Drittes Gebot - Aus dem Chaos in die Ruhe - A-SITE

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Drittes Gebot - Aus dem Chaos in die Ruhe

Lebensübungen > Himmlisch oder höllisch?
Wogen: kaum widerspiegelnde Wahrheit (Licht)
Ruhe: widerspiegelnde Wahrheit (Licht)
 
148. — Naturbetrachtungen und ihre geistige Entsprechung

[GEJ 2.148.1] Auf diesen Antrag des Essäers kommen alle mehr in Meine Nähe, und Ich berufe die beiden Essäer und sage, daß sie nun auf alles wohl acht haben sollen, was da beim Aufgange zu sehen sein werde; denn es werde daraus viel zu lernen sein!
2] Die beiden Essäer treten nun näher zu Mir und sagen: „Herr, Herr, daß daraus endlos viel zu lernen wäre, das dürfte wohl eine ewige Wahrheit sein; aber wo ist unsere Seele einer so hohen Lehre fähig?! Wir sehen wohl mit lüsternen Augen in die lichtvollen Tiefen Deiner Wunderschöpfungen und erstaunen über die Maßen in unserem Gemüte; aber wir sind viel zu blind, nur die Wunder eines Tautröpfchens zu würdigen und zu begreifen, geschweige dann erst die, die in unmeßbaren Größen und Fernen leuchtend vor uns am Firmamente auf- und niedergehen! Auch über die über den Wölkchen hin- und herschwebenden Lichtpunkte haben wir schon mit dem Jünger Petrus geredet; aber er konnte uns darüber keinen genügenden Bescheid geben. – Wenn es Dir, o Herr, genehm wäre, so könntest Du uns darüber wohl ein paar Wörtlein kundtun!“
3] Sage Ich: „Das hat sehr wenig zu bedeuten und ist eine ganz natürliche Erscheinung, gleich der eines mäßig wogenden Meeres. So das Meer wogt und du dich auf irgendeinem rechten Punkte befindest, nach dem die gebrochenen Sonnenstrahlen hinfallen, so wirst du dort ein ähnliches Lichtspiel sehen.
4] Die Luft, die zum Einatmen für Menschen und Tiere tauglich ist, reicht nicht etwa bis zu den Sternen hin, sondern im äußersten Hochstande nur so weit über die Erde, als da ausmachete die vierfache Höhe dieses Berges, vom Meere an gerechnet; nach solcher Höhe ist dann die Erdluft scharf begrenzt, so wie das Wasser von der Luft, und hat gleich dem Wasser eine höchst glänzende, glatte Oberfläche, die gleich dem Meere sich in einem beständigen Wogen befindet.
5] Wenn nun das Licht der Sonne auf diese erwähnten Luftwogen fällt, so strahlt es wie aus einem Wasserspiegel zurück; gehen die Luftwogen stark, so werfen sie das aufgenommene Licht dann und wann auch zur Erde herab, und am leichtesten, wenn scheinbar die Sonne sich noch unter dem Horizonte befindet, wo ihre Strahlen gewisserart von unten her auf die Fläche des Luftmeeres fallen. Und so sind diese munter hin und her schwebenden Lichter nichts als Widerscheine der Sonne, und ihre Beweglichkeit rührt von der Beweglichkeit der Wogen der Luft her.
6] Daß sie aber jetzt, wo die Sonne kaum noch eine scheinbare Spanne unter dem Horizonte steht, besonders über den sehr lichten Wölkchen zu sehen sind, hat darin seinen Grund, daß die Luftwogen nun mehr das Licht von den von der Sonne schon stark beleuchteten Wölkchen aufnehmen und mit demselben gewisserart ein tändelndes Spiel treiben. – Seht, das ist die ganz natürliche Erklärung dieser Erscheinung!

7] Aber über all das hat diese Erscheinung auch eine geistige Bedeutung, und diese ist für euren Verstand begreiflich folgende:

8] Denkt und stellet euch also die geistige Sonne vor! 
Das von ihr ausgehende Licht wird von der stets wogenden Fläche des geschaffenen Lebensmeeres aufgenommen, und dieses spielt mit solchem Lichte, und es entstehen daraus allerlei Zerrbilder, die wohl noch den matten Glanz von sich strahlen lassen, aber dabei jede Spur der göttlichen Urform zerstören; also ist das ganze Heidentum und nun auch das Judentum ein solches Verzerren alles rein Göttlichen.

