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Lebensübungen > Der Weg zum wahren Leben
 
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DER NEUE HIMMEL IM MENSCHEN 



Auch in dieser widerchristlichen Zeit gibt es Menschen, die sich davon nicht einvernehmen lassen!



Der Weg zur Erlösung Teil 14:



Seht, daher kommen denn auch die Versuchungen, da ein jedes dieser ausgebornen Wesen der Hölle unablässig Versuche macht, irgend wo nur immer möglich ins Leben der Seele einzugreifen. 

Und wenn dann der Mensch nicht kräftig mit der neugebornen Liebe aus Gott selbstwillig den Bestien entgegentritt, so strömen dann sie verheerend in alle Organe der Seele und setzen sich da gleich saugenden Polypen fest an den Stellen, da der Geist einfließen soll in die Seele, und verhindern so der Seele die Aufnahme des Lebens aus dem Geiste und so auch durch ihn das der göttlichen Liebe. 

So nun der Geist sieht, daß er sich nicht erweitern kann, um eine Fülle des neuen Lebens aus Gott in sich aufzunehmen, so zieht er sich wieder zurück in sein stummes Bläschen – und so in ihm auch noch um so mehr Meine Liebe, die da ist der Gott in den Menschen.
[HIM 3.400617.14] 



Der himmlische Rat

[RB 1.78.14] Spricht die Helena: "O Du mein Gott und Du mein Herr! Ja, da freilich, wenn Du mir gut bist und mir auch gut bleiben magst, kann man sich nicht fürchten! 

Aber wenn einem darauf gleich Deine alleinige, endlos allerheiligste Gottheit einfällt, zu der sich denn doch kein Sünder nahen darf und auch nicht nahen soll - so kommt's mir denn doch vor, daß Du unsereins nur gar zu geschwinde verdammen könntest! Besonders wenn Du etwa doch möglicherweise so ein bißchen in einen Zorn kämest! Früher habe ich mich freilich nicht gar so gefürchtet vor Dir, weil ich da noch nicht gewußt habe, wer Du so ganz eigentlich bist. Ich hielt Dich für irgendeinen älteren Heiligen nur und dadurch auch, wie Du selbst sagtest, für einen intimen Freund Gottes, der für mich bei Gott eine wirksame Vorbitte tun könnte. - Aber jetzt, oh, oh welch eine schreckliche Enttäuschung - bist Du Gott der Allmächtige! O weh, o weh, wer sich vor Gott dem Allmächtigen nicht fürchten!? - 

Und jetzt Du auch noch einen Rat halten, wahrscheinlich zum Jüngsten Gerichtstage!? O jemine, o jemine! Und da soll ich mich nicht fürchten als eine so große Sünderin vor Dir?!"




Vorsichtig (vergebend), aber sagen und tun was nötig ist - ohne Angst:



Aus dem Keltischen:
Straiph (Buchstabe St) ist der Schwarzdorn (Schlehen), die Hecke an einem Strom ist Straiph.
Vorsichtige Bemühung
Stärkstes Rot (auch auf Metall)
Vom Feuer aufsteigender Rauch
Zunahme der Geheimnisse (Wissens)
Spirituelles Resumee: Keine Angst vor dem irdischen Tod, wir leben weiter, aber auch entsprechend dem, wie wir sind. Deswegen: Wenn etwas gesagt oder getan werden muss, dann eben keine Angst vor weltlichen Folgen. Aber alles Mögliche für die Zurückbleibenden tun, Schuld begleichen.



Güte (Barmherzigkeit) macht weise, eins mit dem Geist Gottes:



Bhagavad Gita Vierzehntes Kapitel: 
Guna-traya-Vibhâga-Yoga - der Yoga der Unterscheidung der drei Erscheinungsweisen

DER ERHABENE SPRACH *
1. Weiter will ich dir verkünden das höchste Wissen, das es gibt,
Welches kennend die Weisen all höchste Vollkommenheit erreicht.
2. Auf dieses Wissen fest gestützt sind eins geworden sie mit mir,
Auch Weltschöpfung, Weltvernichtung bringt ihnen nicht Geburt und Schmerz.
3. Das große Brahman ist mein Schoß, in den ich leg' den Lebenskeim,
Das Werden aller Wesen hat dort seinen Ursprung, Bhârata.
4. In allen Mutterschößen, Freund, welche Gestalten auch entstehn,
Brahman ist deren Mutterschoß, den Samen geb' als Vater ich.

5. Güte, Leidenschaft, Finsternis, die Qualitäten der Natur,
Sie fesseln in dem Leibe hier den Geist, den unvergänglichen.

6. Güte ist strahlend, leidenlos, weil sie von allen Flecken frei,
Sie fesselt durch das Hängen an dem Glück und an dem Wissen dich.

7. Die Leidenschaft ist voll Begehr, erzeugt das Hängen an dem Durst
Sie fesselt deine Seele hier durch Hängen an der Tatenlust.
8. Finsternis aus Nichtwissen stammt und alle Sterblichen betört,
Sie fesselt durch Nachlässigkeit, Faulheit und Schlaf, o Bhârata.

9. Güte läßt hängen an dein Glück, Leidenschaft an der Tatenlust,
Finsternis in Nachlässigkeit, nachdem das Wissen sie umhüllt.

10. Zwingst Leidenschaft und Dunkel du, dann tritt die Güte siegreich vor,
Wenn Leidenschaft und Güte-Dunkel; wenn Güt' und Dunkel-Leidenschaft.
11. Wenn in des Leibes Pforten all des Wissens helles Licht erscheint,
Dann wisse wohl, dann wuchs in ihm die Qualität der Güte groß.

