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03

Lebensübungen > Der Weg zum wahren Leben
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Die geistig Toten, die weisen Guten und die entweihenden Lauen 
Nur mit festem Willen ist der Wandel möglich.



Es wird von denen in der Christenheit gehandelt, die einen toten Gottesdienst haben, der ohne Liebtätigkeit und Glauben ist; sie werden unter der Gemeinde in Sardes beschrieben, Nr. 154-171. 

Von denen, die im Wahren aus dem Guten vom Herrn sind, die unter der Gemeinde in Philadelphia beschrieben werden, Nr. 172-197. 

Von denen, die bald aus sich, bald aus dem Worte glauben, und so das Heilige entweihen; sie werden unter der Gemeinde zu Laodicea beschrieben, Nr. 198- 223. Auch diese und jene werden zur neuen Kirche des Herrn berufen.



Der dritte Träger (der Lebenskräfte) heißt: 



Unterlaß nie, die Ruhe des Herrn zu feiern, sondern gedenke an dieser in deinem Herzen Gottes, deines Herrn und Schöpfers! Denn in dieser Ruhe nur wird dich der Herr, dein Gott, ansehen und segnen dein Leben.

 



3. Gebot



8. Gedenke des Sabbathtages, daß du ihn heiligest.
9. Sechs Tage sollst du arbeiten (dienen) und all dein Werk tun.
10. Aber der siebente Tag ist ein Sabbath Jehovah, deinem Gott. Da sollst du kein Werk (keine Arbeit) tun, weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist.
11. Denn in sechs Tagen hat Jehovah den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was darinnen ist, und geruht am siebenten Tage; darum segnete Jehovah den Sabbathtag und heiligte ihn.
(2 Mose 20)



Geistige Sonne Band 2
76. Kapitel – Zweiter und dritter Saal, Belehrung über das 2. und 3. Gebot. Fortsetzung

[GS 2.76.10] Und sehet, auf diese Weise, also praktisch, wird dieses zweite Gebot in diesem zweiten Saale den Schülern gelehrt, und so lange bei jedem durchgeübt, bis er darin eine gerechte Fertigkeit erreicht hat. Hat er das, so geht es dann in den dritten Saal zum dritten Gebote über, welches; wie ihr wißt, lautet:
[GS 2.76.11] „Du sollst den Sabbat heiligen.“ – Was will aber das sagen, besonders hier, wo keine Nacht mehr mit dem Tage wechselt, und somit nur ein ewiger Tag fortwährt? Wann ist da wohl Sabbat? Ist das Gebot aber göttlicher Abkunft, so muß es eine ewige und nicht nur zeitliche Regel sein und muß im Reiche der Geister jene vollgültige Bedeutung haben wie auf der Erde.
[GS 2.76.12] Bei euch heißt es, man soll an dem als Sabbat gebotenen Feiertage keine knechtliche Arbeit verrichten, worunter nämlich alle Erwerbstätigkeit verstanden wird. Wohl aber ist es erlaubt, Spektakel aufzuführen, zu spielen, gleich den Heiden zu tanzen. Einen Tag vor dem Sabbat zu fasten ist geboten, um an dem Sabbat desto besser und mehr fressen zu können. Also ist auch den Wirten erlaubt, ihre Speisen zu verkaufen und ihre Gäste an einem Feiertage mehr als an einem sonstigen zu betrügen. Das heißt demnach rechtlichermaßen den Sabbat heiligen; nur keine mehr gesegnete Arbeit auf dem Felde und auf dem Acker darf verrichtet werden, alles andere aber ist für den Sabbat tauglich.
[GS 2.76.13] Der Herr aber hat auf der Welt gezeigt, daß man auch am Sabbat gar füglich arbeiten und Gutes wirken kann. Wenn aber der Herr Selbst am Sabbat gearbeitet hat, da meine ich, solle jeder Mensch des Beweises genug haben, daß unter „Heiligung des Sabbates“ etwas ganz anderes verstanden werden soll als nicht zu arbeiten, noch in die Hände zu nehmen, was nützlich und ersprießlich ist.
[GS 2.76.14] Was aber wird demnach unter der Heiligung des Sabbats verstanden? Was ist der Sabbat? Ich will euch ganz kurz sagen:

[GS 2.76.15] Der Sabbat ist weder der Samstag, noch der Sonntag, noch der Oster- und der Pfingstsonntag, 
noch irgendein anderer Tag in der Woche oder im Jahre, 
sondern er ist nichts anderes als der Tag des Geistes im Menschen, 
das göttliche Licht im menschlichen Geiste, 
die aufgehende Sonne des Lebens in der menschlichen Seele. 
Das ist der lebendige Tag des Herrn im Menschen, 
den er fortwährend mehr erkennen und durch alle seine Handlungen heiligen soll, 
die er aus Liebe zu Gott und daraus aus Liebe zu seinem Nächsten verrichten soll.

[GS 2.76.16] Da aber der Mensch diesen heiligen Ruhetag des Herrn im Gewühle der Welt nimmer finden kann und mag, daher soll er sich von der Welt zurückziehen und diesen Tag des Lebens der heiligen Ruhe Gottes in sich suchen.
[GS 2.76.17] Darum war auch dem Volke der Israeliten geboten, wenigstens einen Tag in der Woche zu bestimmen, an welchem es sich von weltlichen Geschäften zurückziehen und allein diesen Tag des Lebens in sich suchen sollte. Aber man beobachtete das Gesetz bloß äußerlich materiell und brachte es auf diesem Wege am Ende so weit, daß man nicht einmal den Herrn des Sabbats erkannte, Ihn den heiligen Vater, als Er von unendlicher Liebe getrieben zu Seinen Kindern auf die Erde kam!
[GS 2.76.18] Ich meine, aus diesen Worten dürfte es euch völlig begreiflich sein, was unter der Heiligung des Sabbats verstanden und wie diese gehandhabt werden sollte.
[GS 2.76.19] Zugleich aber dürfte euch auch die Frage begreiflich sein, ob sich eure Sonntagsheiligung wohl als eine Sabbatsheiligung in der Wahrheit ausnimmt, ob man durch eine Stunde kirchlichen Andachtsdienstes, dann aber durch lauter Weltunterhaltungen wohl zum innern, ewig lebendigen Ruhetag des Herrn gelangen kann?
[GS 2.76.20] Wenn ich mit euch auf der Erde wäre, da möchte ich wohl einen sehr hohen Preis auf den Beweis setzen, ob sich durch das Kirchenlaufen, dann durchs tüchtige Fressen, endlich durchs Spazierengehen, Fahren oder Reiten, mitunter auch durchs Tanzen, Spielen und Saufen, nicht selten durch Lügen und Betrügen, durchs gewöhnlich ehrabschneiderische Visitemachen und dergleichen mehr Unternehmungen der wahre Sabbat im Geiste finden und heiligen läßt. Wer weiß, ob es nicht Philosophen gibt, die solchen Beweis zu liefern imstande wären; – bei uns möchte er sich freilich ausnehmen wie eine falsche Münze.
[GS 2.76.21] Daß hier den Kindern auf praktische Weise nur die lebendige Sabbatsheiligung gelehrt und eingeübt wird, braucht kaum näher erwähnt zu werden. Und ihr könnet euch daraus einen gründlichen Begriff machen, wie im Grunde des Grundes diese Gebote des Herrn tatsächlich verstanden werden sollen.
[GS 2.76.22] Also aber, wie diese zwei Gebote und vorhin das erste wollen wir in aller Kürze auch noch die anderen durchgehen, damit ihr einen gehörigen Begriff bekommt, in welchem Sinne alle die Gebote hier den Kindern beigebracht werden. Und so wollen wir fürs Nächste sogleich das vierte Gebot im vierten Saale in aller Kürze betrachten. –

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28. — Erklärung der drei ersten Gebote

[GEJ 7.28.1] Sagte die Helias: „Herr und Meister, mir fängt es an zu schwindeln vor dem, was Du mir nun gesagt hast! So Du also schon ganz sicher Der bist, von dem die Propheten also geweissagt haben, – was sollen wir armen Sünder dann nun vor Dir, o Herr, anfangen?“

2] Sagte Ich: 
Nichts als Meine Lehren anhören, 
sie behalten 
und danach leben, 
Gott lieben über alles und seinen Nächsten wie sich selbst, 

und ihr habt dadurch alle die sieben Geister Gottes in euch erweckt und dadurch erlangt das ewige Leben, wie Ich solches ehedem erklärt habe. – Bist du damit zufrieden?“

3] Sagte die Helias: „O Herr, o Jehova, wer sollte damit nicht zufrieden sein und wer nicht befolgen Deine Lehre und Deine allerliebevollsten Gebote?! Nur fragt sich hier dennoch, ob Du, o Herr, nun durch diese zwei Gebote der Liebe nicht die zehn Gesetze und die Propheten aufhebst, weil Du gesagt hast, daß in diesen zwei Geboten das ganze Gesetz Mosis und alle Propheten enthalten seien.“

4] Sagte Ich: „Du Meine liebe Helias, wie magst du um so etwas fragen? Wenn das Gesetz Mosis und alle Propheten in den zwei Geboten der Liebe enthalten sind, wie könnten sie da wohl je aufgehoben sein? Siehe, gerade wie der siebente euch wohl erklärte Geist Gottes im Menschen die sechs vorhergehenden Geister durchdringt und erfüllt und somit alle in sich aufnimmt, ebenso erfüllt die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten alle die vorhergehenden Gesetze Mosis und alle die Vorschriften und Ermahnungen der Propheten!

