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Lebensübungen > Der Weg zum wahren Leben
 
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Der Weg zur Erlösung Teil 20:



Und hat er sich bis dahin gedemütigt tief unter Meiner Größe Macht und Stärke, 

so kommt es nun auf das Wäschebalgen an – das ist und wird verstanden durch genaue Haltung der sieben noch übrigen Gebote, 

wodurch er sich sogar tief unter seinesgleichen erniedrigen soll, 
und soll gefangennehmen alle seine bösen Begierden, 
und solle brechen ganz und gar seinen Willen 
und untertan machen alle seine Begehrungen 
und selbst die leisesten Wünsche seines Herzens Meinem Willen; 

dann werde Ich kommen mit der Liebe und erwärmen die Wohnstätte seines Geistes, wie eine Henne ihre noch nicht ausgeborenen Küchlein. 

Und seht, dann wird der Geist, der sich früher schon hatte zu regen angefangen, durch die Wärme der göttlichen Liebe neu wieder ausgeboren und strömt wieder alsobald in alle Teile der gereinigten Seele über und schlürft begierig die außenwirkende Barmliebe aus den gereinigten Organen der Seele in sich, wodurch er dann kräftiger und kräftiger wird.
[HIM 3.400617.20] 



[RB 1.78.20] Als Helena Mich gar so herablassend vor ihr sieht, vergeht ihr endlich alle Furcht, und sie fällt an Meine Brust und küßt sie und spricht nach einer kleinen Weile: "O Gott, o Gott! Da wär's freilich gut! Wenn ich nur so die ganze liebe Ewigkeit verbleiben könnte!" 

Endlich erhebt sie sich wieder von Meiner Brust und sagt: "Aber, aber, ist es denn wohl möglich, daß Du, o mein Gott und Herr, gar so unbegreiflich herablassend sein kannst!? - Nein, nein, das hätte ich auf der Welt alle meine Lebtage mir nicht einmal zu denken getraut! Aber gar so gut, demütig und lieb bist Du!! Nein, wer vor lauter Liebe zu Dir nicht ordentlich vergeht, der ist gar kein Mensch!"

Offenbarung Johannis. 
Kapitel 20
Kommentare u.a. von Emanuel Swedenborg


DAS REICH GOTTES IN DEN HERZEN DER GUTWILLIGEN 



Das tausendjährige Reich

Ist zuerst eine individuelle innere Angelegenheit, die Wiedergeburt im Geiste. Dies ist gleichzeitig der innere Friede, das Friedensreich.
Allgemein kommt es, nachdem die Lehre in die Hände Vieler gelangt und die Teufel auf Erden den Eckstein verwerfen und dann daran zerschellen.

Vom Kommen des Tausendjährigen Reiches. – 27. Dezember 1850

Ein Schreiben des Jakob Lorber an Dr. Zimpel, s. Zt. in Meran, enthielt außer eigenen Worten Lorbers nachstehende Worte des Herrn:
[HIM 2.501227.1] Lieber Freund und Bruder! Wundere dich nicht darob, daß Ich dich also auszeichne! Denn du weißt ja, daß es in der Guten Botschaft lautet: „Viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt.“
[HIM 2.501227.2] Die Berufenen sind Kinder der Welt, können aber, so sie der Berufung folgen, Meine lieben Kinder und Kindlein werden. – Aber die wenigen Auserwählten sind Meine Brüder und sind weder der Seele und noch weniger dem Geiste nach von dieser Erde, sondern von dorther, von wannen her Ich Selbst bin.
[HIM 2.501227.3] Du bist von dannen her, von wannen Ich bin, und bist deshalb ein rechter Bruder Meines Herzens. Das dünke dir aber durchaus nicht eitel! Denn siehe, Ich selbst bin ja von ganzem Herzen demütig! Wie sollen es dann Meine lieben Brüder nicht sein!?
[HIM 2.501227.4] Was Ich dir gebe, das ist dir ein Leben des Lebens. Und du wirst leben ewig, und den Abfall deines Fleisches wirst du je weder fühlen noch schmecken. Denn Meine Brüder sind frei! Frei wählten sie in Meinem Lichte aus großer Liebe zu Mir des Fleisches harten Weg. Und wieder frei werden sie das Fleisch ablegen und ihre alten und dennoch ewig neuen Burgen in Meinem ewigen Jerusalem beziehen und allda mit Mir herrschen über die Unendlichkeit.
[HIM 2.501227.5] Frage du aber nicht viel um den Beginn des „Tausendjährigen Reiches auf Erden“! Denn ein solches wäre ja ein Gottesreich mit äußerem Schaugepränge! – Ein wahres Gottesreich aber kann es nimmer geben in der Materie, sondern allein nur im Geiste. – Und so kommt das „Tausendjährige Gottesreich“ nicht irgend äußerlich beschaulich, sondern ganz still und prunklos in den Herzen der Menschen, die eines guten Willens sind.
[HIM 2.501227.6] Frage auch nicht: wann und wie? – Denn die Ankunft des „Tausendjährigen Gottesreichs“ ist die allzeitige und stets gleiche, volle Wiedergeburt des menschlichen Geistes.
[HIM 2.501227.7] Der „gefesselte Drache“ sind die gezähmten Gelüste des Fleisches. – Und die kurze, einmalige und „letzte Freilassung“ desselben ist die endliche Ablegung des Fleisches, die so manchem Geiste denn doch noch immer das ist, was da ist das Verlassen einer Wohnung, deren jemand sich längere Zeit bedient hat.
[HIM 2.501227.8] Die Materie zu einem allgemeinen Gottesreiche auf Erden in den Herzen der Menschen aber hast du nun schon vielfach in deinen Händen. Mache, daß sie bald in die Hände vieler gelangt, und du wirst darin das wahre „Tausendjährige Gottesreich auf Erden“ erschauen! Amen.
[HIM 2.501227.9] Meine Gnade und Meinen Segen dir zum voraus, und darauf den Segen von Millionen Glücklichen unter glücklichen Fürsten voll Gnade und Weisheit! Amen.

