entzündlichen Muskelerkrankungen, die Myositiden.
  • Störungen der neuromuskulären Übertragung: in erster Linie die Myasthenie.
  • Kopf- und Gesichtsschmerzen: hier vor allem die Migräne.

(Wikipedia 25.02.2019)
 
 
 
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