5] Wenn Moses sagt: ,Du sollst allein an einen Gott glauben und keine fremden und nichtigen Götter der Heiden neben dem rechten Gott haben!‘, da erfüllst du dieses erste Gebot Mosis ja dadurch mehr als vollkommen, so du Gott über alles liebst. Denn könntest du Einen Gott recht über alles lieben, wenn du zuvor nicht ungezweifelt von Ihm glaubtest, daß Er wahrhaft da ist?!

 So du aber durch deine Liebe zu Ihm mehr als tageshell und lebendig dartust, daß du an einen Gott glaubst, – wirst du aus deiner großen Liebe zu Ihm wohl imstande sein, Seinen Namen je irgend zu verunglimpfen, zu verunehren und zu entheiligen? Sicher ewig nicht! Denn was ein Mensch im höchsten Grade liebhat, das ehrt er auch stets am meisten, und er wird sogar gegen jeden bitter und sehr ernst auftreten, der es ihm gegenüber wagen würde, sein Allerliebstes irgend zu verunehren. Oder würde es dich nicht in hohem Grade empören in deinem Gemüte, wenn jemand deinen Vater, den du sehr liebhast, verunehren würde? So du aber nun Gott über alles liebst, wirst du da wohl je imstande sein, Seinen Namen irgend zu entheiligen?

6] Wenn du das nun so recht in dir betrachtest, so mußt du schon auf den ersten Blick darüber ganz im klaren sein, wie sowohl das erste als auch das zweite Gesetz Mosis in dem einen Gebote der Liebe zu Gott ganz enthalten sind.

7] So du, Meine liebe Helias, nun Gott ganz sicher über alles liebst und eben darum auch über alles ehrst, – wirst du dich da nicht gerne, und das sehr oft, von dem weltlichen Tagesgeschäft zurückziehen und dich mit dem Gegenstand deiner heißesten Liebe beschäftigen? Ja, ganz ungezweifelt wahr und sicher! Und siehe, darin besteht ja auch die wahrste und rechteste und vor Gott allein gültige Feier des Sabbats, die Moses befohlen hat! Denn an dem Tage selbst liegt wenig oder auch gar nichts, sondern allein daran, daß du am Tage oder in der Nacht in der Liebe und Ruhe deines Herzens gern an Gott denkst und dich mit Ihm unterhältst. Und siehe, wie auch das dritte Gebot Mosis in dem einen Gebote der Liebe zu Gott enthalten ist!

8] Wer sonach Gott wahrhaft über alles liebhat, der hat Ihn auch sicher erkannt und hat einen lebendigen Glauben, gibt Gott auch alle Ehre und wird Seiner sicher stets am meisten gedenken. Und wer das tut, der kann keine Sünde gegen Gott begehen. Oder kann wohl eine Braut gegen ihren Bräutigam, den sie über die Maßen liebhat und von dem sie wohlwissentlich noch mehr geliebt wird, irgendeine Sünde begehen? Nein, das sicher nicht, weil beide in ihrem Herzen völlig eins geworden sind eben durch die Liebe! Wer aber Gott wahrhaft über alles liebt und also durch die Liebe eins geworden ist mit Ihm, der wird auch seine Nebenmenschen als ihm ebenbürtige Kinder Gottes ebenso lieben, wie er sich selbst liebt, und wird ihnen das tun, was er mit klarer Vernunft will, daß die Menschen ihm tun möchten.“

 
3. Gebot - Entsprechungen lt. Emanuel Swedenborg (18. Jhdt)

Gedenke des Sabbathtages, daß du ihn heiligest; sechs Tage
sollst du arbeiten und all dein Werk verrichten, aber der siebente Tag
sei der Sabbath Jehovah, deinem Gott 

301. Daß dies das dritte Gebot ist,
sehe man 2Mo.20/8-10 und 5Mo. 12/13. 

Unter ihm wird im natürlichen Sinn, welcher der Buchstabensinn ist, 
verstanden, daß sechs Tage für den
Menschen und seine Arbeiten sein sollen, und der siebente für den Herrn
und für die Ruhe des Menschen aus Ihm. Der Sabbath bedeutet in der
Grundsprache die Ruhe. Der Sabbath war bei den Kindern Israels die
Heiligkeit der Heiligkeiten, weil er den Herrn vorbildete: die sechs
Tage Seine Arbeiten und Kämpfe mit den Höllen, und der siebente Seinen
Sieg über sie, und so die Ruhe; und weil dieser Tag eine Vorbildung des
Schlusses der ganzen Erlösung des Herrn war, darum war er die Heiligkeit
selbst. Nachdem aber der Herr in die Welt gekommen war, und
infolgedessen die Vorbildungen Desselben aufgehört hatten, so wurde
dieser Tag ein Tag des Unterrichts in göttlichen Dingen, und so auch ein
Tag der Ruhe von den Arbeiten und des Nachdenkens über die Dinge, welche
das Heil und das ewige Leben betreffen, sowie auch ein Tag der Liebe zum
Nächsten. 
Daß er zu einem Tag des Unterrichts in göttlichen Dingen
wurde, erhellt daraus, daß der Herr an diesem Tag im Tempel und in den
Synagogen lehrte: Mark.6/2; Luk.4/16,31,32; 13/10, 
und daß Er zu dem
Geheilten sprach: „Nimm dein Bett und wandle“, und zu den Pharisäern, es
sei den Jüngern erlaubt gewesen, am Sabbathtag Ähren zu sammeln und zu
essen: Matth.12/1-9; Mark.2/23-28; Luk.6/1-6; Joh.5/9-19. 
Durch alle diese Dinge wird im geistigen Sinn bezeichnet in den Lehren
unterrichtet werden. 
Daß dieser Tag auch zu einem Tag der Nächstenliebe
wurde, erhellt aus dem, was der Herr am Sabbathtag tat und lehrte:
Matth.12/10-14; Mark.3/1-9; Luk.6/6-12; 13/10-18; 14/1-7; Joh.5/9-19;
356 7/22,23; 9/14,16. 
Aus diesem und jenem erhellt, warum der Herr
sagte, daß Er auch ein Herr des Sabbaths sei: Matth.12/8; Mark.2/28;
Luk.6/5; 
und weil Er dies sagte, so folgt, daß dieser Tag eine Vorbildung von Ihm war. 

302. Durch dieses Gebot wird im geistigen Sinn
bezeichnet des Menschen Umbildung und Wiedergeburt vom Herrn
durch die
sechs Tage der Arbeit der Kampf gegen das Fleisch und seine Begierden,
und zugleich dann gegen das Böse und Falsche, das bei ihm aus der Hölle
ist; und durch den siebenten Tag wird die Verbindung mit dem Herrn und
die Wiedergeburt dadurch bezeichnet. Daß solange jener Kampf fortdauert,
der Mensch geistige Arbeit hat, daß er aber, wenn er wiedergeboren ist,
Ruhe hat, wird aus dem erhellen, was im Kapitel von der Umbildung und
Wiedergeburt in der Folge gesagt werden soll, besonders aus folgendem
daselbst: 
I. Daß die Wiedergeburt in der Weise geschehe, wie der Mensch
emp- fangen, im Mutterleib getragen, geboren und erzogen wird. 
II. Daß
der erste Akt der neuen Geburt die Umbildung heiße, welche die des
Verstandes ist, und daß der zweite Akt die Wiedergeburt heiße, welche
die des Willens und aus diesem des Verstandes ist. 
III. Daß der innere
Mensch zuerst umgebildet werden soll, und durch diesen der äußere. 
IV.
Daß alsdann ein Kampf zwischen dem inneren und dem äußeren Men- schen
entstehe, und der, welcher überwindet, über den anderen herrsche. 
V. Daß
der wiedergeborene Mensch einen neuen Willen und einen neuen Verstand
habe, usw. Daß die Umbildung und Wiedergeburt des Menschen durch dieses
Gebot im geistigen Sinn bezeichnet wird, hat seinen Grund darin, daß sie
zusammenfällt mit den Arbeiten und Kämpfen des Herrn mit den Höllen, und
mit dem Sieg über sie, und der alsdann eingetretenen Ruhe
denn in der
Weise, in welcher der Herr Sein Menschliches verherrlichte, und es
göttlich machte, in derselben bildet Er um und wiedergebiert Er den
Menschen, und macht ihn geistig; dies ist es, was verstanden wird unter
›Ihm nachfolgen‹. 

Daß der Herr Kämpfe hatte, und diese Arbeiten heißen,
erhellt aus Jes. Kap. 53 und 63; 
und daß ähnliches auch Arbeiten heißt
in Beziehung auf die Menschen: Jes.65/23; Offb.2/2,3. 