[HIM 3.470103.2] Also geht es nun mit der Verheißung von Meinem tausendjährigen Reiche; man erwartet es materiell in Meiner persönlichen Gegenwart! – Siehe, dieses Reich ist schon lange da im Geiste und im Herzen der guten Menschen. Aber weil der materielle Elias – oder die von der Verheißung voreingebildete Dummheit – nicht also zum Vorscheine kommt, wie sich diese eben die Welt in ihrer ehernen Blindheit ausgemalt hat, so geht es nun Mir und Meinem Reiche genau also, wie es Mir vor neunzehnhundert Jahren ergangen ist.

[HIM 3.640326.1] Ich habe dafür gesorgt, sorge jetzt und werde auch künftig sorgen, daß Ich als der allein wahre Christus bei den Menschen zur wahren inneren Lebensgeltung gelangen werde, wie Ich schon jetzt vielseitig dazu gelangt bin, und werde Mich fürderhin von keiner Macht mehr aus Meinem Lichtfelde vertreiben lassen. Und das wird sein der wahre Fels, den die Macht der Hölle nicht überwinden wird. Ich werde sein der Eckstein, den die vielen Bauleute nach kreuz und quer verworfen haben. Wehe dem, der sich an diesem Eckstein stoßen wird, der wird zerschellen wie ein zerbrechlicher Topf; über den aber der Eckstein herfallen wird, der wird zu Staub und Asche zermalmt werden! Und mit dem wird da kommen Mein bis jetzt ganz mißverstandenes Tausendjähriges Reich.

[GS 2.34.8] Es steht eben darum in einer nicht geringen Entsprechung mit denjenigen Menschen auf eurer Erde, die nach außen hin sehr feurig sind und über alles eifern; rührt man aber ihr Herz an, so erstaunt man über die Kälte desselben! So könnet ihr Menschen antreffen, die sich für die Unterstützung der Armen aus lauter Feuereifer die Zunge wund reden können; wenn ihnen aber heimlich ein Armer begegnet, da sind sie kälter als das tausendjährige Eis eines Gletschers, welches der gewöhnliche Sonnenstrahl nicht zu schmelzen vermag, wohl aber hie und da in kleinen Portionen ein wohlgenährter Blitz.

[GEJ 1.10.3] Die gute Maria und Meine ganze irdische Verwandtschaft stellte sich unter dem Messias auch noch gleichfort einen Besieger der Römer und anderer Feinde des gelobten Landes vor; ja, die Besten hatten von dem verheißenen Messias nahe dieselbe Vorstellung, wie in dieser Zeit viele aus der Zahl sonst ehrenhafter Menschen sich eine ganz verkehrte Vorstellung vom Tausendjährigen Reiche machen. Aber es war noch nicht an der Zeit, ihnen eine andere Vorstellung zu geben.

[GEJ 2.50.2] Hast denn du wirklich so blutwenig Verstand, daß du darob nicht einsehen kannst, daß da keines Menschen Alter hinreicht, daß man in sich, selbst durch mehrtausendjährige Erfahrung, klug würde und nur das glaubte, was man selbst erlebt hat? Gott hat darum aus Seinem Geiste die Menschen Schriftzeichen kennen gelehrt, durch die sie das, was sie erlebt haben, und was ihre Nachkommen kaum je wieder erleben dürften, für eben diese Nachkommen aufzeichnen sollen, auf daß auch diese eine heilsame Kenntnis davon bekämen, was sie selbst in ihrer Zeit kaum erleben können, weil eine jede Zeit etwas anderes hervorbringt. Dies lehrt uns handgreiflich schon die Erfahrung unserer wenigen Tage, die wir auf der Erde zu durchleben haben, da kein Jahr, kein Monat, keine Woche und sogar kein Tag dem andern völlig gleicht in dem, was da geschieht! Forsche nach der Chronik zurück, und wir geben dir alles, was wir haben, so du uns eine Zeit nachzuweisen imstande bist, in der sich gerade das ereignet hätte, was sich vor unsern Augen und Ohren zuträgt!