12. Habsucht, Streben, Unternehmen von Taten, Unruh und Begier,
Diese entstehn, o Bhârata, wenn Leidenschaft erwachsen ist.
13. Ein finstres Wesen, Nichtstreben, Nachlässigkeit, Betörung auch,
Diese entstehn, o Kuru-Sohn, wenn Finsternis erwachsen ist.

Weitere Steigerung nach Ablegung des Körpers:
14. Ward Güte in dem Menschen groß, dann nach dem Tod erreichet er
Jene fleckenlosen Welten der höchsten Wissens Kundigen.
...



DA YU: Der Besitz von Großem



I GING Zeichen 14 

Das Feuer am Himmel. So hemmt der Edle das Böse und fördert das Gute und gehorcht so des Himmels gutem Willen.

Das Weiche (Milde) erhält den geehrten Platz. Durch Gemeinschaft mit Menschen fallen einem die Dinge sicher zu. Darum folgt darauf "Der Besitz von Großem". Der Besitz des Großen deutet auf die Menge. 

Sein Charakter ist fest und stark und geordnet-klar, findet Entsprechen im Himmel und geht mit der Zeit; darum heißt es: "Erhabenes Gelingen!"


Offenbarung Johannis. 
Kapitel 14
Kommentare u.a. von Emanuel Swedenborg, Jakob Lorber

Das Lamm und die Seinen

Vom neuen christlichen Himmel; derselbe wird beschrieben von V. 1-5. 

(V. 1) Und ich sah, und siehe das stand auf dem Berge Sion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, 
bedeutet, 
 daß der Herr jetzt in dem neuen Himmel aus den Christen sei, die Ihn als Gott des Himmels und der Erde anerkannten, und in den Wahrheiten der Religionslehre aus Ihm durch das Wort waren; 144000 ist eine Entsprechung, keine festgelegte irdische Zahl.
welche den Namen Seines Vaters auf ihren Stirnen hatten, 
bedeutet, daß bei ihnen Anerkennung des Göttlichen und des Göttlich-Menschlichen des Herrn sei. Denn die Barmherzigkeit des Vaters kam SELBST als Sohn hernieder. 

(V. 2) Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie vieler Wasser Stimme, 
bedeutet, den Herrn sprechend durch den neuen Himmel aus den göttlichen Wahrheiten;
und wie die Stimme eines großen Donners, 
bedeutet, und aus der göttlichen Liebe;
und ich hörte eine Stimme von Harfenspielern, spielend auf ihren Harfen, 
bedeutet, das aus der Fröhlichkeit des Herzens kom- mende Bekenntnis des Herrn von seiten der geistigen Engel in den unteren Himmeln. 

(V. 3) Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier Tieren und vor den Ältesten, 
bedeutet, die Lobpreisung und Verherrlichung des Herrn vor Ihm und vor den Engel der oberen Himmel;
und niemand konnte das Lied lernen außer die hundertvierundvierzigtausend, 
bedeutet, daß von den Christen keine anderen, als die, welche vom Herrn in diesen neuen Himmel aufgenommen worden, einsehen und anerkennen konnten, daß der Herr allein der Gott des Himmels und der Erde sei;
Erkaufte von der Erde, 
bedeutet, daß es die seien, die in der Welt vom Herrn wiedergeboren und so erlöst werden konnten. 

(V. 4) Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, denn sie sind Jungfrauen, 
bedeutet, daß sie die Wahrheiten der Kirche nicht geschändet, sie nicht mit falschen Glaubens- lehren verunreinigt, sondern das Wahre, weil es wahr ist, geliebt haben. Sie sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es geht, 
bedeutet, daß sie mit dem Herrn verbunden seien durch die Liebe und den Glauben an Ihn, weil sie nach Seinen Geboten gelebt haben;
Und sie wurden erkauft aus den Menschen, 
bedeutet hier das Nämliche wie oben;
als Erstlinge, Gott und dem Lamme, 
bedeutet, das Anfängliche des christlichen Himmels, welcher anerkennt, daß ein Gott ist, in dem eine Dreieinheit ist, und daß der Herr dieser Gott ist. 

(V. 5) Und in ihrem Munde ward kein Trug erfunden, 
bedeutet, daß sie nicht mit List und Absicht reden, noch (andere) für das Falsche und Böse einnehmen;
denn sie sind unbefleckt vor Gottes Thron, 
bedeutet, weil sie im Wahren aus dem Guten vom Herrn sind. 

Die Botschaft der drei Engel
 Verkündigung der frohen Botschaft von der Ankunft des Herrn, und von der neuen Kirche alsdann, V. 6,7,13. 

(V. 6) Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, welcher ein ewiges Evangelium hatte, es zu verkündigen den auf Erden Wohnenden, 
bedeutet, die Verkündigung der Ankunft des Herrn und der neuen Kirche, die von Ihm aus dem Himmel herabsteigen soll;
und allen Völkerschaften und Stämmen und Sprachen und Völkern, 
bedeutet, allen, die aus Religion im Guten sind und durch die Religionslehre im Wahren. 

(V. 7) Rufend mit starker Stimme: Fürchtet Gott, 
bedeutet, die Ermahnung, nichts Böses zu tun, weil es wider den Herrn ist;
und gebet Ihm Herrlichkeit; denn die Stunde Seines s ist gekommen, 
bedeutet, die Anerkennung und das Bekenntnis, daß alles Wahre des Wortes vom Herrn sei, und jeder Mensch nach demselben werde et werden;
und betet Ihn an, Der den Himmel und die Erde und das Meer und die n gemacht hat, 
bedeutet, daß der Herr allein verehrt werden solle, weil Er allein Schöpfer, Heiland und Erlöser ist, und aus Ihm allein der Himmel der Engel und die Kirche und alles in ihnen ist. 