303. Im
himmlischen Sinn wird unter diesem Gebot verstanden die Verbindung mit
dem Herrn und der Friede, welcher alsdann stattfindet, weil Schutz vor
der Hölle; denn durch den Sabbath wird die Ruhe, und im höchsten Sinn
der Friede bezeichnet; weshalb der Herr der Fürst des Friedens heißt,
und Sich auch den Frieden nennt, wie dies aus folgenden Stellen
erhellt: 
„Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, auf
Dessen Schulter die Herrschaft ist, und als Sein Name wird genannt
werden Wunderbar, Rat, Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Fürst des
Friedens; in der Erweiterung der Herr- schaft und des Friedens wird Er
kein Ende finden“: Jes.9/5,6. Jesus sprach: „Frieden hinterlasse Ich
euch, Meinen Frieden gebe Ich euch“: Joh.14/27. Jesus sagte: „Dieses
habe Ich geredet, damit ihr in Mir Frieden habet“: Joh.16/33. „Wie
lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt
und Frieden hören läßt, indem er spricht: Dein Gott ist König“:
Jes.52/7. Jehovah wird erlösen im Frieden meine Seele“: Ps.55/19.
„Jehovahs Werk ist Friede, Arbeit der Gerechtigkeit, Ruhe und
Sicherheit, in Ewigkeit, damit sie wohnen in den Zelten der Sicherheit,
und in stiller Ruhe“: Jes.32/17,18. Jesus sagte zu den siebzig, die Er
aussandte: „Wenn ihr in ein Haus eingehet, so sprechet zuerst: Friede
diesem Hause, und wenn [darin] ein Sohn des Friedens ist, so wird auf
ihm ruhen euer Friede“: Luk.10/5,6; Matth.10/12-14. „Jehovah wird
Frieden zu Seinem Volk reden, Gerechtigkeit und Friede werden sich
küssen“: Ps.85/9,11. Als der Herr selbst Seinen Jün- gern erschien,
sprach Er: „Friede sei mit euch“: Joh.20/19,21,26. 
Überdies wird vom
Zustand des Friedens, in den man durch den Herrn kommen soll, gehandelt
bei Jesaja Kap. 65 und 66, und anderwärts; 
und in diesen werden
diejenigen kommen, die in die neue Kirche, welche gegenwärtig vom Herrn
gegründet wird, aufgenommen werden. Was der Friede, in dem die Engel des
Himmels und diejenigen sich befinden, die im Herrn sind, seinem Wesen
nach ist, sehe man in dem Werk »Himmel und Hölle« Nr. 284-290. Hieraus
erhellt auch, warum der Herr Sich den Herrn des Sabbaths, das heißt, der
Ruhe und des Friedens nennt. 

304. Der himmlische Friede, der gegenüber
den Höllen stattfindet, damit das Böse und Falsche von da nicht
hinansteige und eindringe, kann in vielen Beziehungen mit dem
natürlichen Frieden verglichen werden, wie z. B. mit dem Frieden nach
den Kriegen, wenn jeder in Sicherheit vor den Feinden und sorglos in
seiner Stadt, in seinem Haus und in seinen Gütern und Gärten lebt; 
und
es ist, wie der Prophet sagt, wo er vom himmlischen Frieden in
natürlicher Weise spricht: „Jedermann wird sitzen unter seinem Weinstock
und unter seinem Feigenbaum, und niemand [ihn] schrecken“: Mi.4/4;
Jes.65/21-23. 
Er kann auch verglichen werden mit den Erholungen des
Gemüts und den Stun- den der Ruhe nach schweren Arbeiten. Mit den
Tröstungen der Mutter nach der Geburt, wenn ihre Liebe, die sogenannte
Mutterliebe ihre Freuden äußert. 
Auch kann er verglichen werden mit
der Heiterkeit des Himmels nach Stürmen, schwarzen Wolken, und
Donnerschlägen, so wie auch mit dem Frühling nach überstandenem rauhen
Winter, und dann mit der Freude über das neue Grün auf den Feldern, und
das Aufblühen in den Gärten, Fluren und Wäldern. Ebenso mit dem Zustand
der Gemüter bei denen, die nach Stürmen und Gefahren zur See den Hafen
erreichen, und ihre Füße auf das ersehnte Land setzen. 

 
Das Vaterunser



Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.   
(Lukas 11.2)



Die Bergpredigt




 
Entsprechungen, Kabbala Grundlage



10 Sephirot (der unsichtbare Gott, En Soph, 10 "Emanationen")
3. Sephirah: Binah
Bedeutung: Wille, Einsicht

Subjekt: Brahman (unpersönlich)
Prädikat: Ausstrahlung

Tora 3. Buch: Wajikra („Er rief“)


 
Offenbarung Johannis. 
Kapitel 3
Kommentare u.a. von Emanuel Swedenborg

(V. 1) Dem Engel der Gemeinde zu Sardes sc
hreibe, bedeutet, an
die und über die, welche
in einem toten Gottesdienst, oder in einem Gottesdienst ohne das Gute der Liebtätigkeit und ohne
das Wahre des Glaubens sind. So spricht, Der die
sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat,
bedeutet den Herrn, von Dem alle Wahrheiten
und alle Erkenntnisse des Guten und Wahren sind.
Ich kenne deine Werke, bedeutet, daß der Herr all ihr Inneres und Äußeres zugleich sehe; daß du
den Namen hast, du lebst, und bist tot, bedeutet
, daß es scheine und von ihnen und anderen dafür
gehalten werde, sie seien geistig lebendig, da sie doch geistig tot sind.

(V. 2) Sei wachsam, bedeutet, daß sie im Wah
ren und im Leben nach ihm sein sollen; stärke
das Übrige, das sterben will, bedeutet, damit das, was zu ihrem Gottesdienst gehört, Leben
erhalte; denn Ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor Gott, bedeutet, daß das Innere ihres
Gottesdienstes nicht mit dem Herrn verbunden sei.

(V. 3) Gedenke also, wie du empfangen und gehör
t hast, bedeutet, daß sie bedenken sollen,
daß jeder Gottesdienst zuerst natürlich sei, und nachher durch das Wahre geistig werde, außer
mehrerem; und halte es, und bekehre dich, bedeut
et, daß sie darauf merken und ihren toten
Gottesdienst beleben sollen. Wenn du nun nicht waches
t, bedeutet hier wie oben; so werde Ich
über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht
wissen, zu welcher Stunde Ich über dich kommen
werde, bedeutet, daß das, was zu ihrem
Gottesdienst gehört, weggenommen, und man nicht
wissen werde, wann und wie.

(V. 4) Du hast wenige Namen auch in Sardes,
bedeutet, daß es auch unter ihnen solche gebe,
die in ihrem Gottesdienste Leben haben; die ih
re Kleider nicht befleckt haben, bedeutet, die im
Wahren sind und nicht durch das Böse des Lebens
und das Falsche aus ihm den Gottesdienst
verunreinigt haben; und mit Mir wandeln werden
in weißen Kleidern, bedeutet, daß sie mit dem
Herrn leben werden, weil sie im Wahren aus Ihm sind.

(V. 5) Wer überwindet, soll mit weißen Kleide
rn angetan werden, bedeutet, daß wer umge-
bildet wird, geistig werde; und Ich werde seinen Namen nicht vertilgen aus dem Buche des
Lebens, bedeutet, daß er werde selig werden; und werde seinen Namen bekennen vor Meinem
Vater und vor Seinen Engeln, bedeutet, daß diejenigen aufgenommen werden sollen, die im
göttlich Guten und im göttlich Wahren aus dem Herrn sind.

(V. 6) Wer Ohr hat, höre, was der Geist de
n Gemeinden sagt, bede
utet hier wie oben.

(V. 7) Und dem Engel der Gemeinde zu Philade
lphia schreibe, bedeut
et, an die und über die,
welche im Wahren aus dem Guten vom Herrn sind; so spricht der Heilige Wahre, bedeutet, den
Herrn in Ansehung des göttlich Wahren; Der den Schlüssel Davids hat; und öffnet, so daß
niemand verschließt; und schließt, so daß niemand
öffnet, bedeutet, Der allein die Allmacht hat
zu beseligen.

(V. 8) Ich kenne deine Werke, bedeutet hier
wie oben. Siehe! Ich habe vor dir eine offene
Türe gegeben, bedeutet, daß denen, die im Wah
ren aus dem Guten vom Herrn sind, der Himmel
offen sei; und niemand kann sie zuschließen, bedeut
et, daß die Hölle nichts wider sie vermöge;
weil du geringe Kraft hast, bedeutet, weil sie wisse
n, daß sie nichts aus sich selbst vermögen; und
hast Mein Wort beobachtet, bedeutet, weil sie
nach den Geboten des Herrn in Seinem Worte
leben; und hast Meinen Namen nicht verleugnet,
bedeutet, daß sie im Dienste des Herrn seien.

(V. 9) Und Ich werde geben aus Satans Schule,
bedeutet die, welche im Falschen in Anse-
hung der Lehre sind; welche sagen, sie seien J
uden, und sind es nicht, sondern lügen, bedeutet,
welche sagen, daß bei ihnen die Kirche sei, da sie es doch nicht ist. Siehe! Ich will machen, daß
sie kommen und zu deinen Füßen anbeten, bedeutet
, daß viele, die der Lehre nach im Falschen
sind, das Wahre der neuen Kirche annehmen werden; und wissen, daß Ich dich geliebt habe,
bedeutet, daß sie sehen sollen, daß sie vom
Herrn geliebt und in den Himmel aufgenommen
werden.