[GEJ 2.53.1] Sagt Chiwar: „Wahrlich, ich muß eure Weisheit loben! Wie lange wir auch schon beisammen leben und wirken, so hat sich dennoch nie eine Gelegenheit ergeben, bei der ich euch, meine Gefährten, so wie heute hätte kennenlernen können, und es freut mich nun ganz besonders, an euch auch Menschen statt dummer Tempelknechte an meiner Seite zu haben; aber alles dessen ungeachtet bleibt die Erscheinung des Zimmermanns das Außerordentlichste, was je, solange die Erde von Menschen bewohnt ist, von Menschensinnen wahrgenommen worden ist. Da geht Adam mit allen seinen tausendjährigen Erlebnissen und Gesichten unter! Ein Henoch gehört zum geistigen Bettelvolke; Abraham, Isaak und Jakob, Moses, Aaron und Elias sind arme Schlucker gegen uns! Ein Tag bringt nun mehr des Wunderbarsten und nie Erhörten zustande, als alle die Ur- und Erzväter je erlebt haben!

[GEJ 3.62.13] Der gemeine Mensch ist überall bei weitem mehr Tier als Mensch. Es fehlt ihm jede höhere Intelligenz, und er wird sich darum von seiner tausendjährigen Begründung trotz aller ihrer mit Händen zu greifenden Falschheit und süßen Torheit nicht herausheben lassen; der mehr intelligente Mensch aber wird sich denken: ,Bei der alten Dummheit ist gut leben; wozu etwas Neues, von dem man keine Erfahrung hat, wie es aufgenommen würde, und wie sich's dann dabei leben ließe?‘ Daher gelten solche Aufhellungen für einzelne Orte und sind soviel als möglich geheim zu halten, so sie ihren wenigstens einige Menschen beglückenden Wert vor der großen Weltmenge erhalten sollen; geht so etwas einmal in die Allgemeinheit über, so verliert es seinen Wert, wird bald lächerlich, und es krähet dann kein Hahn mehr danach. Was ein – sage – Mensch bewirken kann, das machen ihm dann bald Tausende nach, wenn sie in die Sache nur einigermaßen eingeweiht werden!

[GEJ 5.74.5] Selbst der Greis von hundert Jahren und darüber wird nach der Arznei zur Verlängerung seines Lebens sogar dann noch greifen, so er auch wüßte, daß die Ablegung seines morschen Leibes mit der möglich höchsten Anmut verbunden wäre. Daß der Menschen Gier, gesund und so lang als möglich, selbst in oft ganz schlechten Verhältnissen, auf dieser räudigen Welt zu leben, eine unersättliche ist, das lehrt uns im allgemeinen eine mehr als tausendjährige Erfahrung; und werden das die Menschen allgemeiner wissen, daß bei ihnen allein durch die Gewalt Deines Namens jedes Übel geheilt werden kann, ja daß im Notfalle sogar Verstorbene ins Leben zurückgerufen werden können, da werden wir eine Belagerung durch das Volk um die andere zu bestehen haben!

[GEJ 6.207.7] Aber nach solcher über tausendjährigen Zeit wird die Erde abermals eine große Feuerprobe zu bestehen bekommen. In solcher Zeit werden die Berge auf dieser Erde auch zu einem ebenen und fruchtbaren Lande werden, und das Meer wird das tote Land, das noch in seinen Tiefen begraben liegt, vielfach hergeben müssen, und die besseren Menschen werden es in Besitz nehmen und es bald in ein Eden umgestalten. Da wird dann für immerhin, bis zur völligen Auflösung der ganzen Erde, der wahre Friede herrschen und der Tod sein Recht nicht und nimmerdar haben.

[GEJ 8.48.7] Dies ist dann das allerletzte und größte Gericht um tausend Jahre später. Diese Zeit wird genannt werden Mein tausendjähriges Reich auf Erden, das durch dies allerletzte Gericht auf eine ganz kurze Zeit noch einmal eine kriegerische Unterbrechung haben wird; aber der Sieg wird ein baldiger und für alle künftigen Zeiten ein gänzlicher sein. Von da an wird aus den Himmeln und aus der Erde ein Hirt und eine Herde werden. Der Hirt werde wie allzeit Ich sein, und die Herde werden die Menschen auf Erden ausmachen im vollen Vereine mit den Seligen in Meinen Himmeln.


1 Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. (Offenbarung 9.1) 

2 Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre (Offenbarung 12.9) 

3 und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und versiegelte obendarauf, daß er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis daß vollendet würden tausend Jahre; und darnach muß er los werden eine kleine Zeit. 

 4 Und ich sah Stühle, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das Gericht; und die Seelen derer, die enthauptet sind um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild und nicht genommen hatten sein Malzeichen an ihre Stirn und auf ihre Hand, diese lebten und regierten mit Christo tausend Jahre. (Matthäus 19.28) (1. Korinther 6.2) (Offenbarung 3.21) 

5 Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis daß tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. (1. Thessalonicher 4.16) 

6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über solche hat der andere Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. 

Der letzte Kampf

Aber nach solcher über tausendjährigen Zeit wird die Erde abermals eine große Feuerprobe zu bestehen bekommen. In solcher Zeit werden die Berge auf dieser Erde auch zu einem ebenen und fruchtbaren Lande werden, und das Meer wird das tote Land, das noch in seinen Tiefen begraben liegt, vielfach hergeben müssen, und die besseren Menschen werden es in Besitz nehmen und es bald in ein Eden umgestalten. Da wird dann für immerhin, bis zur völligen Auflösung der ganzen Erde, der wahre Friede herrschen und der Tod sein Recht nicht und nimmerdar haben.
[GEJ 6.207.7] 

[GEJ 8.48.7] Dies ist dann das allerletzte und größte Gericht um tausend Jahre später. Diese Zeit wird genannt werden Mein tausendjähriges Reich auf Erden, das durch dies allerletzte Gericht auf eine ganz kurze Zeit noch einmal eine kriegerische Unterbrechung haben wird; aber der Sieg wird ein baldiger und für alle künftigen Zeiten ein gänzlicher sein. Von da an wird aus den Himmeln und aus der Erde ein Hirt und eine Herde werden. Der Hirt werde wie allzeit Ich sein, und die Herde werden die Menschen auf Erden ausmachen im vollen Vereine mit den Seligen in Meinen Himmeln.