Ermahnung
Ermahnung, daß man abgehen solle von dem von der tätigen Liebe getrennten Glauben, in dem die heutige (Swedenborgs Zeit) Kirche steht, V. 9-12. 

(V. 8) Und ein anderer Engel folgte und rief: Gefallen, gefallen ist , die große Stadt, 
bedeutet, daß nun die römisch-katholische Religion in Rücksicht ihrer Grundsätze und Lehren zerstört worden sei;
denn mit dem Wein des Zornes ihrer Hurerei hat sie getränket alle Völker- schaften, 
bedeutet, weil sie durch Entheiligung des Wortes und durch Schändung des Guten  und Wahren der Kirche alle verführt hat, die sie ihrer Herrschaft unterwerfen konnte. 

(V. 9) Und ein dritter Engel folgte ihnen und rief mit lauter Stimme, 
bedeutet weiteres vom Herrn über die, welche in dem von der tätigen Liebe getrennten Glauben stehen;
so jemand das Tier anbetet und sein Bild, und nimmt das Malzeichen an seine Stirn und an seine Hand, 
bedeutet, wer die Lehre von der Rechtfertigung und Seligmachung durch den bloßen Glauben anerkennt und annimmt und sich in ihr bestärkt und nach ihr lebt;

(V. 10) so wird auch er trinken von dem Zornwein Gottes, der mit lauterem gemischt ist im Becher Seines Grimmes, 
bedeutet, daß sie das Gute und Wahre des Wortes verfälschen, und nachdem sie es verfälscht, es ins Leben übergehen lassen;
und wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und dem , 

(V. 11) und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen in die Zeitläufe der Zeitläufe, 
bedeutet, die Liebe zu sich und zur Welt und die aus diesen entspringenden Begierden, so wie den Stolz auf eigene Einsicht und die Qual in der Hölle, die hieraus entstehen;
und es werden keine Ruhe haben Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und wer das Malzeichen seines Namens angenommen hat, 
bedeutet, den Zustand beständiger Unseligkeit bei denen, die jenen Glauben anerkennen und annehmen, ihn bestätigen und nach ihm leben. 

(V. 12) Hier ist Geduld der Heiligen, hier sind die Gottes halten und den Glauben , 
bedeutet, daß der Mensch der Kirche des Herrn durch Versuchungen, die von jenen her- kommen, geprüft werde, wie er beschaffen sein in Ansehung des Lebens nach den n des Wortes und in Ansehung des Glaubens an den Herrn. 

(V. 13) Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel zu mir sagen: (Schreibe:) Selig sind die Toten, die im Herrn sterben von nun an, 
bedeutet, eine vom Herrn gegebene Vorhersage in betreff des Zustandes derer nach dem Tode, die zu Seiner neuen Kirche gehören werden, daß sie das ewige Leben und die ewige Seligkeit haben werden;
ja, der Geist spricht, daß sie ruhen sollen von ihren Arbeiten, 
bedeutet, daß das göttlich Wahre des Wortes lehre, daß die, welche deshalb ihre Seele ängstigen und ihr Fleisch kreuzigen, den Frieden im Herrn haben werden;
denn ihre Werke folgen ihnen nach, 
bedeutet, so wie sie geliebt und geglaubt und demgemäß gehandelt und geredet haben. 

Ernte und Weinlese
Prüfung der letzteren und Offenbarmachung, daß ihre Werke böse seien, V. 14-20.

(V. 14) Und ich sah, und siehe eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß Einer, Der dem Menschensohne glich, 
bedeutet, den Herrn in Ansehung des Wortes;
und auf Seinem Haupte eine goldene Krone hatte und in seiner Hand eine scharfe Sichel, 
bedeutet, die göttliche Weisheit aus Seiner göttlichen Liebe und das göttlich Wahre des Wortes. 

(V. 15) Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel, 
bedeutet, den Himmel der Engel;
und rief mit lauter Stimme dem auf der Wolke Sitzenden zu: Lege Deine Sichel an und ernte, denn die Stunde zu ernten ist für Dich gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden, 
bedeutet, das Gebet der Engel des Himmel zum Herrn, daß Er ein Ende mache und halte, weil der letzte Zustand der Kirche jetzt da sei. 

(V. 16) Und Der auf der Wolke saß, schlug Seine Sichel an, und die Erde ward geerntet, 
bedeutet, das Ende der Kirche, weil nichts göttlich Wahres mehr in ihr ist. 

(V. 17) Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel, der im Himmel war, und auch er hatte eine scharfe Sichel, 
bedeutet, die Himmel des geistigen Reiches des Herrn, und das göttlich Wahre des Wortes bei ihnen. 

(V. 18) Und ein anderer Engel ging vom Altar aus, und hatte Gewalt über das Feuer, 
bedeutet, die Himmel des himmlischen Reiches des Herrn, die im Guten der Liebe vom Herrn sind;
und rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit lauter Stimme zu und sprach: Schlage deine scharfe Sichel an und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde, 
bedeutet, die aus dem Guten Seiner Liebe durch das göttlich Wahre Seines Wortes hervorgehende Einwirkung des Herrn in die Werke der Nächstenliebe und des Glaubens bei den Menschen der christlichen Kirche;
denn seine Beeren sind reif geworden, 
bedeutet, weil der letzte Zustand der christlichen Kirche da sei. 