(V. 10) Weil du das Wort Meines Duldens geha
lten hast, bedeutet, weil sie gegen das Böse
gekämpft haben; so werde auch Ich dich bewa
hren vor der Stunde der Versuchung, die über den
ganzen Erdkreis kommen wird, zu prüfen, die
auf Erden wohnen, bedeutet, daß sie am Tag des
Jüngsten Gerichtes geschützt und erhalten werden sollen.

(V. 11) Siehe! Ich komme bald, bedeutet,
die Ankunft des Herrn; behalte, was du hast,
bedeutet, daß sie inzwischen in ihrem Wahren
und Guten verbleiben sollen; daß niemand deine
Krone nehme, bedeutet, damit ihre Weisheit nicht verloren gehe, aus welcher ewige Glückselig-
keit kommt.

(V. 12) Wer überwindet, bedeutet, die im Wah
ren aus dem Guten beharren; den will Ich zur
Säule in Meines Gottes Tempel machen, bedeut
et, daß das Wahre aus dem Guten vom Herrn, bei
denen es ist, die Kirche erhalte; und er soll nicht mehr herausgehen, bedeutet, daß sie auf ewig
darin bleiben sollen; und will auf ihn den Namen
Meines Gottes schreiben, bedeutet, daß ihren
Herzen das göttlich Wahre eingeschrieben sein werde; und den Namen der Stadt Meines Gottes,
des neuen Jerusalems, bedeutet, daß ihren Herzen die Lehre der neuen Kirche eingeschrieben sein
werde; das aus dem Himmel von Meinem Gott herabsteigt, bedeutet, die aus dem göttlich Wahren
des Herrn sein wird, wie es im Himmel ist; und
Meinen neuen Namen, bede
utet, den Dienst des
alleinigen Herrn mit dem Neuen, das in der vorigen Kirche nicht war.

(V. 13) Wer Ohr hat, höre, was der Geist de
n Gemeinden sagt, bede
utet hier wie oben.

(V. 14) Und dem Engel der Gemeinde zu Laodi
cea schreibe, bedeutet, an die und über die in
der Kirche, die bald aus sich, bald aus dem Worte glauben, und so das Heilige entweihen. So
spricht Amen, der treue und wahre Zeuge, bedeut
et, den Herrn in Ansehung des Wortes, welches
das göttlich Wahre aus Ihm ist; der Anfang der Schöpfung Gottes, bedeutet, das Wort.

(V. 15) Ich kenne deine Werke, bedeutet hier
wie oben; daß du weder kalt noch warm bist,
bedeutet, daß die, welche von dieser Art sind, die Göttlichkeit und Heiligkeit des Wortes bald
leugnen, bald anerkennen; wärest du doch kalt oder
warm!, bedeutet, daß es besser sei, entweder
das Heilige des Wortes und der Kirche von Herzen zu leugnen oder es von Herzen anzuerkennen.

(V. 16) So aber, da du lau, und weder kalt noch
warm bist, werde Ich dich ausspeien aus
Meinem Munde, bedeutet, die Entw
eihung, und die Trennung vom Herrn.

(V. 17) Daß du sagen magst: Ich bin reich, und ha
be die Fülle, bedeutet
, daß sie die Kennt-
nisse des Guten und Wahren, die den Himmel und die Kirche betreffen, in aller Fülle zu besitzen
glauben; und bedarf nichts, bedeut
et, daß sie nicht nötig haben, weiser zu werden; und weißt
nicht, daß du unglückselig bist, bedeutet, daß
alles, was sie davon wissen, durchaus nicht zu-
sammenhänge; und elend und arm,
bedeutet, daß sie kein Verständnis des Wahren und keinen
Willen für das Gute haben.

(V. 18) Ich rate dir, Gold von Mir zu kaufen, das im Feuer erprobt ist, damit du reich seiest,
bedeutet, die Ermahnung, sich vom
Herrn durch das Wort das Gute der Liebe zu erwerben, damit
sie weise seien; und weiße Kleider, damit du dich
antun könnest, bedeutet
, daß sie sich das echte
Wahre der Weisheit erwerben sollen; daß nicht erscheine die Scham deiner Blöße, bedeutet, damit
das Gute der himmlischen Liebe nicht entweiht und geschändet werde; und salbe deine Augen mit
Augensalbe, damit du sehen mögest, bedeutet, damit ihr Verstand geheilt werde.

(V. 19) Alle, die Ich lieb habe, strafe und zü
chtige Ich, bedeutet, daß sie, weil sie dann
geliebt werden, notwendig in Versuchung geführt
werden müssen; so sei nun eifrig, und bekehre
dich, bedeutet, daß dies aus Neigung zum Wahren geschehen solle.

(V. 20) Siehe! Ich stehe vor der Türe und klopf
e an, bedeutet, daß der Herr jedem im Worte
gegenwärtig sei, und in diesem darauf dringe,
daß man Ihn aufnehme, auch lehre Er, wie; wenn
jemand Meine Stimme hört und auftut, bedeutet we
r dem Worte glaubt und nach ihm lebt; zu dem
werde Ich eingehen und Abendmahl mit ihm halten
und er mit Mir, bedeutet, daß der Herr Sich
mit ihnen und sie mit Sich verbinden werde.

(V. 21) Dem Überwinder will Ich geben, auf Meinem Thron mit Mir zu sitzen, bedeutet, daß
sie im Himmel eine Verbindung mit dem Herrn
haben werden; wie Ich überwunden habe und mit
dem Vater auf Seinem Throne sitze, bedeutet, wie Er und der Vater
eins
sind und der Himmel
sind.

(V. 22) Wer Ohr hat, höre, was der Geist de
n Gemeinden sagt, bede
utet hier wie oben.

 
Weisheits- und Willensschulen



Die Innehaltung - Mathematik samt Formenlehre als Grund aller Wissenschaft



[NS 31.3] Was ist hernach unter den vielen Lehrmaterialien das Grundmaterial, wonach alle anderen gewisserart taxiert werden? – Dieses Grundmaterial wird besonders in dieser eurer Zeit auch bei euch von seiten der gelehrten Welt als der Grund aller Wissenschaft betrachtet. Bei euch aber heißt dieses Material Mathematik oder die Rechenkunst. In unserem Gürtel aber wird eben diese Wissenschaft die Innehaltung genannt.

 


Höhere Geistesgaben sind Anleitungen für die praktische Umsetzung, 
durch welche erst Erleuchtung entsteht



Denn, die Information muss dann nicht nur instruktiv sein, sondern erleuchtend; jedoch muss sie auch so gegeben werden dass sie in der Erfahrung deines eigenen Selbsts und in der Lebenserfahrung deines Mitmenschen eine PRAKTISCHE Sache sein mag. Sie muss nicht nur von informativer Natur sein, sondern sie muss auch das sein, was konstruktiv ist; obwohl [Pause] das was informativ ist und das, was erleuchtend und konstruktiv sein mag, muss sich mitunter einander überlappen. (Edgar Cayce Reading # 3976-15)

 
I GING - 3. Dschun - Die Anfangsschwierigkeit

Oben Trigramm 
Unten Trigramm See
Kernzeichen oben Gen/Berg
Kernzeichen unten Kun Erde/Empfangende

Das Zeichen Dschun hat die Anfangsneun und die Neun auf fünftem Platz zu Herren. Das Zeichen hat nur diese beiden Yang. Die Anfangsneun ist unten und bedeutet den Gehilfen, der das Volk zur Ruhe bringen kann. Die Neun auf fünftem Platz ist oben; sie kann den Gehilfen einsetzen, um das Volk zur Ruhe zu bringen.

Die Reihenfolge
Nachdem Himmel und Erde vorhanden sind, entstehen die einzelnen Wesen. Was den Raum zwischen Himmel und Erde erfüllt, sind eben die Einzelwesen. Darum folgt das Zeichen: die Anfangsschwierigkeit. Anfangsschwierigkeit ist soviel wie erfüllen.
Eigentlich bedeutet Dschun nicht erfüllen. Die Idee ist die Schwierigkeit, die entsteht, wenn Himmel und Erde – das Lichte und das Schattige – sich zum erstenmal vereinigt haben und alle Wesen erzeugt und geboren werden. Das gibt etwas Chaotisches, das alles erfüllt, daher ist der Gedanke des Erfüllens mit dem Zeichen Dschun verbunden.

Vermischte Zeichen
Dschun ist sichtbar, hat aber noch nicht seine Wohnung verloren.
Das Gras ist schon aus der Erde mit seiner Spitze hervorgedrungen, ist also sichtbar, aber es steckt noch in der Erde, seiner ursprünglichen Wohnung. Das obere Kernzeichen (Berg) deutet auf Sichtbarkeit, das untere (Erde) auf die Wohnung.

Das Urteil
Die Anfangsschwierigkeit wirkt erhabenes Gelingen.
Fördernd durch Beharrlichkeit.
Man soll nichts unternehmen.
Fördernd ist es, Gehilfen einzusetzen.

