Strich durch die Rechnung
Offenbarung an Jakob Lorber
[HIM 2.420518a.4] Merke! Was den Brand der benannten Stadt betrifft, so ist er ein lange und zu öfteren Malen schon durch geheime Seher angedrohter Strich durch die überweit getriebenen Weltrechnungen, welche diese ganz nach außen gekehrten, übermütigsten Menschen mit aller Welt geführt haben!
[HIM 2.420518a.5] Ist's denn nicht die allerhöchste und böseste Torheit eines Menschen oder einer ganzen Nation, welcher oder welche ohnehin schon so viel des Weltreichtums besitzet, daß er oder sie in Tausenden von Jahren denselben nimmer aufzuzehren imstande sein möchte bei ordnungsgemäßer Lebensweise – noch stets und stets mehr der allerschändlichsten Trugmittel zu ergreifen, um dadurch allen Weltreichtum an sich zu ziehen und dann übermütig stolz vom Goldthrone zu aller Welt sagen zu können: „Ihr müßt uns alle kommen, damit wir euch nach Belieben umbringen können oder leben lassen, wie wir wollen!“ oder: „Nun sind wir die Herren der Welt!“
[HIM 2.420518a.6] Was meinst du denn, was da zu tun ist einer solchen Nation – was solchen Frevelmenschen, die von Mir nichts mehr wissen und auch nichts mehr wissen wollen – die das Gold zu ihrem ausschließlichen Gott gemacht haben und unter der Maske des Handels kein Laster mehr zu verüben sich scheuen, um nur möglichst bald zum Vollbesitze dieses Höllengottes zu gelangen. – Siehe, auf diese Frage ist dieser Mein Strich durch solche Rechnungen die lebendige und daher tatkräftige Antwort!
[HIM 2.420518a.7] Und solches kannst du dir daraus für die Folge merken, daß da ähnliche „Striche“ im Großen wie im Kleinen, d.h. bei ganzen Nationen wie bei einzelnen Goldspekulanten, durch alle solche verdammlichen Rechnungen gemacht werden. – Die Zukunft wird dies Gesagte bestätigen!
[HIM 2.420518a.8] Siehe, solches gehört auch in die Reihe Meiner „Wege“, um die Menschheit vorzubereiten und reif zu machen für etwas anderes – du wirst es wohl erraten, was Ich meine! – Aber es werden zuvor noch gar viele Städte durchs Feuer und durchs Wasser geläutert werden! – Solches sei dir vorderhand genug von dem besagten Brande!
Selbstüberwachung ist wichtig zur positiven Reifung
[GEJ 7.36.2] Du kannst denken, was du willst, so kannst du dadurch nicht sündigen, so dein Herz an einem unordentlichen Gedanken kein Wohlgefallen findet.
Findest du aber an einem schlechten Gedanken ein Wohlgefallen, so verbindest du auch schon deinen Willen mit dem schlechten, aller Nächstenliebe baren Gedanken und bist nicht ferne davon, solchen Gedanken, der einmal schon von deinem Wohlgefallen und von deinem Willen belebt worden ist, in die Tat übergehen zu lassen, wenn dir die Umstände günstig erscheinen und die Tat ohne äußere Gefahr zulassen. Daher ist die weise Überwachung der im Menschenherzen vorkommenden Gedanken durch das geläuterte Licht des Verstandes und der reinen Vernunft ja doch von der höchsten Wichtigkeit, weil der Gedanke der Same zur Tat ist, und es könnte die notwendige und weise Überwachung der Gedanken wahrlich nicht trefflicher ausgedrückt sein als eben dadurch, daß da Moses sagt: ,Laß dich nicht gelüsten nach diesem und jenem!‘ Denn so es dich einmal stark zu gelüsten anfängt, so ist dein Gedanke schon belebt durch dein Wohlgefallen und durch deinen Willen, und du wirst dann deine Not haben, solch einen belebten Gedanken in dir völlig zu ersticken. Der Gedanke, und die Idee, ist ja, wie früher gesagt, der Same zur Tat, die da die Frucht des Samens ist. Wie aber der Same, so dann auch die Frucht!