(V. 19) Und der Engel schlug seine Sichel an das Land und schnitt den Weinstock der Erde, 
bedeutet, das Ende der heutigen christlichen Kirche;
und warf ihn in die große Kelter der Zornes Gottes, 
bedeutet, die Prüfung der Beschaffenheit ihrer Werke, daß sie böse seien. 

(V. 20) Und gekeltert ward die Kelter außerhalb der Stadt, 
bedeutet, daß die aus der kirch- lichen Glaubenslehre hervorgehenden Werke in Rücksicht ihrer Beschaffenheit nach den gött- lichen Wahrheiten des Wortes geprüft worden seien;
und es ging Blut aus der Kelter bis an die Zügel der Pferde, 
bedeutet, daß dem Worte durch verderbliche Verfälschungen des Wahren Gewalt  angetan, und daher der Verstand so verschlossen worden sei, daß der Mensch kaum mehr vom Herrn unterrichtet und so durch die göttlichen Wahrheiten geführt werden kann;
tausend- sechshundert Stadien weit, 
bedeutet, lauter FALSCHESdes Bösen.

 
Weisheits- und Willensschulen



Fester Wille führt zu Pflanzung und Botanik - wie das Geistige im Materiellen wirkt



[NS 31.14] Sind die Schüler auch mit diesem Zweige ihrer geistigen Bildung zu Ende oder sind sie vollkommene Meister dieser Kunst, dann erst wird die Kraft ihres Willens geprüft. Wer da unter mehreren den stärksten Willen hat, der kommt in die geheime Schule, wo das Wesen der Primitivpflanzung gelehrt wird. In dieser Schule muß er fürs erste die vollkommene Botanik dieses Gürtels innehaben und muß eine jede Pflanze von der untersten Wurzel bis in ihre äußerste Blattspitze atomisch zergliedern können und muß genau wissen, wie die Teile alle zusammenhängen, wodurch sie zusammenhängen und wie das eigentlich Geistig-Substantielle in dem Materiell-Beschaulichen wirkt.
 
I GING - 14. Da Yu - Der Besitz von Großem

Oben Trigramm Licht
Unten Trigramm Erde
Kernzeichen oben Dui
Kernzeichen unten Himmel

Der Herr des Zeichens ist die Sechs auf fünftem Platz. Diese Linie ist leer und zentral und weilt auf geehrter Stelle und ist fähig, die sämtlichen Yangstriche zu besitzen; darum heißt es im Kommentar zur Entscheidung: Das Weiche erhält den geehrten Platz in der großen Mitte, und Obere und Untere entsprechen ihm.

Die Reihenfolge
Durch Gemeinschaft mit Menschen fallen einem die Dinge sicher zu. Darum folgt darauf das Zeichen: der Besitz von Großem.

Vermischte Zeichen
Der Besitz des Großen deutet auf die Menge.
Die beiden Urzeichen Kiën und Li sind beide in aufsteigender Bewegung, ebenso die beiden Kernzeichen Kiën und Dui. Alle diese Umstände sind von durchaus günstiger Bedeutung. Das Zeichen ist noch günstiger als das vorige, dessen Umkehrung es ist, weil der Herr des Zeichens zugleich auf dem maßgebenden fünften Platz ist.

Das Urteil
Der Besitz von Großem: Erhabenes Gelingen!

Kommentar zur Entscheidung
Der Besitz von Großem: das Weiche erhält den geehrten Platz in der großen Mitte, und Obere und Untere entsprechen ihm. Das heißt: Besitz von Großem.

Sein Charakter ist fest und stark und geordnet-klar, findet Entsprechen im Himmel und geht mit der Zeit; darum heißt es: Erhabenes Gelingen!
Das Weiche, das den geehrten Platz bekommt, ist die Sechs auf fünftem Platz. Sie hat die große Mitte im Unterschied zu der Sechs auf zweitem Platz im vorigen Zeichen. Von hier aus ist der Besitz der fünf starken Linien viel besser organisiert. Der Beamte kann zwar die Menschen einigen, aber nur der Fürst kann sie besitzen. Während dort die starken Linien zum Fürsten nur indirekt in Beziehung standen, stehen sie hier direkt in Beziehung. So ergibt sich der Name aus der Gestalt des Zeichens.
Aus den Eigenschaften und der Gestalt werden die Worte des Urteils erläutert. Im Innern wohnt die Festigkeit und Stärke von Kiën, nach außen hin zeigt sich die geordnet-klare Form von Li. Die Sechs auf fünftem Platz, der Herrscher, nach dem sich alles richtet, richtet sich seinerseits bescheiden nach der Neun auf zweitem Platz und findet hier im Zentrum des Himmels Entsprechung. Kiën in seiner Verdoppelung als unteres Halbzeichen und unteres Kernzeichen deutet auf die Zeit in ihrem Verlauf. Bei der Durchführung der Maßregeln handelt es sich, damit sie gelingen, darum, daß fester Entschluß im Innern wohnt, während die Art der Durchführung geordnet und erleuchtet sein muß.

Das Bild
Das Feuer am Himmel oben:
das Bild des Besitzes von Großem.
So hemmt der Edle das Böse und fördert das Gute
und gehorcht so des Himmels gutem Willen.

Die Sonne am Himmel, die alles Irdische bescheint, ist das Bild des großen Besitzes. Die Unterdrückung des Bösen wird angedeutet durch das Zeichen Kiën, das Gerichtszeichen, das das Böse der Wesen bekämpft. Die Förderung des Guten wird angedeutet durch das Zeichen Li, das alles erhellt und ordnet. Beides ist das Verhängnis des gütigen Himmels (Kiën), dem sich der Edle in Gehorsam hingibt (Li = Hingebung).