Kommentar zur Entscheidung
Die Anfangsschwierigkeit: Das Feste und Weiche vereinigen sich zum erstenmal, und die Geburt ist schwer.
Das untere Zeichen ist Dschen, der älteste Sohn, der durch die erste Annäherung der lichten und der dunklen Kraft entsteht. Das deutet auf die erste Vereinigung. Kan bedeutet Schwierigkeit, Gefahr. Das deutet auf die Schwierigkeit der Geburt.
Bewegung inmitten der Gefahr bringt großes Gelingen und Beharrlichkeit.
Das untere Zeichen, Dschen, ist Bewegung, das obere, Kan, Gefahr. Es handelt sich also um Bewegung inmitten der Gefahr. Dadurch kommt man aus der Gefahr heraus. Auf diese Weise werden die Worte des Textes: Erhabenes Gelingen, fördernd durch Beharrlichkeit erklärt.
Die Bewegung des Donners und Regens erfüllt die Atmosphäre. Wenn während des Schaffens des Himmels Chaos und Finsternis herrschen, so gebührt es sich, Gehilfen einzusetzen, ohne sich selbst deshalb in Ruhe einwiegen zu lassen.
Auch hier ist die Erfüllung der Atmosphäre durch die Schwierigkeiten, bis ein Gewitter sich entlädt, gezeichnet. Indem jedoch als Bilder des Zeichens nicht die Reihenfolge: Wolken (Kan) oben und Donner (Dschen) unten gewählt ist, sondern statt dessen der Donner zuerst und die in Regen gelösten Wolken als Regen genannt werden, ist die schließliche Wirkung schon angedeutet.
Ähnlich wie bei einem Gewitter Donner und Wolkendunkel der Lösung vorangehen, so geht auch in menschlichen Verhältnissen den Zeiten der Ordnung eine Zeit des Chaos voran. In dieser Zeit bedarf der Herrscher, der mit der Ordnung des Chaos betraut ist, der tüchtigen Gehilfen. Aber die Lage bleibt zunächst ernst und schwierig. Man darf sich nicht auf andere verlassen wollen. Dieser Satz wird nahegelegt durch die beiden Herren des Zeichens. Wenn die Neun am Anfang den tüchtigen Gehilfen bedeutet, den man in solchen gefährlichen Zeiten einsetzen muß, so bedeutet die Neun auf fünftem Platz, daß man noch Schwierigkeiten hat, so daß man sich nicht der Ruhe hingeben darf. Der Neunerstrich auf fünftem Platz muß wegen der Schwierigkeit der Verhältnisse noch immer auf Lösung warten. Er darf noch nicht ruhen.

Das Bild
Wolken und Donner: das Bild der Anfangsschwierigkeit.
So wirkt der Edle entwirrend und ordnend.

Während im Kommentar zur Entscheidung Donner und Regen genannt sind, um den durch die Bewegung hervorgerufenen Endzustand anzudeuten, sind hier Wolken und Donner genannt nach der Gestalt des Zeichens. Hier ist der Zustand vor dem Regen genannt, der die Gefahr symbolisiert. Zu ihrer Überwindung muß man trennen und vereinen, wie das bei der Entladung des Gewitters geschieht: erst Wolken oben und Donner unten, dann Donner oben und Regen unten.

Die einzelnen Linien

Anfangs eine Neun bedeutet:
  1. Zögern und Hemmung.
    Fördernd ist es, beharrlich zu bleiben.
    Fördernd ist es, Gehilfen einzusetzen.
  2. Obwohl noch Zögern und Hemmung herrschen, geht die Arbeit doch auf Ausführung des Rechten. Wer als Vornehmer sich unter die Geringen erniedrigt, gewinnt völlig das Herz der Leute.
Der Strich ist der Herr des Zeichens. Er steht am Anfang. Damit ist angedeutet, daß noch die Anfangsschwierigkeiten ungelöst vorhanden sind. Da kann man nicht plötzlich etwas ausrichten. Das Chaos muß allmählich geschlichtet werden. Die Art und Stellung des Strichs zeigt den rechten Weg zu diesem Ziel. Er ist von Natur licht und fest, also vornehm. Und in dieser Eigenschaft stellt er sich unter die schwachen Yinstriche, die sich nicht selbst helfen können. Durch Dienen zu herrschen ist das Geheimnis des Erfolgs. So ist dieser Strich der tüchtige Gehilfe, der in Zeiten der Anfangsschwierigkeit zur Bewältigung von Hindernissen vonnöten ist.
Sechs auf zweitem Platz bedeutet:
  1. Schwierigkeiten türmen sich.
    Pferd und Wagen trennen sich.
    Nicht Räuber er ist,
    will freien zur Frist.
    Das Mädchen ist keusch, verspricht sich nicht.
    Zehn Jahre, dann verspricht sie sich.
  2. Die Schwierigkeit der Sechs auf zweitem Platz ist, daß sie über einem harten Strich steht. Daß sie nach zehn Jahren sich verspricht, bedeutet Rückkehr zur allgemeinen Regel.
Der Strich ist inmitten der Anfangsschwierigkeiten. Seine normale Beziehung hat er zu der Neun auf fünftem Platz, zu der er im Verhältnis des Entsprechens steht. Allein diese Beziehung wird störend beeinflußt von der Anfangsneun, die unten steht und durch ihre Bewerbungen (sie ist zudem der eine Herr des Zeichens) Zweifel und Unsicherheit veranlaßt. Aber da die Sache auf zweitem Platz zentral und recht ist, werden diese Versuchungen überwunden, und wenn die Periode der Schwierigkeit zu Ende ist – zehn Jahre sind eine volle Periode –, tritt die allgemeine Regel wieder in Kraft, und die Verbindung mit der Neun auf fünftem Platz tritt ein.
Sechs auf drittem Platz bedeutet:
  1. Wer den Hirsch jagt ohne Förster,
    der verirrt sich nur im Wald.
    Der Edle versteht die Zeichen der Zeit
    und steht lieber ab.
    Weitermachen bringt Beschämung.
  2. Er jagt den Hirsch ohne Förster, d. h. er begehrt das Wild.
    Der Edle versteht die Zeichen der Zeit und steht lieber ab. Weitermachen bringt Beschämung.
    Es führt zu Mißerfolg.
Der Strich ist von Charakter schwach auf starkem Platz, dazu auf der Spitze des Zeichens der Bewegung, daraus ergibt sich die Gefahr, daß seine Bewegung unbeherrscht und durch Begehren getrübt ist. Eine solche Bewegung muß zu Mißerfolg führen.
Vom Standpunkt der Kernzeichen aus gehört der Strich einerseits dem unteren Kernzeichen Kun an. Als solcher hat er den Herrn und Leiter verlassen und nur die Bewegung beibehalten. Hier gilt das Wort des Zeichens Kun: Geht man voran, verirrt man sich. Der Wald wird nahegelegt durch das obere Kernzeichen Gen, das Berg bedeutet und in dessen Gebiet man hier eintritt. Da die Sechs auf drittem Platz oben keinen entsprechenden Strich auf dem sechsten Platz hat, so hat sie Mißerfolg und findet das gesuchte Wild nicht.
Sechs auf viertem Platz bedeutet:
  1. Pferd und Wagen trennen sich.
    Suche nach Vereinigung.
    Hingehen bringt Heil.
    Alles wirkt fördernd.
  2. Wenn man gebeten wird und darauf erst hingeht, das ist Klarheit.
Der Strich steht in der Beziehung der Entsprechung zur Anfangsneun. Dadurch ist der Gedanke gegeben, daß man wartet, bis man umworben wird. Das Werben ist durch die Anfangsneun, die sich unter die Sechs auf viertem Platz stellt, ausgedrückt. Diese Anfangsneun ist der aktive Herr des Zeichens, die Sechs auf viertem Platz bedeutet demgegenüber einen tüchtigen Mann, der weise genug ist, sich nicht anzubieten mit seinen Diensten, sondern zu warten, bis er gebeten wird.
Neun auf fünftem Platz bedeutet:
  1. Schwierigkeiten im Segnen.
    Kleine Beharrlichkeit bringt Heil,
    große Beharrlichkeit bringt Unheil.
  2. Schwierigkeiten im Segnen;
    denn die Wohltat wird noch nicht erkannt.
Der Strich ist zwar der eine Herr des Zeichens, und da er zentral und recht ist, so wäre er an sich imstande, segensvoll zu wirken. Allein, diese Wirkung ist mehrfach beeinträchtigt. Einmal ist er inmitten des Zeichens der Talschlucht, auf beiden Seiten abgeschlossen durch steile Wände, so daß seine Wirkungen wie bei einem Fluß zwischen Steilufern nicht der Umgebung zuteil werden können. Andererseits ist die Sechs auf zweitem Platz, obwohl an sich in Beziehung des Entsprechens, doch zu schwach, während die Anfangsneun, der andere Herr des Zeichens, nicht in direkter Beziehung ist, also vom Einzelstandpunkt der Neun auf fünftem Platz aus eher als Rivale in Betracht kommt. Der Strich steht zudem auf der Spitze des oberen Kernzeichens Gen, das Stillehalten zur Eigenschaft hat und dadurch auch einer Wirkung hinderlich wird.
Oben eine Sechs bedeutet:
  1. Pferd und Wagen trennen sich.
    Blutige Tränen ergießen sich.
  2. Blutige Tränen ergießen sich.
    Wie dürfte man dabei lange verweilen!
Der Strich hat ebenso wie die Striche zwei und vier das Symbol des Wagens, der anhält und ausgespannt wird. Aber während Sechs auf zweitem Platz in doppelter Beziehung, nämlich zur Anfangsneun und zur Neun auf fünftem Platz, steht und daher sich nur vor falscher Verbindung zu hüten hat und Sechs auf viertem Platz in Entsprechung zur Anfangsneun steht, in der sie die gebührende Verbindung findet, ist die obere Sechs ganz vereinsamt, da kein entsprechender Strich auf drittem Platz ist. Auf der Höhe des Zeichens Kan, dessen Symbol ein fehlerhafter Wagen ist, spannt er notgedrungen aus. Es kommt aber niemand zur Rettung, daher treten die andern Symbole des Zeichens Kan, Wasser (Tränen) und Blut, in Erscheinung. Doch ist die Situation der Verzweiflung keine dauernde. Der Strich schlägt ja, weil er eine Sechs ist, in sein Gegenteil um, und aus dem Zeichen der Gefahr und der Schlucht wird das Zeichen Sun, das Wind bedeutet und daher die Stockung überwindet. Man muß also in dieser Lage rasch eine Änderung herbeiführen.
 