7 Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis 

8 und wird ausgehen, zu verführen die Heiden an den vier Enden der Erde, den Gog und Magog, sie zu versammeln zum Streit, welcher Zahl ist wie der Sand am Meer. (Hesekiel 38.2) 



Zu schlechten Eigenschaften und Süchten verführt, 
welche zu Hass gegen die Guten führen



[ER 56.2] „Satana“, „Satan“, „Leviathan“, „Beelzebub“, „Gog“, „Magog“, die „Schlange“, der „Drache“, das „Tier des Abgrundes“, „Luzifer“ und dergleichen noch einige Namen mehr sind es, welche ihn angehen und ihn verschiedenartig bezeichnen. „Luzifer“ oder „Lichtträger“ war sein ursprünglicher, eigenschaftlicher Name. „Satana“ war soviel als der Gegenpol gegen die Gottheit.

... wenige, die ihre Knie vor Gog und Magog noch nicht gebeugt haben, – aber die wird der Herr auch sicher beschirmen!“ 


Russland

Russen sind jetzt ein bischen ungebildete Christen mit viel Aberglauben vermischt, aber einigender Herrscher ist dennoch besser als die Demokratie mit den Zugeständnissen:

[DZS 10.12] Sehet, wie dieses weitgedehnte Reich sich beinahe über drei Weltteile ausbreitet, und was den Flächenraum anbelangt, auch wohl das größte Land der Erde ist, das da von einem Alleinherrscher regiert wird.
[DZS 10.13] Sehet, wie es hier aussieht, besonders in den nördlichen Teilen, als wenn der ewige Friede allda seinen Sitz aufgerichtet hätte.
[DZS 10.14] Aber es ist eben nicht allzeit dem Scheine zu trauen; denn auch hier gibt es manche Stürme in den Gemütern der Nordbewohner, nicht nur, daß sie in der Bildung den übrigen Völkern Europas nachstehen, sondern sie stehen noch in so manchen andern Verhältnissen dem bessern Teile Europa's nach, und dieses ist, daß man dort von Seiten der Regierung noch viel zu wenig getan hat, um wenigstens jenes christliche Licht, das diesem Reiche im Allgemeinen eigen ist, in einem intensiveren Maße leuchten zu lassen. –
[DZS 10.15] Dieser benannte Unfriede ist also vielmehr ein moralischer Unfriede, als ein politischer; denn es kann für den Menschen in geistiger Hinsicht keinen be"un"ruhigenderen Zustand geben, als wenn mit einigen Fünkleins des Christentums ein ganzer Feuerstrom des schmutzigsten Aberglaubens verbunden wird; denn da ist es leichter, die stockfinstersten Heiden sowohl hier als jenseits für die reine Wahrheit zugänglich zu machen, als solche verheidnete Christen.
[DZS 10.16] Und dieser Zustand, sehet nur her auf die Tafel, zieht sich beinahe ununterbrochen über den ganzen nördlichen Teil dieses Landes.
[DZS 10.17] Bei allem dem aber ist dieses Reiches Verfassung noch eine solche, dahin die Wahrheit noch, freilich unter gewissen Bedingungen, den ungehinderten Zutritt hat:
[DZS 10.18] Denn wo immer ein Herrscher ein Land regiert, und sucht immer in dieser seiner großen Wirkungssphäre dasselbe so viel nur möglich in sich zur Einheit zu bringen, so ist dieses mehr, ja Ich sage euch, bei weitem mehr, als wenn in irgend einem andern noch so gebildeten Staate ein Herrscher bloß ein Namensträger ist, und seinen Untertanen Konstitutionen über Konstitutionen zugesteht, um nur nicht von seinem vielgeliebten Throne vertrieben zu werden. –
[DZS 10.19] Wahrlich, ein solcher Herrscher ist nicht viel besser daran, denn ein Verbrecher im Arreste; denn nur seine Blindheit läßt ihn nicht sehen, in welche Sklavenketten ihn seine bekonstitutionierten Völker geworfen haben.
[DZS 10.20] Er sieht in der goldenen Kette nicht, daß er ein Gefesselter ist; aber auch die goldene Kette ist eine metallene Kette, und bei so massiven Gliedern wahrlich oft ums Zehnfache schwerer, denn die eiserne eines Verbrechers. –



Das 2. Gesicht



[DZS 10.21] Und somit gibt es für uns auf diesen erfrorenen Flächen nicht gar zu viel mehr Bemerkenswertes zu schauen, außer daß ganz nördlich gegen das Gebirge, welches der Ural genannt wird, einige ganz vereinzelte Familien wohnen, welche mit dem zweiten Gesichte begabt sind.
[DZS 10.22] Es ist aber dieses zweite Gesichte nicht etwa ein Zeichen von einem geweckteren Geiste, sondern es hat seinen Grund bloß nur in einem etwas erhöhteren Seelenleben, und ist überhaupt ein Eigentum feiner Menschen, die stets in großer Not und natürlicher Abgezogenheit von der Welt zu leben genötigt sind.