Die einzelnen Linien

Anfangs eine Neun bedeutet:
  1. Keine Beziehung zu Schädlichem, das ist nicht ein Makel.
    Bleibt man der Schwierigkeit bewußt,
    so bleibt man ohne Makel.
  2. Wenn die Anfangsneun des Besitzes von Großem keine Beziehungen hat, so ist das auch schädlich.
Das obere Zeichen Li bedeutet Waffen und daher Schädliches. Der Anfangsstrich ist von dem Zeichen Li noch weit entfernt, darum ist keine Beziehung dazu vorhanden. Schwierigkeiten sind deswegen da, weil großer Besitz auf niedrigem Platz die Gefahr herbeizieht. Darum ist Vorsicht am Platz. Da der Strich aber stark ist, so ist auch anzunehmen, daß er ohne Makel bleibt.
Neun auf zweitem Platz bedeutet:
  1. Ein großer Wagen zum Beladen.
    Man mag etwas unternehmen. Kein Makel.
  2. Ein großer Wagen zum Beladen.
    Sammeln in der Mitte, so kommt kein Schaden.
Kiën ist das Bild eines Rades und großen Wagens. Die drei Striche des Zeichens sind es, mit denen der Wagen beladen wird. Da Kiën sich stark bewegt, so sind Unternehmungen angedeutet. Die Neun auf zweitem Platz ist fest und zentral und in Beziehung des Entsprechens zum Herrn des Zeichens, daher alles günstig. Während sonst das Sammeln von Schätzen Schaden bringt, ist hier das Sammeln in der Mitte korrekt und zentral. Das bringt keinen Schaden. Es sind nicht irdische, sondern himmlische Schätze, die man sammelt.
Neun auf drittem Platz bedeutet:
  1. Ein Fürst bringt ihn dem Sohn des Himmels dar.
    Ein kleiner Mensch kann das nicht.
  2. Ein Fürst bringt ihn dem Sohn des Himmels dar.
    Ein kleiner Mensch schadet sich.
Der Strich ist stark und korrekt und hat Beziehungen nach oben. Da er dem Zeichen Kiën und dem Kernzeichen Dui angehört, ist er bereit zu opfern. Als an der Spitze des unteren Zeichens stehend, ist er das Bild des Fürsten. Ein kleiner Mensch würde nur aus Gewinnsucht geben, und das gereichte nur zum Schaden.
Neun auf viertem Platz bedeutet:
  1. Er macht einen Unterschied
    zwischen sich und seinem Nächsten.
    Kein Makel.
  2. Er macht einen Unterschied zwischen sich und seinem Nächsten.
    Kein Makel.

    Er ist klar, unterscheidend und verständig.
Die Sechs auf fünftem Platz hat die fünf Yangstriche im Besitz. Die Neun auf viertem Platz ist auf dem Platz des Ministers, so könnte sie den Unterschied zwischen sich und dem Herrscher verwischen und sich den Besitz selbst anmaßen. Aber da sie stark auf schwachem Platz ist, ist sie zu bescheiden dazu, und da sie im Anfang des Zeichens Li ist, hat sie dessen Eigenschaft der klaren Unterscheidung, die solche Verwechslungen von Mein und Dein verhindert.
Sechs auf fünftem Platz bedeutet:
  1. Wessen Wahrheit umgänglich ist und
    doch würdig, der hat Heil.
  2. Wessen Wahrheit umgänglich ist. Durch seine Zuverlässigkeit entfacht er den Willen der andern.
    Das Heil der Würde kommt davon, daß er leicht und ohne Vorkehrungen ist.
Die Sechs auf fünftem Platz ist auf geehrtem Platz. Sie ist bescheiden und wahr, darum bewegt sie die andern Striche zum Vertrauen. Sie ist aber durch ihre Stellung auch imstande, durch ihre Würde zu imponieren; das tut sie aber, weil sie die große Mitte hat, leicht und ohne äußere Vorkehrungen, darum erregt sie keine unangenehmen Gefühle.
Oben eine Neun bedeutet:
  1. Vom Himmel her wird er gesegnet, Heil!
    Nichts, das nicht fördernd ist.
  2. Der obere Platz des Besitzes von Großem hat Heil, das kommt davon, daß er vom Himmel gesegnet wird.
Die fünf Yangstriche sind alle im Besitz von Sechs auf fünftem Platz. Dem fügt sich auch der obere Strich. Kiën und Li sind beide himmlischer Natur, darum heißt es, daß der Himmel ihn segne. In den Erklärungen ist hier wie beim ersten Strich ausdrücklich die Position genannt, um so Anfang und Ende herauszuheben; denn dieses Zeichen ist so günstig organisiert, daß die Bewegung, die zu Anfang einsetzt, am Schluß weder zum Stocken noch zum Umschlag kommt, sondern harmonisch ausklingt.
 