Bhagavad Gita (Gesang Gottes)
Drittes Kapitel:
Karma-Yoga - der Yoga der Handlung
ARJUNA SPRACH *
1. Wenn du die Einsicht höher stellst als wie die Tat, Janârdana,
Warum zur fürchterlichen Tat treibst du mich an, o Keshava?
2. Mit doppelsinn'ger Rede so verwirrest du mir nur den Geist,
Dies Eine sag mir ganz bestimmt, wodurch das Heil ich mag empfahn!
DER ERHABENE SPRACH *
3. Ein Doppelstandpunkt ist von mir vorhin verkündet, Reiner, dir:
Die Erkenntnis der Denkenden und der Andächt'gen frommes Tun.
4. Nicht durch Vermeidung jeder Tat wird wahrhaft man vom Tun befreit,
Noch durch Entsagung von der Welt gelanget zur Vollendung man.
5. Nie kann man frei von allem Tun auch einen Augenblick nur sein,
Die in uns wohnende Natur zwingt jeden, irgend was zu tun.

6. Wer seine Tatorgane zwingt und dasitzt, doch betörten Sinns
Im Geist der Sinnendinge denkt, wird ein verkehrter Mensch genannt.
7. Doch wer die Sinne durch den Geist bezwingend sich ans Handeln macht
Mit seinen Tatorganen - doch nicht daran hängt -, der stehet hoch.

8. Vollbringe die notwend'ge Tat, denn Tun ist besser als Nichttun;
Des Körpers Unterhaltung schon verbietet es dir, nichts zu tun.
9. Außer dem Opfer steckt die Welt ganz in den Fesseln ihres Tuns,
Darum vollbring du solche Tat, doch ohne dran zu hängen je.

10. Einst sprach - als er das Opfer und die Menschen schuf - Prajâpati:
Durch dieses sollt ihr fruchtbar sein, dies soll die Wunschkuh sein für euch.
11. Fördert damit die Götter ihr! Die Götter sollen fördern euch!
Euch gegenseitig fördernd so, sollt finden ihr das höchste Heil.

12. Genüsse, die ihr wünscht, spenden die Götter dann euch, so verehrt,
Doch wer solch Glück genießt und nicht den Göttern opfert, ist ein Dieb.
13. Von allen Sünden wird befreit, wer nur von Opferresten lebt;
Wer für sich selber kocht, ist schlecht, und Sünde ist's, was er genießt.

14. Durch Speise lebt der Wesen Schar, durch Regen wächst die Speise auf,
Durchs Opfer kommt der Regenguß, das Opfer ist des Menschen Tat.
15. Dies Tun stammt von der Gottheit her, die Gottheit aus dem ew'gen Sein,
Drum ist die Gottheit allerwärts vorhanden in dem Opfer stets.
16. Wer dies in Gang gekommne Rad nicht immer weiter rollen läßt,
Sündig, fröhnend der Sinnenlust, der lebt vergeblich, Prithâ-Sohn!
17. Doch wer sich an dem Selbst erfreut und durch das Selbst gesattigt ist,
Im Selbst allein vergnügt - der Mensch, der ist von allem Tun erlöst.
18. Er hat's nicht nötig, daß etwas geschehn ist oder nicht geschehn,
Noch sucht bei allen Wesen er Zuflucht aus irgend einem Grund.
19. Drum, ohne dran zu hängen je, führ aus die Tat, die deine Pflicht!
Wer handelt ohne Hang zur Welt, der Mensch erreicht das höchste Ziel.
20. Durch solche Tat kam Janaka nebst andern zur Vollkommenheit;
Auch im Hinblick auf die Ordnung der Menschenwelt mußt handeln du.
21. Was irgend nur der Beste tut, das tun die andern Menschen auch,
Was er als Richtschnur stellet hin, demselben folgt die Menschheit nach.
22. In den drei Welten hab' ich nichts, o Prithâ-Sohn, zu führen aus,
Noch zu erlangen, was mir fehlt, und doch beweg' ich mich im Tun.
23. Denn wenn ich mich nicht unentwegt im Tun bewegte immerdar,
Was wär's? da alle Menschen doch nur meinen Spuren folgen nach?
24. Zugrunde ging' die ganze Welt, wenn ich die Tat nicht würde tun,
Ein Chaos brächt' ich dann hervor und mordete die Wesen all.
25. Die Toren hängen an der Tat, die sie vollführen, Bhârata,
Der Weise tu sie ohne Hang, sich mühend um der Menschheit Wohl.
26. Nicht mache irr die Toren er, die an den Taten hängen fest,
Gern tu der Weise jede Tat, andächtig stets sie führend aus.
27. Die Taten kommen all zu Stand durch Eigenschaften der Natur;
Wen Selbstbewußtsein töricht macht, der denkt: Ich bin der Täter, ich!
28. Doch wer den Doppelunterschied von Kraft und Tat in Wahrheit kennt,
Der hängt nicht fest, der kennt das Reich, da Kräft' in Kräften walten fort.
29. Wen dieses Spiel der Kräfte täuscht, der hänget an der Kräfte Tun,
Schwach ist er und kennt nicht das All - wer's kennt, der lasse den in Ruh.
30. Drum wirf auf mich hin all dein Tun, nur denkend an den höchsten Geist,
Nichts hoffend und begehrend nichts, so kämpfe, frei von allem Schmerz.
31. Die Menschen, welche immerdar nachfolgen diesem meinem Wort,
Die gläubig sind und murren nicht, befrein durch ihre Taten sich.
32. Die aber, murrend wider mich, nicht folgen diesem meinem Wort,
In aller Einsicht ganz verwirrt, die Toren, wisse, gehn zugrund.
33. Der Weise auch tut immer das, was der Natur in ihm entspricht;
Die Wesen gehn nach der Natur - was will der Zwang bewirken da?
34. An jedem Sinnesgegenstand hängt Neigung und Abneigung fest, -
Nicht fall' in deren Herrschaft er, sie sind ja seine Gegner beid'.
35. Die eigne Pflicht steht oben an, und brächte sie uns auch den Tod!
Tu noch so gut die fremde Pflicht, sie bringt dir doch nichts als Gefahr.
ARJUNA SPRACH *
36. Allein, von wem denn angespornt begeht der Mensch die sünd'ge Tat,
Auch wenn er selbst es gar nicht will, als trieb' ihn irgend eine Macht?
DER ERHABENE SPRACH *

37. Das ist die Gier, das ist der Zorn, der aus der Leidenschaft entspringt!
Das ist der Böse, der verschlingt! ja wisse, dieser ist der Feind.
38. Wie's Feuer wird vom Rauch verhüllt und wie der Spiegel durch den Schmutz,
Wie von der Haut der Embryo, so ist von dem umhüllt die Welt.
39. Die Einsicht ist von ihm umhüllt, der stets der Feind des Weisen ist,
Von ihm, dem proteusartigen, dem Feu'r, das unersättlich ist.
40. Die Sinne, Innensinn, Verstand - die werden sein Gebiet genannt,
Durch sie verwirrt den Menschen er, indem die Einsicht er umhüllt.
41. Drum zügle du von Anfang an die Sinne, edler Bhärata,
Gib auf das Böse, es zerstört Erkenntnis und Erfahrung dir.
42. Die Sinne kennt als mächtig man, mächt'ger noch ist der Innensinn,
Mächt'ger als dieser der Verstand, weit mächt'ger noch das ew'ge Selbst.
43. Wenn seine Macht du hast erkannt, dann stärke durch das Selbst dein Selbst, -
Töte den Feind, Großarmiger, den Proteus, den man schwer bezwingt.  
 