"... Eben in diesem zweiten Gesichte wird euch erst der ganze Knoten gelöset werdet, und ihr werdet nach dieser Lösung euch in eurer Rechnung nicht mehr um eine Minute verirren." [DZS 11.27] Menschen mit dem 2. Gesicht (z.B. Alois Irlmaier), das keine geistige, sondern eine seelisch Sehe ist, vervollständigen das Verstehen des Ablaufes.

Edgar Cayce: Wenn es dann genügend von jenen gibt, die dies nicht nur im Kopf und in der Absicht verkünden, sondern durch Tat und von Mund-zu-Mund, kann dort dann eine Erleuchtung kommen durch das, was früherer Tage versprochen worden ist; dass die jungen Männer Träume träumen werden, die alten Männer Visionen haben werden, die Töchter oder Mädchen den Geist der Wahrheit erkennen können, - ja, dass alle zur größeren Erkenntnis kommen können vom Innewohnen des Prinzen des Friedens. reading_3976-26




9 Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel und verzehrte sie. 

Dem bösen Feuer wird nicht mehr mit Wasser, sondern mit Läuterungsfeuer entgegnet.

10 Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den feurigen Pfuhl und Schwefel, da auch das Tier und der falsche Prophet war; und sie werden gequält werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Offenbarung 19.20)
Das Weltgericht

11 Und ich sah einen großen, weißen Stuhl und den, der daraufsaß; vor des Angesicht floh die Erde und der Himmel und ihnen ward keine Stätte gefunden. (Matthäus 25.31-46) (2. Petrus 3.7) (2. Petrus 3.10) (2. Petrus 3.12) 

12 Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken. (Johannes 5.28-29) 

13 Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen Werken. 

14 Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. das ist der andere Tod. (1. Korinther 15.26) (1. Korinther 15.55) 

15 Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl. 
 
Weisheits- und Willensschulen

...
[NS 31.20] Nach solcher praktischen Erkenntnis werden die Schüler auch mit der Liebe dieses ewigen Geistes bekannt gemacht, und es wird ihnen gezeigt, daß diese allein das Bindungsmittel des menschlichen Geistes mit dem Göttlichen ist.

 
I GING - 20. Guan - Die Betrachtung, (der Anblick)

Oben Trigramm 
Unten Trigramm Erde
Kernzeichen oben Gen
Kernzeichen unten Kun

Die Herren des Zeichens sind die Neun auf fünftem Platz und die obere Neun. Der Satz im Kommentar zur Entscheidung: Ein großer Anblick ist oben bezieht sich auf sie.

Die Reihenfolge
Wenn die Dinge groß sind, dann kann man sie betrachten. Darum folgt darauf das Zeichen: die Betrachtung.

Vermischte Zeichen
Die Bedeutung der Zeichen Annäherung und Betrachtung ist, daß sie teils geben, teils nehmen.
Das Zeichen ist die Umkehrung des vorigen: oben ein Baum, darunter die Erde. Der Baum auf der Erde ist ein Anblick. Darauf weist auch das obere Kernzeichen Gen, der Berg, hin, der auch ragend und sichtbar ist. Das Zeichen hat den Doppelsinn, daß es teils gibt, d. h. einen erhabenen Anblick gewährt, teils nimmt, d. h. betrachtet, durch Betrachtung etwas erlangen will.

Das Urteil
Die Betrachtung.
Die Waschung ist geschehen, aber noch nicht die Darbringung.
Vertrauensvoll blicken sie zu ihm auf.

Kommentar zur Entscheidung
Ein großer Anblick ist oben. Hingebend und sanft. Zentral und korrekt ist er ein Anblick für die Welt.
Die Betrachtung. Die Waschung ist geschehen, aber noch nicht die Darbringung.

Vertrauensvoll blicken sie zu ihm aufs.
Die Unteren blicken nach ihm und werden umgestaltet. Er läßt sie des Himmels göttlichen Weg erblicken, und die vier Jahreszeiten weichen nicht ab von ihrer Regel. So benützt der Heilige den göttlichen Weg, um Belehrung zu spenden, und die ganze Welt fügt sich ihm.

Der große Anblick oben sind die beiden Striche auf fünftem und oberstem Platz. Hingebend ist die untere Figur, Kun, sanft die obere, Sun. Zentral und korrekt ist die Neun auf fünftem Platz, der Herrscher des Zeichens. Das Kernzeichen Berg, das übereinandergeschoben bzw. verdoppelt in dem ganzen Zeichen erscheint, (statt steht ) deutet auf Tore und Paläste, daher der Gedanke des geheimnisvoll verschlossenen Ahnentempels. Gen ist die Hand, Sun ist rein, daher gewaschene Hände. Gen ist innehalten, daher das unvollendete Opfer. Die Handlung des Opfers wird den Menschen gezeigt und von ihnen betrachtet. Der Heilige kennt die Gesetze des Himmels. Er zeigt sie dem Volk, und was er voraussagt, bewahrheitet sich. Die Ereignisse weichen nicht ab von dem, was er vorausgesagt hat, so wie die Jahreszeiten nach göttlich festen Gesetzen sich bewegen. So benützt er seine Kenntnis der göttlichen Wege, das Volk zu belehren, und das Volk traut ihm und blickt zu ihm auf.