Bhagavad Gita (Gesang Gottes)
Vierzehntes Kapitel: Guna-traya-Vibhâga-Yoga - der Yoga der Unterscheidung der drei Erscheinungsweisen
DER ERHABENE SPRACH *
1. Weiter will ich dir verkünden das höchste Wissen, das es gibt,
Welches kennend die Weisen all höchste Vollkommenheit erreicht.
2. Auf dieses Wissen fest gestützt sind eins geworden sie mit mir,
Auch Weltschöpfung, Weltvernichtung bringt ihnen nicht Geburt und Schmerz.
3. Das große Brahman ist mein Schoß, in den ich leg' den Lebenskeim,
Das Werden aller Wesen hat dort seinen Ursprung, Bhârata.
4. In allen Mutterschößen, Freund, welche Gestalten auch entstehn,
Brahman ist deren Mutterschoß, den Samen geb' als Vater ich.
5. Güte, Leidenschaft, Finsternis, die Qualitäten der Natur,
Sie fesseln in dem Leibe hier den Geist, den unvergänglichen.
6. Güte ist strahlend, leidenlos, weil sie von allen Flecken frei,
Sie fesselt durch das Hängen an dem Glück und an dem Wissen dich.
7. Die Leidenschaft ist voll Begehr, erzeugt das Hängen an dem Durst
Sie fesselt deine Seele hier durch Hängen an der Tatenlust.
8. Finsternis aus Nichtwissen stammt und alle Sterblichen betört,
Sie fesselt durch Nachlässigkeit, Faulheit und Schlaf, o Bhârata.
9. Güte läßt hängen an dein Glück, Leidenschaft an der Tatenlust,
Finsternis in Nachlässigkeit, nachdem das Wissen sie umhüllt.
10. Zwingst Leidenschaft und Dunkel du, dann tritt die Güte siegreich vor,
Wenn Leidenschaft und Güte-Dunkel; wenn Güt' und Dunkel-Leidenschaft.
11. Wenn in des Leibes Pforten all des Wissens helles Licht erscheint,
Dann wisse wohl, dann wuchs in ihm die Qualität der Güte groß.
12. Habsucht, Streben, Unternehmen von Taten, Unruh und Begier,
Diese entstehn, o Bhârata, wenn Leidenschaft erwachsen ist.
13. Ein finstres Wesen, Nichtstreben, Nachlässigkeit, Betörung auch,
Diese entstehn, o Kuru-Sohn, wenn Finsternis erwachsen ist.
14. Ward Güte in dem Menschen groß, dann nach dem Tod erreichet er
Jene fleckenlosen Welten der höchsten Wissens Kundigen.

15. Stirbt er in Leidenschaft, dann kommt er unter Tät'gen neu zur Welt,
Stirbt er im Dunkel, wird er neu geboren aus betörtem Schoß.
16. Die Frucht der recht getanen Tat ist guten Wesens, fleckenlos,
Die Frucht der Leidenschaft ist Leid, - Nichtwissen ist des Dunkels Frucht.
17. Aus der Güte entsteht Wissen, aus der Leidenschaft die Begier,
Nachlässigkeit, betörter Sinn, Nichtwissen aus dem Dunkel stammt.
18. Hinauf gehn, die an Güte reich, - Leidenschaft in der Mitte bleibt;
Hinunter geht der Finsterling von der niedersten Qualität.
19. Wenn keinen Täter du mehr kennst als nur der Qualitäten Schar,
Auch weißt, was über diesen steht, - dann gehst du in mein Wesen ein.
20. Wenn der Mensch die leibzeugenden drei Qualitäten hat besiegt,
Frei von Geburt, Tod, Alter, Schmerz erlangt er die Unsterblichkeit.
ARJUNA SPRACH *
21. An welchen Zeichen wird, oHerr, solch ein siegreicher Mensch erkannt?
Wie ist sein Wandel? wie gelangt er über alle drei hinaus?
DER ERHABENE SPRACH * 22. Wenn er das Licht, das Streben auch und die Betörung, Pându-Sohn,
Nicht haßt, wenn sie geworden sind, nicht wünscht, wenn sie geschwunden sind;
23. Wenn von den Qualitäten er, gleichmütig ganz, nicht wird bewegt,
»Die Qualitäten wirken!« denkt und stille steht, sich gar nicht rührt;
24. Gleich achtend Glück und Ungemach, gleich achtend Erdkloß, Stein und Gold,
Was lieb und unlieb, - festen Sinns, gleich achtend Tadel wie auch Lob;
25. In Ehren wie in Schanden gleich, zu Freunden und zu Feinden gleich;
Aufgehend all und jeden Plan, der ward der Qualitäten Herr.
26. Und wer mich fest und unverrückt in liebevoller Andacht ehrt,
Besiegt der Qualitäten Reich und wird für Brahmans Wesen reif.
27. Ich bin des Brahman Fundament, des unsterblichen, ewigen,
Des ewigen Gesetzes auch, des Glückes, das alleinzig ist.
 
14. Kapitel – Mannweibliche Zeugungen der Erde.

20. Januar 1847

[ER 14.1] Von dieser Zeugung nimmt alles mineralische Wesen, sowie die Pflanzen- und die Tierwelt ihren materiellen Ursprung. Die Erde, als Mann und Weib in einem betrachtet, zeugt hier und gebiert auch auf die mannigfaltigste Weise, und zwar derart, daß sie 
einerseits gleichsam lebendige Junge zur Außenwelt bringt, 
dann auch wieder, wie die Vögel, Eier legt, 
und wieder so, wie die Pflanzen, Samen gebiert 
und für Mineralien gewisse Blüten hervortreibt, in denen die Kraft liegt, alles das ihnen Ähnliche an sich zu ziehen und sich als solches in weiten Kreisen auszudehnen. – 
Das ist die vierartige Zeugung der Erde unter beiderlei Gestalten in einer.