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Widder



Mathael über die Tierkreiszeichen



Fortsetzung von "2"

[GEJ 3.102.18] Dies Zeichen heißt der ,Widder‘. Auf die Fischzeit wandten die Urbewohner dieses Landes die Sorge auf die Schafe. Die Männlein wurden lebendig, und es war Zeit, die Schafe zu scheren, man nahm ihnen die Wolle. Gut bei dreißig Tagen dauerte im ganzen hauptsächlich diese Arbeit. Natürlich verrichtete man in der Zwischenzeit auch manche andere tägliche Arbeit; aber die vorerwähnte war für die bezeichnete Zeit eine Hauptarbeit, und weil die Sonne da wieder unter ein neues Zeichen zu stehen kam, so nannte man dieses Zeichen den ,Widder‘ (Kostron).
[GEJ 3.102.19] In der Folge aber weihte man wegen der meisten Stürme in dieser Zeit, wo alles in einem Kampfe, ein Element gegen das andere und die Hitze gegen die Kälte oder besser Kühle dieses Landes sich befindet, diese Periode dem Kampfe, für dessen Erregung die menschliche Phantasie bald ein Sinnbild ersann, dem man später auch bald eine göttliche Verehrung erwies und es in den noch späteren Kriegszeiten gar zu einem Hauptgott machte. Zerlegen wir aber den Namen ,Mars‘, und wir bekommen das uralte Mar iza, auch Maor' iza. Was besagt aber das? Nichts anderes als: Das Meer erwärmen.
[GEJ 3.102.20] In den vorhergehenden zwei Zeichenzeiten wird das Meer abgekühlt, was die Küstenbewohner gar wohl merken mußten; aber durch die größere Kraft der Sonne, durch den Kampf der warmen Südluft mit der kalten Nordluft, dann durch die in dieser Zeit zumeist wach werdenden Vulkane und unterseeischen Feueradern wird das Meer nach und nach wärmer. Und weil dies als eine Folge der zu dieser Zeit vorkommenden Stürme angesehen ward, so bedeutet der Ausdruck maor izat auch so viel als ,kämpfen‘; und diese Zeit war, wie gezeigt, sinnbildlich dann auch als ein geharnischter Krieger dargestellt, den man später gar zu einem Gott machte. – Da hast du nun das dritte Himmelszeichen und kannst daraus klar entnehmen, was da hinter eurem Kriegsgott Mars steckt.“

Fortsetzung unter "4"



Weitere Erklärung: 



[GEJ 10.193.10] Mit der Zeit war man mit diesem Feldzeitmaßinstrument, mit dem man aber doch in der Nacht keine Zeit messen konnte, nicht mehr zufrieden, widmete den Gestirnen eine stets intensivere Aufmerksamkeit und erfand die euch bekannten zwölf Sternbilder und gab ihnen Namen nach den in Ägypten von Monat zu Monat eintretenden, ganz natürlichen Erscheinungen – worunter auch vier menschliche Namen vorkamen: der Wassermann, die Zwillinge, der Schütze und die Jungfrau – und nannte die Sternbilder zusammen den Tierkreis.


 
3. Kapitel – Lage und Veränderlichkeit des Erdherzens.

31. Dezember 1846

[ER 3.1] Wo also befindet sich dieser Schwerpunkt oder das Herz der Erde? In der Mitte nicht, was schon oben gezeigt wurde, wie auch zum Teile, warum nicht; welches „Warum nicht“ am rechten Platze noch deutlicher erklärt wird. Der Mittelpunkt der Erde, d. i. der Maßmittelpunkt, wäre hinsichtlich der Ortsbestimmung freilich wohl am leichtesten und am sichersten als Ort oder Platz des Schwerpunktes anzuzeigen, weil er einen sicher unverrückten Platz für alle Zeiten einnehmen muß; denn solange die Erde das bleibt, was sie ist, in gleicher Form, Größe und Gestalt, muß auch der Maßmittelpunkt stets ein und derselbe bleiben.
[ER 3.2] Aber nicht also steht es mit dem Schwerpunkte der Erde. Von diesem kann man nicht sagen, hier oder da befindet er sich; sondern er ist bald da und bald dort. Sein Standpunkt kann sehr bedeutenden Veränderungen unterworfen sein. Wohl ist die innere Disposition des Erdkörpers also beschaffen, daß durch sie der Schwerpunkt sowohl nördlicher, als nach Beschaffenheit auch südlicherseits seinen wirkenden Platz einnehmen kann, aber an eine Festbannung dieser wirkenden Substanz, durch die allein der Schwerpunkt der Erde bedingt wird, ist durchaus nicht zu gedenken.
[ER 3.3] Daß dieser eine Materie belebende Schwerpunkt nicht nur im Erdkörper, sondern auch schon bei anderen Körpern auf der Erdoberfläche in seiner Art ersichtlich wird, könnet ihr sehr leicht schon bei sehr vielen Gewächsen, als da sind Bäume, Gesträuche und anderweitige Pflanzen aller Art, ersehen.
[ER 3.4] Wenn ihr einen Baum betrachtet, so werdet ihr mit Leichtigkeit gewahr, daß sein Wachstum wie auch seine Fruchtbarkeit sich bald auf den einen, bald wieder auf den andern Teil hinneigt. In diesem Jahre wird er nördlicherseits üppig treiben, hingegen südlicherseits wird sich alles schwächer gestalten; in einem andern Jahre werdet ihr bei demselben Baume einen auffallenden polarischen Wechsel entdecken: seine Südseite wird die üppigste, wohingegen die Nordseite wie verkümmert aussehen wird. Auch werden sich bald auf der einen, bald wieder auf der andern Seite des Baumes mehr oder weniger abgestorbene Äste oder Zweige zeigen; also wird auch bald auf der einen, bald auf der andern Seite des Baumes das Laub zur Herbstzeit früher oder später welk.
[ER 3.5] Sehet, diese und noch eine Menge derartiger Erscheinungen an einem Baume haben sämtlich einen und denselben Grund, nämlich den stets veränderten Standpunkt des belebenden Schwerpunktes oder der eigentlichen belebenden positiven Polarität. Derselbe Fall findet auch natürlicherweise bei anderen Gewächsen und Pflanzen statt.
[ER 3.6] Ihr werdet freilich da wohl fragen, warum dieser belebende Schwerpunkt bei den Körpern also veränderlich ist.
[ER 3.7] Der Grund liegt sehr tief. Wäre ein Bestehen der Materie der Zweck derselben, so könnte dieser polarische Schwerpunkt auch so gestellt werden, daß die Materie stets dasselbe bleiben müßte, was sie ist. Der Apfelbaum würde Apfelbaum bleiben in Ewigkeit, und so jedes Ding als das, was es ist; aber es ginge dann dem Apfelbaume und der Pflanze nicht viel besser als wie einem Diamanten. Denn wo in einem Körper diese Polarität mehr und mehr fixiert ist und mit dem Maßmittelpunkte desselben beinahe eins ausmacht, desto fester und dauerhafter wird zwar wohl der Körper; aber dieser Körper ist dann zufolge eben solcher seiner Fixierung zu nichts anderem mehr tüchtig als eben nur für seine eigene unveränderliche Fortbestehung, und es würde mit der Kost für die lebenden Wesen auf einem Erdkörper ganz verzweifelt mager aussehen, wenn diese von diamantenen Bäumen und derart anderen Gewächsen ihre Nahrungsfrüchte ernten sollten. Ebenso würde sich's auf einem diamantenen Erdkörper gewiß sehr hart wohnen lassen.
[ER 3.8] Aus dieser erklärenden Darstellung wird jedermann leicht den Grund einsehen, warum aus natürlichen Rücksichten dieser polarisch belebende Schwerpunkt kein fixierter, sondern ein veränderlicher sein muß, ebenso wie das Blut bei den Tieren wie auch bei den Menschen etwas diesem Schwerpunkte Ähnliches darstellt. Mit einem fixierten Blute und noch mehr mit einem festgebannten Herzen wäre sicher keinem lebenden Wesen gedient; in den tierischen Körpern jedoch, die eine freie Bewegung haben, kann dem eigentlichen Herzen schon ein mehr bestimmter Standpunkt eingeräumt sein, weil die freie Bewegung eines tierischen Körpers, wie auch des Menschen, schon in sich selbst allerlei Reaktionen bewirkt, was, wie leicht faßlich, bei jenen Körpern, die keiner freien Bewegung fähig sind, doch sicher nicht der Fall sein kann. Bei diesen müssen dann die verschiedenartigen notwendigen Reaktionen durch den stets veränderten Standpunkt des polarischen Schwerpunktes bewerkstelligt werden.
[ER 3.9] Sonach macht das Tier Bewegungen, wie auch der Mensch, und hat darum einen mehr bestimmten Platz für seinen Lebensschwerpunkt, nämlich das Herz. Bei den Körpern aber, die keiner freien Bewegung fähig sind, muß daher ihr Lebensschwerpunkt im Innern herum gewisserart Reisen machen, um die zweckdienlichen Reaktionen in allen Teilen des Körpers zuwege zu bringen.
[ER 3.10] Aus dieser leicht faßlichen Darstellung wird auch jedermann, der nur etwas reinen Geistes ist, leicht einsehen, daß das Wo des Schwerpunktes der Erde festweg zu bestimmen nicht nur eine platterdings unmögliche, sondern eine rein läppische und närrische Sache wäre. Nur soviel kann ungefähr für jetzt und allenfalls für ein nächstes Jahr bestimmt oder wenigstens annehmbar angegeben werden, daß sich der Schwerpunkt ungefähr in der Gegend unter Island, einem Teile von Norwegen, Schweden und Lappland befindet; er ist aber dessenungeachtet so tätig, daß er gewisserart seine Pulsbewegung sogar bis unter Kamtschatka und auch südlicherseits bis in die Gegend unter das Mittelländische Meer verändert ausdehnen kann.
[ER 3.11] An einem freilich etwas schmutzigen Tiere, nämlich bei einer Kopflaus, könnt ihr durch ein Mikroskop an der Bewegung ihres Lebenssaftes ungefähr ein ähnliches Phänomen entdecken. Aber natürlich kann das nur im kleinsten Maßstabe als eine leise Ähnlichkeit angesehen werden; denn Tiere auf den untersten Stufen haben bezüglich auf die Unbeständigkeit des lebenden Schwerpunktes noch die meiste Ähnlichkeit mit jenen Körpern, die keine freie Bewegung haben.
[ER 3.12] Soviel über das Wo des Schwerpunktes der Erde. Nächstens wollen wir den weiteren Grund solcher Veränderung der Polarität in jenen Körpern bestimmen, die keiner freien Bewegung fähig sind.
 