Das Bild
Der Wind geht über die Erde hin:
das Bild der Betrachtung.
So besuchten die alten Könige die Weltgegenden,
betrachteten das Volk und spendeten Belehrung.

Der Wind kommt überall hin auf Erden und zeigt alles. So wird durch das Zeichen Sun, Wind, das Reisen der alten Könige symbolisiert, durch das Zeichen Kun, Erde, die Weltgegenden. Das Betrachten ist das Nehmen, die Belehrung das Geben des Zeichens.

Die einzelnen Linien
Anfangs eine Sechs bedeutet:
  1. Knabenhaftes Betrachten.
    Für einen geringen Menschen kein Makel.
    Für einen Edlen beschämend.
  2. Das knabenhafte Betrachten der Anfangssechs ist der Weg der geringen Leute.
Die Sechs an erster Stelle ist das Bild eines kleinen (weil Yinlinie) Knaben (weil an Yangplatz); sie ist vom Gegenstand, nach dem alle blicken, vom Fürsten auf fünftem Platz, sehr weit entfernt und ohne Beziehung zu ihm, daher der Gedanke des knabenhaft unerfahrenen Umherblickens.
Sechs auf zweitem Platz bedeutet:
  1. Betrachtung durch die Türspalte.
    Fördernd ist die Beharrlichkeit einer Frau.
  2. Betrachtung durch die Türspalte ist selbst bei Beharrlichkeit der Frau doch beschämend.
Das Kernzeichen Gen deutet auf eine Tür, das Zeichen Kun auf eine geschlossene Tür, daher Türspalte. Die Sechs auf zweitem Platz deutet auf ein Mädchen; die Linie steht zu Neun auf fünftem Platz in der Beziehung des Entsprechens, daher ist Verbindung vorhanden, wenn auch sehr behinderte.
Sechs auf drittem Platz bedeutet:
  1. Betrachtung meines Lebens entscheidet
    über Fortschritt oder Rückzug.
  2. Betrachtung meines Lebens entscheidet über Fortschritt oder Rückzug. Der rechte Weg ist nicht verloren.
Hier ist ein schwacher Strich am Platz des Überganges unentschieden, ob er vorwärts oder rückwärts soll. Er ist unten am Kernzeichen Gen, Berg. Daher der Rückblick auf sein Leben, daher auch der Gedanke des rechten Weges.
Sechs auf viertem Platz bedeutet:
  1. Betrachtung des Lichtes des Reiches.
    Fördernd ist es, als Gast eines Königs zu wirken.
  2. Betrachtung des Lichtes des Reiches. Man wird als Gast geehrt.
Der Strich ist an oberster Stelle des Kernzeichens Kun, das Reich bedeutet, gleichzeitig in der Mitte des Kernzeichens Gen, das Licht bedeutet. Er ist ferner dem starken zentralen Herrscher, Neun auf fünftem Platz, nahe und steht zu ihm in Verbindung des Empfangens. Daher der Gedanke, daß er als Gast behandelt wird.
Neun auf fünftem Platz bedeutet:
  1. Betrachtung meines Lebens.
    Der Edle ist ohne Makel.
  2. Betrachtung meines Lebens, d. h. Betrachtung des Volkes.
Hier ist der Herr des Zeichens auf geehrtem Platz, zentral und korrekt, auf der Spitze des Kernzeichens Gen, Berg, daher der Ausblick über das Leben wie von einem Berg aus. Der Gegenstand der allgemeinen Betrachtung betrachtet sich hier selbst und zwar in den Wirkungen, die er aufs Volk ausgeübt hat.
Oben eine Neun bedeutet:
  1. Betrachtung seines Lebens.
    Der Edle ist ohne Makel.
  2. Betrachtung seines Lebens. Der Wille ist noch nicht befriedigt.
Hier ist ein Herr des Zeichens, der von der höchsten Höhe aus auf die Neun auf fünftem Platz blickt. Er hat die Welt noch nicht vergessen, daher kümmert er sich noch um ihre Angelegenheiten.
 