[ER 14.2] Es würde hier freilich jemand fragen: Wenn die Erde alles das tue, wozu dann die Reproduktionskraft in der Pflanzen- und Tierwelt? Und warum muß die Pflanze, wie gestaltet sie auch ist, zu ihrer Fortpflanzung den eigentümlichen Samen bringen, warum der Vogel das Ei, warum das Tier seinesgleichen und warum Amphibien ihre breiartigen Rogen, die eigentlich auch Eier sind?
[ER 14.3] Die Antwort auf diese Frage ist freilich wohl nicht so einfach möglich, als sich's jemand denken möchte; aber nichtsdestoweniger ist sie für den, der nur ein wenig tiefer blicken kann, schon in der ganzen Natur vollkommen ausgesprochen vorhanden.
[ER 14.4] Es heißt ja gleich anfangs im Verlaufe dieses Artikels, daß die Erde hier zugleich Mann und Weib ist. Als Weib zeugt sie nicht, sondern nimmt das Gezeugte nur auf und gebiert es; als Mann aber zeugt sie bloß und gebiert es nicht, sondern das Gezeugte muß erst von derjenigen Art und Gattung ausgereift und ausgeboren werden, in die es von der Erde als Mannwesen hineingezeugt wurde.

[ER 14.5] Um dieses deutlicher einzusehen, wollen wir zuerst einen Baum in Wechselwirkung mit dem Erdkörper betrachten. Eine nur einigermaßen gründliche Einsicht in dieses Verhältnis wird die Sache sicher sonnenklar darstellen. Nehmen wir an, daß der Same offenbar früher dasein mußte als der Baum, auf dem er sich dann wieder reproduziert, welche Annahme auch schon darum die richtige ist, weil ein Same doch für jeden Fall leichter in der Erde sich erzeugen läßt als wie ein ganzer, vollends ausgewachsener Baum. Auch kann man den leichten Samen überall hinlegen, und eine kleine Kraft wird erforderlich sein, um die leichten Sämereien von oft größten Bäumen in alle vier Weltgegenden hin zu zerstreuen; und wenn leichte Winde wehen und diese leichten Samenkörner mit sich führen, so wird durch diesen Akt nicht einmal eine Mücke beleidigt, geschweige denn ein größeres Tier oder gar ein Mensch. Wie schwer und mit welcher Kraftanwendung würde eine solche Operation, und mit welcher Gefahr daneben, mit schon vollkommen ausgewachsenen Bäumen vor sich gehen! Was würden die Menschen wohl sagen, wenn sich auf einmal so ein ganzer großer Eichwald, von mächtigen Orkanen herbeigeführt, über ihren Häuptern niederließe und in die Erde seine Wurzeln setzte? Und für einen solchen Wald können gesunde Eichelnüsse auf einem einzigen Wagen herbeigeführt werden, können dann in aller Stille in die Erde gesteckt werden, worüber sicher kein Mensch den Kopf verlieren wird, so nach der Zeit die Eichelnüsse ganz zarte Triebe über die Erde langsam werden zu erheben anfangen. Wem wohl hat es je wehgetan, der durch einen Wald gegangen ist, so ihm ein überaus leichtes Tannensamenkörnchen auf seinen Hut niederflatterte? Was für ein Gesicht aber würde ein Mensch dazu machen, so ihm statt eines so leichten Samenkörnchens ein ganz vollkommen ausgewachsener, riesiger Tannenbaum vor der Nase niederflatterte?
[ER 14.6] Schon aus diesen wenigen Beispielen ist es jedermann vernünftigermaßen leicht ersichtlich, daß der Same früher dasein mußte als der Baum.

[ER 14.7] Bei Tieren ist freilich wieder ein umgekehrter Fall. Da mußte wohl der Vogel früher sein als das Ei, weil zum Ausbrüten des Eies schon die tierische Wärme gehört; aber nichtsdestoweniger ist der Vogel gleich als Vogel dagewesen, sondern in dieser ersten Zeugungsperiode legte auch da die Erde das erste Ei, und die Erde war somit der erste, allgemeine Vogel.
[ER 14.8] War der erste Vogel erst einmal ausgeboren, dann legte er freilich das Ei, das etwas anders eingerichtet war als das erste, und gebar aus dem Ei einen zweiten ihm ähnlichen Vogel.
[ER 14.9] Man kann sonach auch bei dem Vogel, wie auch bei den Amphibien das erste Ei als den Samen annehmen, und da war wieder der Same früher als das aus ihm hervorgegangene Tier. Nur wenn man zwischen der Qualität des Erd- und des Vogeleies einen wesentlichen Unterschied findet, so war dann freilich der Vogel früher als das Ei, das er legte, und durch dasselbe er seinesgleichen wieder hervorbrachte. Aber nicht also war es mit dem Pflanzensamen; der wurde schon von der Erde also ausgeboren, wie ihn die Pflanze wiederbringt. Also ist es auch mit allen anderen Tieren der Fall; jede Gattung wurde zuerst von der Erde schon als ein Säugetier ausgeboren und bekam die Fähigkeit, sich durch ein eigenes Zeugungsvermögen wieder fortzupflanzen.

[ER 14.10] Wir haben, um die zeugende und gebärende Kraft der Erde zu erläutern, einen Baum als ein erläuterndes Beispiel angenommen. Diese Erläuterung mußte die gegenwärtige obige Betrachtung voranhaben, ohne welche die Sache nicht so recht klar geworden wäre. Jetzt aber, da wir eine solche Betrachtung angestellt haben, wird es euch auf einmal klar, wie einerseits die Erde als Mann zeugt und anderseits als Weib wieder gebiert, und wie sie sich zu unserem als Beispiel angeführten Baume bald als Weib und bald als Mann verhält.
[ER 14.11] Nehmen wir an: ein Same, der auf dem Baume reif geworden ist, wird in die Erde gelegt; da verhält sich die Erde wie ein Weib, wenn sie empfängt und das Empfangene durch die ihm eigene Kraft ausreift und ausgebiert. Wann aber der Baum dasteht, da nimmt er gegen die Erde den weiblichen Charakter an, und die Erde tritt als Mann gegen den Baum auf und zeugt in dem Baume neuen Samen für dessen Befruchtung.