9] Wenn ihr aber sehet einen ganz ruhigen Wasserspiegel, und es scheint die Sonne darein, so wird sie aus dem Wasserspiegel 

in derselben Majestät und Wahrheit widerstrahlen, 

als wie ihr sie sehet am Himmel. Und ebenso gehört 

ein ruhiges, leidenschaftsfreies Gemüt, 

das nur durch eine 

gänzliche Selbstverleugnung, 
Demut, 
Geduld 
und reinste Liebe 

erreicht werden kann, dazu, damit das Ebenmaß Gottes im Geiste des Menschen ebenso rein und wahr widerstrahle wie die Erdsonne aus einem ruhigsten Wasserspiegel.

10] Ist das bei einem Menschen der Fall, so ist in ihm alles zur Wahrheit gediehen, und seine Seele ist dann fähig, ihren Blick in die Tiefen der Schöpfungen Gottes zu richten und alles schauen zu können in aller Fülle der reinsten Wahrheit. 

Aber sowie es in ihr zu wogen anfängt, so werden die Urbilder zerstört, und die Seele befindet sich dann schon notwendig auf dem Felde des Truges und der Täuschungen aller Art und Gattung und kann nicht zur reinen Anschauung gelangen, bis nicht in ihr die völlige Ruhe in Gott eingetreten ist.

11] Und das ist die wahre Sabbatruhe in Gott, und die Feier des Sabbats ist darum von Gott verordnet worden. 

Der Mensch soll sich da von jeder schweren, anstrengenden Arbeit enthalten, weil jede schwere Arbeit die Seele nötigt, dem Fleische ihre Kräfte zu leihen, und dabei mit demselben erregt wird, was den Spiegel ihres Lebenswassers in eine starke Bewegung versetzt, daß sie darum die rein göttliche Wahrheit in sich nimmer klar erkennen kann.

12] Die wahre Sabbatruhe besteht demnach in einer vernünftigen Feier von aller schweren Arbeit; ohne Not soll man nicht die Hand an sie legen, aber in der Not ist jeder Mensch verpflichtet, seinem Bruder zu helfen.

13] Mehr aber noch, als sich von aller schweren Arbeit enthalten, soll eine jede Seele jede Leidenschaft zur Seite schaffen! Denn die Leidenschaften sind Stürme der Seele; sie wühlen ihr Lebenswasser auf, und Gottes Ebenmaß wird dann in der Seele also zerrissen, wie das Ebenmaß der Sonne auf den Wogen des Meeres zerrissen wird. 

Es blitzt wohl das Bild der Sonne aus den Wogen, aber in welcher Verzerrtheit! Und so der Sturm lange währt, so entsteigen dem bewegten Meere bald schwere Dünste und füllen die Himmelsluft der Seele mit schweren Wolken; diese hindern dann das Licht der Geistessonne völlig, an das Lebensgewässer der Seele zu gelangen, – und die Seele wird finster, kann nicht mehr unterscheiden Wahres vom Falschen und hält das Blendwerk der Hölle für ein Himmelslicht.

14] Eine solche Seele ist dann aber auch schon soviel wie verloren! Es müßten denn starke Winde kommen, das heißt starke Prüfungen von oben, daß durch sie zerrissen würde das arge Gewölke der Seele, diese sich dann sogleich begäbe in die wahre Sabbatruhe und dadurch zur Ruhe brächte ihr Lebensmeer, – ansonst ist für sie keine Rettung!

15] Seht, das ist der für jedermann brauchbare Sinn geistig, den uns dieser schöne Sonnenaufgang in seinen sonst ganz natürlichen Erscheinungen zeigt! Wer ihn an sich beachten wird, der wird in der Wahrheit und in allem Lichte verbleiben, und das ewige Leben wird sein Anteil sein; wer aber diese Lehre in den Wind schlagen und sie nicht beachten wird, der wird sterben für ewig!“
 
Diese barmherzige innerliche Ruhe wird auch mit dem 7. Tag der Schöpfung dargestellt. 