20. Kapitel – Wesen und Bestandteile der Luft.

29. Januar 1847

[ER 20.1] Das Wasser des Meeres, wie auch das in den Seen des Festlandes, bildet zwar auch eine Art verdichtete Luft, in welcher Tiere leben können. Aber diese Luft gehört so ganz eigentlich noch zum Erdkörper selbst, und zwar zu dessen äußerster Rinde; daher es nicht in die atmosphärische Luft hinzugenommen werden kann, sondern zur atmosphärischen Luft kann nur jener Teil des Wassers genommen werden, welcher sich in den Nebeln und Wolken vorfindet, so wie auch das freie Wasserstoffgas in der Luft selbst, wenn es sich auch nicht als Nebel oder Wolke beschauen läßt.
[ER 20.2] Woraus besteht dann wohl die atmosphärische Luft in all ihren Teilen?
[ER 20.3] Die atmosphärische Luft oder die Einatmungsluft besteht aus einer Unzahl von allerlei Luftarten, die alle den Namen Gase oder besser einfache Luftarten haben.
[ER 20.4] Die Naturforscher sind zwar mit der Aufzählung der Gase, woraus die atmosphärische Luft besteht, bald fertig; nach ihnen besteht die Luft aus einem gewissen Verhältnisse von Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und eigentlichem Stickstoffgas. Allein mit diesen vier Spezies wäre der eigentlichen atmosphärischen Luft ganz entsetzlich wenig gedient, wenn sie nicht noch andere Luftarten in sich besäße; und besäße die Luft solche andere, den Naturforschern nicht bekannte Luftarten nicht in sich, so würde es mit dem Wachstume der Pflanzen, mit der Entstehung der Mineralien, und gar überaus schlecht mit der Tierwelt aussehen.
[ER 20.5] Jede Pflanze saugt aus der atmosphärischen Luft die ihr allein zusagende einfache Luftart in sich und scheidet jede andere aus. Wenn das nicht der Fall wäre, so hätte nicht jede Pflanze nach ihrer Art ihre ganz eigene Gestalt, ihren ganz eigenen Geschmack und Geruch. Wenn aber jede Pflanze nach ihrer Art nur eine mit ihr korrespondierende, einfache Luftart einsaugt, so wird es wohl auch so ganz eigentlich soviel einfache Luftarten geben müssen, als wie vielfach in der Art und Weise die Konsumenten da sind.
[ER 20.6] Daß aber dies wirklich der Fall ist und sein muß, beweist ja schon sonnenklar der Geruch einer jeden einzelnen Pflanze und noch mehr ihr innerer Stoff. Man berieche doch eine Rose, eine Nelke, eine Lilie, ein Veilchen, dann ein Bilsenkraut, und frage sich dann selbst, ob da die eine Blume riecht wie die andere.
[ER 20.7] Der Geruch der Rose wird stärkend auf die Geruchsorgane einwirken und das Gesicht schärfen. Die Nelke wird zusammenziehend die Geruchsorgane berühren und das Gesicht schwächen. Die Lilie wird die Geruchsorgane schlaff machen und mit der Zeit sogar übel auf die Magenorgane einwirken, wodurch nicht selten im Kopfe ein Schmerz erzeugt wird. Das Veilchen wird erheiternd auf die Geruchsorgane einwirken und sogar das Gehirn stärken, während das schmutziggelbe Bilsenblümchen augenblicklichen Ekel und bei längerer Beriechung Schwindel und Erweiterung der Sehpupille zur Folge haben wird.
[ER 20.8] Frage: Kann das allein den vier bekannten, einfachen Gasarten zugeschrieben werden, oder kann das allein ihre etwa verschieden verhältnismäßige Mischung zuwege bringen? Ja, wenn diese vier Gase wirklich die vier einfachen Grundstoffe wären, aus denen endlich alle Dinge gebildet sind, da wäre es ja doch eine barste Schande für die hochgelehrten Chemiker, daß sie daraus nicht lange schon Gold, Silber und Diamanten im größten Überflusse zuwege gebracht hätten; denn zwischen vier einfachen Spezies können doch bald eine Menge allerartige Quantitätsmischungen bewerkstelligt werden, und es müßte da aus jeder Mischung, wennschon eben nicht gerade gleich das Gold, so doch vielleicht irgend eine neue Pflanze oder gar irgend eine neue Rasse von Miniaturochsen, Eseln und Kälbern oder sonst etwas dergleichen zum Vorschein kommen. Aber siehe, so etwas geschieht trotz der allergelehrtesten Gesichtsmuskelverziehungen solcher Weisheitshelden nicht und kommt nichts zum Vorschein als höchstens irgend ein weißlichter Staub, der, mit Mikroskopen untersucht, sich als kleine Kristallchen erkennen läßt, womit es aber eben nicht viel gesagt haben will, weil solchen Kristallstaub die Natur im Freien ohne die chemische Küche noch bei weitem besser und mannigfaltiger erzeugt. Ihr brauchet im Herbste nur eine reife Pflaume oder eine reife Traube, auch verschiedene Baumblätter zu beobachten, so werdet ihr zum Überfluß solchen Staub als sogenannten Reim auf den obbenannten Früchten und Blättern entdecken. Ein Mikroskop hinzugesteckt, – und es wird da von den allerschönsten Kristallen wimmeln!
[ER 20.9] Aus dem geht wieder hervor, daß es noch mehrere einfache Luftarten geben muß als die vier bekannten allein. So gibt es auch Pflanzen, die eine so überaus schädliche Luft aushauchen, daß in derselben Tiere und andere Pflanzen sogleich sterben müssen, wie es auch wieder andere, wundersame Pflanzen gibt, durch die sogar Tote, wenn sie nicht zu lange tot sind, wieder belebt werden könnten. Diese beiderlei Pflanzenarten – die eine überaus tötend, die andere überaus belebend – müssen doch jede nach ihrer Art einen ganz eigentümlichen Grundstoff aus der Luft einsaugen, ansonst sie das nicht würden, was sie sind.