[ER 14.12] Aus diesem Beispiele wäre nun das männliche und weibliche Wirken der Erde zum Teile schon klar ersichtlich, und es ginge aus dem hervor, daß die Erde, um solches zu leisten, notwendig die beiden Naturen in sich vereinigen muß. Aber bei diesem Beispiele tritt die Erde und der Baum in die Wechselwirkung. Das ist nicht allein genug, sondern wir müssen diese Wechselwirkung auch in der Erde selbst erschauen. Wie aber werden wir das zuwege bringen? – Das wird eben nicht so schwer sein.
[ER 14.13] Ihr wisset, daß die Erde einen Süd- und einen Nordpol hat. Diese beiden Pole bleiben in Hinsicht auf die Hauptwirkung der Erde stets das, was sie sind, nämlich der eine der Südpol und der andere der Nordpol, oder der eine negativ und der andere positiv, oder der eine anziehend und der andere abstoßend, – was dann zur Folge hat, daß sich zwei solche ungleiche Polaritäten notwendig sehr gut nebeneinander vertragen können; denn der eine Pol ist der Geber und der andere der Empfänger. Bei diesem Polverhältnisse tritt diese Wechselwirkung schon stark hervor. Ursprünglich oder in der Ausmündung ist der positive Nordpol der Empfänger, weil er die gesamte Nahrung für den Erdkörper in sich aufnimmt, und der Südpol ist in seiner äußeren Ausmündung derjenige, der von außen her nichts aufnimmt, sondern alles nur hintangibt; aber im Inneren ist der Nordpol gegen den Südpol der Geber und der Südpol der Empfänger.
[ER 14.14] Sehet, da geht schon etwas hervor, wie das Erdwesen innerlich durch seine polarische Aktion wechselweise in seinen beiden Polaritäten zum Teile männlich und zum Teile weiblich auftritt.
[ER 14.15] Noch auffallender geschieht diese wechselseitige, stets veränderte polarische Wirkung durch den Wechsel des Sommers und des Winters, da ein halbes Jahr auf der nördlichen Hälfte der Erde Winter ist, während zu gleicher Zeit auf der südlichen der Sommer waltet, und also im nächsten halben Jahre umgekehrt, was sich also verhält und auch also verstanden werden muß: der Winter ist der männliche Teil und der Sommer der weibliche; der Winter zeugt in dem weiblichen Sommer, und dieser gebiert dann aus, was der Winter gezeugt hat. Sonach ist zur Winterszeit die eine Erdhälfte männlich, während die andere ganz weiblich ist, und da tritt auch der sonst weibliche Südpol männlich auf gegen den weiblich gewordenen Nordpol, und also auch umgekehrt. Nur ist dabei doch immer der merkliche Unterschied, daß die Früchte von der südlichen Hälfte der Erde zwar süßer, weicher und voller, aber nicht so kräftig als die des Nordens sind, weil im südlichen Teile das Weibliche dem Männlichen vorschlägt, während im nördlichen Teile das Männliche vor dem Weiblichen sich mehr auszeichnet, und man könnte dies etymologisch also bezeichnen: Im Norden ist die Erde ein Mannweib, und im Süden ist sie ein Weibmann.
[ER 14.16] Aus dieser Darstellung wird das Doppelwesen der Erde sicher schon nahe ganz klar ersichtlich. Zur vollkommenen Anschauung aber gehört noch, daß man weiß, daß die Erde durch den Tag und durch die Nacht ebenalso ihr Wesen wechselt. Die Nacht ist stets weiblich und der Tag männlich; was der Tag gezeugt hat, das gebiert die Nacht in ihrem dunklen Schoße wieder aus. Demzufolge wird jeder Same von der Erde als männliches Wesen gezeugt und befruchtet und wird von derselben Erde als weibliches Wesen ausgereift und ausgeboren.

[ER 14.17] Daß die Erde wirklich Samen erzeugt für allerlei Pflanzen und Tiere, kann aus vielen Erscheinungen auf der Erdoberfläche abgenommen werden. Zu diesen Erscheinungen gehören die ursprüngliche Bewaldung der Gebirge wie die Moos- und Grasüberwachsung mancher früheren wüsten Steppen, auf denen ein Jahrtausend hindurch nichts gewachsen ist. Schimmel und Schwämme haben noch bis jetzt keinen anderen Samen. Dann gehören zu den diese Sache erklärenden Erscheinungen die jener – wennschon etwas seltener, aber im ganzen doch noch häufig genug vorkommenden – Art, wo es Getreide und allerlei Körner geregnet hat; und besonders sind diese Sache erklärend die nicht selten vorkommenden Fisch-, Schlangen- und Krötenregen und noch andere dergleichen Erscheinungen, von denen kein sogenannter Naturforscher sagen kann – wenn er nur einen Gran gesunden Verstandes hat –, daß sie etwa gar irgend ein Wirbelwind von der Erde aufgehoben und dann wieder niedergeschleudert hat; denn da müßte er doch irgend nachweisen können, daß auf der Erde sich ein solcher Platz vorfindet, auf dem solche Wesen in nicht selten trillionenfältiger Anzahl vorhanden gewesen sind, und würde er auch das tun können, so würde er nichts weniger tun, als eben die eigentümliche Zeugungskraft der Erde um so auffallender beweisen, wie eben die Erde aus sich selbst dergleichen hervorbringen kann. Wie aber solche Erscheinungen so ganz eigentlich geschehen, werden wir nächstens noch tiefer betrachten.

[Yin-Yang]
 
 
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