148. — Naturbetrachtungen und ihre geistige Entsprechung

[GEJ 2.148.1] Auf diesen Antrag des Essäers kommen alle mehr in Meine Nähe, und Ich berufe die beiden Essäer und sage, daß sie nun auf alles wohl acht haben sollen, was da beim Aufgange zu sehen sein werde; denn es werde daraus viel zu lernen sein!
2] Die beiden Essäer treten nun näher zu Mir und sagen: „Herr, Herr, daß daraus endlos viel zu lernen wäre, das dürfte wohl eine ewige Wahrheit sein; aber wo ist unsere Seele einer so hohen Lehre fähig?! Wir sehen wohl mit lüsternen Augen in die lichtvollen Tiefen Deiner Wunderschöpfungen und erstaunen über die Maßen in unserem Gemüte; aber wir sind viel zu blind, nur die Wunder eines Tautröpfchens zu würdigen und zu begreifen, geschweige dann erst die, die in unmeßbaren Größen und Fernen leuchtend vor uns am Firmamente auf- und niedergehen! Auch über die über den Wölkchen hin- und herschwebenden Lichtpunkte haben wir schon mit dem Jünger Petrus geredet; aber er konnte uns darüber keinen genügenden Bescheid geben. – Wenn es Dir, o Herr, genehm wäre, so könntest Du uns darüber wohl ein paar Wörtlein kundtun!“
3] Sage Ich: „Das hat sehr wenig zu bedeuten und ist eine ganz natürliche Erscheinung, gleich der eines mäßig wogenden Meeres. So das Meer wogt und du dich auf irgendeinem rechten Punkte befindest, nach dem die gebrochenen Sonnenstrahlen hinfallen, so wirst du dort ein ähnliches Lichtspiel sehen.
4] Die Luft, die zum Einatmen für Menschen und Tiere tauglich ist, reicht nicht etwa bis zu den Sternen hin, sondern im äußersten Hochstande nur so weit über die Erde, als da ausmachete die vierfache Höhe dieses Berges, vom Meere an gerechnet; nach solcher Höhe ist dann die Erdluft scharf begrenzt, so wie das Wasser von der Luft, und hat gleich dem Wasser eine höchst glänzende, glatte Oberfläche, die gleich dem Meere sich in einem beständigen Wogen befindet.
5] Wenn nun das Licht der Sonne auf diese erwähnten Luftwogen fällt, so strahlt es wie aus einem Wasserspiegel zurück; gehen die Luftwogen stark, so werfen sie das aufgenommene Licht dann und wann auch zur Erde herab, und am leichtesten, wenn scheinbar die Sonne sich noch unter dem Horizonte befindet, wo ihre Strahlen gewisserart von unten her auf die Fläche des Luftmeeres fallen. Und so sind diese munter hin und her schwebenden Lichter nichts als Widerscheine der Sonne, und ihre Beweglichkeit rührt von der Beweglichkeit der Wogen der Luft her.
6] Daß sie aber jetzt, wo die Sonne kaum noch eine scheinbare Spanne unter dem Horizonte steht, besonders über den sehr lichten Wölkchen zu sehen sind, hat darin seinen Grund, daß die Luftwogen nun mehr das Licht von den von der Sonne schon stark beleuchteten Wölkchen aufnehmen und mit demselben gewisserart ein tändelndes Spiel treiben. – Seht, das ist die ganz natürliche Erklärung dieser Erscheinung!

7] Aber über all das hat diese Erscheinung auch eine geistige Bedeutung, und diese ist für euren Verstand begreiflich folgende:

8] Denkt und stellet euch also die geistige Sonne vor! 
Das von ihr ausgehende Licht wird von der stets wogenden Fläche des geschaffenen Lebensmeeres aufgenommen, und dieses spielt mit solchem Lichte, und es entstehen daraus allerlei Zerrbilder, die wohl noch den matten Glanz von sich strahlen lassen, aber dabei jede Spur der göttlichen Urform zerstören; also ist das ganze Heidentum und nun auch das Judentum ein solches Verzerren alles rein Göttlichen.

9] Wenn ihr aber sehet einen ganz ruhigen Wasserspiegel, und es scheint die Sonne darein, so wird sie aus dem Wasserspiegel 

in derselben Majestät und Wahrheit widerstrahlen, 

als wie ihr sie sehet am Himmel. Und ebenso gehört 

ein ruhiges, leidenschaftsfreies Gemüt, 

das nur durch eine 

gänzliche Selbstverleugnung, 
Demut, 
Geduld 
und reinste Liebe 

erreicht werden kann, dazu, damit das Ebenmaß Gottes im Geiste des Menschen ebenso rein und wahr widerstrahle wie die Erdsonne aus einem ruhigsten Wasserspiegel.

10] Ist das bei einem Menschen der Fall, so ist in ihm alles zur Wahrheit gediehen, und seine Seele ist dann fähig, ihren Blick in die Tiefen der Schöpfungen Gottes zu richten und alles schauen zu können in aller Fülle der reinsten Wahrheit. 

Aber sowie es in ihr zu wogen anfängt, so werden die Urbilder zerstört, und die Seele befindet sich dann schon notwendig auf dem Felde des Truges und der Täuschungen aller Art und Gattung und kann nicht zur reinen Anschauung gelangen, bis nicht in ihr die völlige Ruhe in Gott eingetreten ist.

11] Und das ist die wahre Sabbatruhe in Gott, und die Feier des Sabbats ist darum von Gott verordnet worden. 

Der Mensch soll sich da von jeder schweren, anstrengenden Arbeit enthalten, weil jede schwere Arbeit die Seele nötigt, dem Fleische ihre Kräfte zu leihen, und dabei mit demselben erregt wird, was den Spiegel ihres Lebenswassers in eine starke Bewegung versetzt, daß sie darum die rein göttliche Wahrheit in sich nimmer klar erkennen kann.

12] Die wahre Sabbatruhe besteht demnach in einer vernünftigen Feier von aller schweren Arbeit; ohne Not soll man nicht die Hand an sie legen, aber in der Not ist jeder Mensch verpflichtet, seinem Bruder zu helfen.

13] Mehr aber noch, als sich von aller schweren Arbeit enthalten, soll eine jede Seele jede Leidenschaft zur Seite schaffen! Denn die Leidenschaften sind Stürme der Seele; sie wühlen ihr Lebenswasser auf, und Gottes Ebenmaß wird dann in der Seele also zerrissen, wie das Ebenmaß der Sonne auf den Wogen des Meeres zerrissen wird. 

Es blitzt wohl das Bild der Sonne aus den Wogen, aber in welcher Verzerrtheit! Und so der Sturm lange währt, so entsteigen dem bewegten Meere bald schwere Dünste und füllen die Himmelsluft der Seele mit schweren Wolken; diese hindern dann das Licht der Geistessonne völlig, an das Lebensgewässer der Seele zu gelangen, – und die Seele wird finster, kann nicht mehr unterscheiden Wahres vom Falschen und hält das Blendwerk der Hölle für ein Himmelslicht.

14] Eine solche Seele ist dann aber auch schon soviel wie verloren! Es müßten denn starke Winde kommen, das heißt starke Prüfungen von oben, daß durch sie zerrissen würde das arge Gewölke der Seele, diese sich dann sogleich begäbe in die wahre Sabbatruhe und dadurch zur Ruhe brächte ihr Lebensmeer, – ansonst ist für sie keine Rettung!

15] Seht, das ist der für jedermann brauchbare Sinn geistig, den uns dieser schöne Sonnenaufgang in seinen sonst ganz natürlichen Erscheinungen zeigt! Wer ihn an sich beachten wird, der wird in der Wahrheit und in allem Lichte verbleiben, und das ewige Leben wird sein Anteil sein; wer aber diese Lehre in den Wind schlagen und sie nicht beachten wird, der wird sterben für ewig!“
 
 
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