[ER 20.10] Wenn aber das unleugbar der Fall ist, so geht es ja doch wieder klar hervor, wie vielartig zusammengesetzt die atmosphärische Luft sein muß, um der Vielartigkeit der geschaffenen Dinge in ihr, jedem nach seiner Art, nährend zu dienen. Wenn aber schon die Pflanzen so viele Grundarten in der atmosphärischen Luft zu ihrer Existenz vonnöten haben, um wieviel mehr muß da erst der Tiere wegen in der atmosphärischen Luft verschieden Grundstoffartiges vorhanden sein, damit jedes Tier in der atmosphärischen Luft den ihm zusagenden Einatmungsstoff findet.
[ER 20.11] Es atmet zwar jedes Tier das ganze atmosphärische Luftgehaltsvolumen in sich ein, behält aber nur in sich dasjenige aus dem eingeatmeten Volumen, was seiner Natur homogen ist; alles andere stößt es wieder hinaus.
[ER 20.12] Ich meine, für den, der nur ein wenig reifer zu denken vermag, wird es mit dem bisher Gesagten genug sein, um einzusehen, wie höchst kompliziert die atmosphärische Luft sein muß, damit in ihr alle die zahllos vielen, verschiedenartigsten Wesen das finden, was mit ihrer Natur korrespondiert. Wenn wir aber nun solches sicher leicht begriffen haben, da wird es eben auch nicht so schwer sein, die zahllos vielen und sonderlich gearteten Erscheinungen in der atmosphärischen Luft insoweit zu begreifen, inwieweit jeder nach seiner sinnlichen Wahrnehmung in der Art der Erscheinungen einen Unterschied findet und bei sich sagen muß: Diese Erscheinung hat zwar Ähnlichkeit mit einer früheren, jedoch ist ihre Formung verschieden von einer früheren, und wenn das der Fall, muß auch ein fremder, früher noch nicht dagewesener Grund vorhanden sein.
[ER 20.13] Und wieder werdet ihr Erscheinungen erblicken, die sich stets gleich bleiben; diese werden auch sicher den stets gleichen Grund haben.
[ER 20.14] Es hat einst auf der Erde Pflanzen und Tiere gegeben, die bekanntlich gegenwärtig auf diesem Weltkörper nicht mehr existieren; dafür aber sind andere Pflanzen- und Tiergattungen entstanden, die damals nicht vorhanden waren. Sehet, das sind Erscheinungen, die sich in gewissen Beziehungen wohl ähnlich sind, in gewissen aber wieder sehr unähnlich. Das Mamelhud hat Ähnlichkeit mit dem heute lebenden Elefanten, so der Riesenochs mit dem heutigen kleineren. Diese beiden Tiere haben Ähnlichkeit in einer Hinsicht: sie gehören nämlich zu einer und derselben Art, aber sie sind sich in der Größe und noch in der sonstigen Gestaltung sehr unähnlich. So hat es einst Riesenbäume gegeben, wie deren schon gleich anfangs dieser Mitteilung erwähnt wurde; auch gegenwärtig gibt es noch, besonders in den Tropenländern, eine vielstämmige Baumart, die mit dem einstigen größten Baume Ähnlichkeit hat, aber dennoch nicht mehr das ist, was einst dieser Baum war. Da ist ein großer Unterschied sowohl in der Größe als in der Gestaltung.
[ER 20.15] Alle diese Erscheinungen rühren daher: weil die früheren Riesenarten die ihnen entsprechende Nahrung in der atmosphärischen Luft nicht mehr gefunden haben, so sind sie am Ende gänzlich ausgestorben. Da wäre also ein Grundluftstoff nicht mehr da, der einst da war; dafür kam aber ein anderer zum Vorschein, der einst nicht da war. Ein solcher Grund liegt auch zumeist in den nicht selten neu auftauchenden Krankheiten, sowohl für Pflanzen als auch für Tiere, bei denen die Ärzte auch ein solches Gesicht machen wie die Chemiker, wenn sie sich aufs Goldmachen verlegen und am Ende statt des Goldes einen Klumpen sehr stark stinkenden Dreckes gewinnen. Es lassen sich zwar Ähnlichkeiten zuwege bringen; so können auch neu entstandene Krankheiten mit früher schon dagewesenen eine Ähnlichkeit haben, – allein, vergleicht man das künstliche Gold mit dem natürlichen, so wird da ein Unterschied wie zwischen 1000 und 1 sein. Also ist es auch, wenn man eine neue Krankheit mit jener Medizin heilen will, durch welche eine frühere, ähnliche Krankheit geheilt wurde, so wird man sich damit gewaltig schneiden; denn diese neue Krankheit ist die Folge der Ermangelung eines Grundstoffes in der Luft, wenn selber durch irgend eine Veranlassung verzehrt und alsbald nicht wieder erzeugt wurde; und da dürfte es wohl schwer sein, eine Medizin zu finden, die den abgängigen Grundstoff in sich enthielte, durch welchen die neue Krankheit freilich augenblicklich gehoben werden könnte. Da aber diese Sache für die Menschheit, wenn diese in bessere Kenntnis geleitet wird, vom wesentlichsten Nutzen sein kann, so wollen wir nächstens noch wesentlicher davon sprechen und einen Blick auf die Ursachen werfen, durch die gewisse Grundstoffe in der Luft entweder ganz oder zum Teile verlorengehen und manchmal andere an ihre Stelle treten.
 
 
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