Unter den Bäumen stellt diese stabile Ruhe die Eiche dar, die jedem Sturm trotzt - und aus den Eichelnüssen einer einzigen Eiche wird bald ein ganzer Eichenwald.

Die eigentliche Besserung beginnt mit der Selbstverleugnung, das heißt, den Eigenwillen mit den zerstörerischen Eigenschaften (inneren Sturm erzeugt) gilt es abzulegen und sich stattdessen in den sinnvollen Eigenschaften zu üben. 

Welche Eigenschaften gute Folgen haben wird nach der liebevollen Zuwendung zum uns liebenden und aus der Patsche helfen wollenden Jesus zuerst äußerlich durch die wahre Lehre aufgenommen (Auch zu lesen - wie auch hier. Die Seinen, die schon inneres Licht haben, sind wie Lampen für die Nachkommenden dargestellt). Damit wird das Gewissen aufgebaut, an dem man sich auf dem Weg aus dem Chaos in die Ordnung orientieren kann. 
Doch dann gilt es, sich auch fest daran zu halten (fester Wille), damit die Reinigung des Herzens erreicht wird, damit wir fassen können, was uns Jesus innerlich alles geben möchte. Lesen alleine hilft nicht, ganz im Gegenteil!

Wenn die Morgensonne innerlich aufgeht, also Jesus in den Wolken kommt, erkennt man schon einmal mehr, der Glaube wird zur Wahrheit - und in diese für alle gute Ordnung Gottes fügt man sich mit Demut ein. Wird man hingegen wieder hochmütig und will die Reifung nicht vollenden, sündigt man bewusst und der Geist stirbt innerlich ab. 

Das ist das Gericht, bei dem zuerst die Wahrheit (Schwert) einen Eckstein bildet, und wer sich daran stoßt kann nicht barmherzig werden. In der Welt trennt sich Weizen vom Spreu, und wenn das Maß voll ist, werden im Weltgericht Schafe und Böcke werden getrennt. Die Guten können sich hingegen freuen, dass die Tyrannei der Bösen beendet ist. 

Und dazu gilt es auf der richtigen Seite zu sein, denn das gilt nicht nur für die großen Herrscher, und in sich selbst die schädigenden Eigenschaften selbstzuverleugnen, damit man selbst vom himmlischen Vater zu einem neuen Menschen gemacht werden kann.
Sodann geht es weiter mit ernsthaften Verbesserungen in der Wirkung, wie man die Gottesfunken auch bei den Mitmenschen fördert, und man wird auch geduldig, weil man den Sinn des Reifeprozesses erkennt, und damit frei von Kampf und Sturm. Letztlich ist die Geduld die Mutter der Barmherzigkeit und aus dieser wird es dann völlig Tag im Menschen. 

Das alles ist auch eine oftmalige Abfolge in kleinerem Stil (auch in der Gesellschaft mit kleineren Gerichten oder guten Zeiten) und außerdem auch ein Ineinanderspiel der Tugenden. 
Dabei bedarf es immer wieder einer Selbstbeschau, welche die negativen Kräfte unbedingt verhindern möchten. Auch ist es wichtig zu verstehen, dass auch jenseitige negative Kräfte bemüht sind, unsere Liebe und unser Vertrauen zu Jesus, und damit unser Leben, zu zerstören. Nichts bereitet ihnen mehr Freude und dafür gehen sie sehr trickreich vor und nutzen jede Schwäche.

Erwähnt sei auch noch, dass im I GING das 8. Zeichen der ruhige See ist, der widerspiegelt und Freude bringt, und es im 8. Gebot um Lüge oder Wahrheit geht. Jetzt wird auch klarer, was tiefgehende Wahrhaftigkeit bedeutet, und dass Lüge auch ein Ausdruck des Zerrbildes aus den Wogen ist.

 
I GING Zeichen 3: die Anfangsschwierigkeit
Durch das gebende Schöpferische (1) und hingebende Empfangende (2) entsteht die erste Bewegung durch festen Willen, und aller Anfang ist schwer.
Bhagavad Gita Kap. 3: Karma Yoga
Von Selbstsucht und Leidenschaft frei - das notwendige Werk verrichten.
 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü